NASDAQ-Titel Alphabet-Aktie: Google schafft Cloud-Wechselgebühren ab - und schießt gegen Konkurrent Microsoft
Kunden der Cloud-Anbieter Amazon Web Services, Microsofts Azure und Google Cloud Platform mussten beim Wechsel zu einem anderen Dienst bislang Gebühren zahlen. Nun streicht Google die Extrakosten, jedoch nicht ohne die Geschäftspraktiken des Windows-Entwicklers Microsoft zu bemängeln.
Werte in diesem Artikel
• Kritik an hohen Wechselgebühren bei Amazon, Microsoft und Google
• Google zeigt sich kompromissbereit
• Kritik an Microsofts Vorgehen
Hohe Wechselgebühren bei Amazon, Microsoft und Google
Cloud-Lösungen finden nicht nur im privaten Kontext, sondern vor allem im geschäftlichen Bereich immer mehr Anwendung. Diesen Trend schon lange auf dem Schirm haben Amazon, Microsoft und Google, deren Cloud-Dienste zu den größten und meistverbreiteten zählen. Marktführer Amazon sichert sich mit der Cloud-Tocher Amazon Web Services (AWS) einen Marktanteil von 34 Prozent, wie Daten von "KnowledgeHut" zeigen. Auf Platz zwei befindet sich Microsofts Azure mit 22 Prozent, gefolgt von Google Cloud Platform. Wie die Nachrichtenagentur "Bloomberg" berichtete, äußerten Geschäftskunden der drei Cloud-Giganten jedoch bereits seit längerem Kritik an den hohen Gebühren, die beim Wechsel zu Mitbewerbern anfallen.
Keine Wechselgebühren: Google macht’s vor
In diesem Punkt gab Google nun den Wünschen seiner Nutzer nach und strich die Cloud-Wechselgebühren vollständig. "Ab heute können Google Cloud-Kunden, die die Nutzung von Google Cloud beenden und ihre Daten zu einem anderen Cloud-Anbieter und/oder vor Ort migrieren möchten, die Vorteile einer kostenlosen Netzwerkdatenübertragung nutzen, um ihre Daten aus Google Cloud zu migrieren", informierte Amit Zavery, Head of Platform bei Google Cloud, am 12. Januar 2024 in einem Blogeintrag. Die Änderung betrifft alle Kunden von Googles Cloud-Plattform, unabhängig davon, in welchem Land sie sich befinden. Damit soll es Nutzern erleichtert werden, ihre geänderten Geschäftsanforderungen zu berücksichtigen und zu einem für sie geeigneteren Anbieter zu wechseln.
Kosten in der Regel verhältnismäßig niedrig
Zavery erklärte laut Bloomberg, dass die Wechselgebühren beim Umzug zu einem neuen Cloud-Anbieter in der Regel nur zwei Prozent aller Kosten entsprechen und die meisten Kunden sich in der Vergangenheit nicht von diesen haben abhalten lassen. So seien vor allem Schulungs- und Servicegebühren für den Löwenanteil der Umzugskosten verantwortlich. Dennoch wolle man mit diesem Schritt signalisieren, dass man auf seine Kunden zukomme und ihren Bedürfnissen mit Verständnis gegenübertrete.
Konkurrenten verhindern Interoperabilität
In der Ankündigung bemerkte Google selbst, dass dieser Schritt Geschäftskunden zwar entgegenkomme, das eigentliche Problem aber ein anderes sei: "restriktive und unfaire Lizenzierungspraktiken". "Bestimmte Anbieter nutzen ihre Software-Monopole vor Ort, um Cloud-Monopole zu schaffen, indem sie restriktive Lizenzierungspraktiken anwenden, die die Kunden binden und den Wettbewerb verzerren", schoss Zavery gegen Googles Mitbewerber. So werde die Auswahl dessen beschränkt, wie und mit welchen Anwendungen die Kunden von Cloud-Diensten interagieren können. Einige Anbieter verlangen etwa den "fünffachen Preis, wenn sich die Kunden für die Nutzung bestimmter Clouds von Wettbewerbern entscheiden", so der Plattform-Chef. "Diese und andere Einschränkungen entbehren jeder technischen Grundlage und können die Kosten für die Kunden um 300 Prozent erhöhen."
Microsoft soll Nutzung von Windows und Office 365 blockieren
Auch wenn Zavery den Konkurrenten in der Mitteilung nicht namentlich nennt, dürfte Bloomberg zufolge doch klar sein, dass es sich dabei um Microsoft handelt. So sei es schwieriger, teurer oder gar unmöglich, Microsoft-Software wie Windows oder die Office 365-Suite in den Clouds von Mitbewerbern auszuführen, wie nicht nur Google, sondern auch Amazon sowie einige Kunden beider Dienste bereits seit Jahren bemängeln. Microsoft selbst habe in der Vergangenheit immer wieder beteuert, solche Beschränkungen in Zukunft auflösen zu wollen. 2022 kam es bereits zu einigen solcher Lockerungen, Google und Amazon haben davon jedoch nicht profitieren können, so Bloomberg.
Google ruft Behörden auf den Plan
Aus diesem Grund soll sich nun die Europäische Union mit dem Vorwurf mangelnder Interoperabilität befassen. Bereits im März 2023 rief Google EU-Vertreter auf, einen genaueren Blick auf Microsofts Cloud-Praktiken zu werfen, wie die Nachrichtenagentur "Reuters" berichtete. Im Juni desselben Jahres reichte der Suchmaschinenkonzern laut "CNBC" außerdem Beschwerde bei der US-Behörde Federal Trade Commission (FTC) ein. "Mit übermäßig komplexen Vereinbarungen, die darauf abzielen, Kunden an ihr Ökosystem zu binden, zwingen Unternehmen wie Microsoft und Oracle ihre Kunden nicht nur zu einem monolithischen Cloud-Modell, sondern schränken auch die Auswahl ein, erhöhen die Kosten für die Kunden und stören wachsende und florierende digitale Ökosysteme in den USA und auf der ganzen Welt", schrieb Google demnach in einem Brief an die US-Behörde.
Ob die Behörden die Beschwerden ernst nehmen und ob Googles Konkurrenten Amazon und Microsoft ähnliche Lockerungen umsetzen, bleibt vorerst abzuwarten.
Redaktion finanzen.net
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