Dividendenzahlungen erreichen 2023 ein neues Allzeithoch - zwei US-Riesen an der Spitze
Wie aus dem letzten Report des Janus Henderson Global Dividend Index hervorgeht, haben die Dividendenzahlungen im vergangenen Jahr ein neues Allzeithoch erreicht. Microsoft und Apple führen die Top-Dividendenzahler von 2023 an.
Werte in diesem Artikel
• Bankensektor macht etwa die Hälfte des Dividendenwachstums aus
• Microsoft und Apple zahlen in 2023 die höchste Dividende
• Auch für 2024 mit Wachstum gerechnet
JHGDI: Dividenden in 2023 auf Rekordstand
Die Unternehmensdividenden haben im Jahr 2023 weltweit einen neuen Rekord von 1,66 Billionen US-Dollar erreicht. Das entspricht einem Anstieg von 5 Prozent. Insgesamt haben 86 Prozent der börsennotierten Unternehmen ihre Dividende entweder beibehalten oder erhöht. Das geht aus dem vierteljährlichen Bericht des Janus Henderson Global Dividend Index (JHGDI) hervor. Der JHGDI basiert auf langjährigen Analysen weltweiter Dividendentrends. Er vergleicht die von Unternehmen an Anleger ausgeschütteten Dividenden, die nach Regionen, Branchen und Sektoren aufgeschlüsselt werden können. Vor allem das vierte Quartal des vergangenen Jahres soll mit einem bereinigten Wachstum von 7,2 Prozent besonders erfreulich gewesen sein. Insgesamt verzeichneten dem JHGDI nach 22 Länder Rekordausschüttungen, darunter auch zum Beispiel Deutschland, die USA, Frankreich und Kanada.
Regionen und Sektoren im Überblick
Etwa die Hälfte des Wachstums geht dabei auf Rekordausschüttungen von Banken zurück, heißt es in dem Bericht. "Das höhere Zinsumfeld ermöglichte es vielen Banken, ihre Margen zu erhöhen. Darüber hinaus wurden die Dividenden dank anhaltender Pandemie-Nachholeffekte wieder vollständig ausgeschüttet, vor allem bei der HSBC", so der Report. Jedoch machten Kürzungen im Bergbausektor die positiven Auswirkungen der höheren Bankdividenden fast gänzlich zunichte, der aufgrund der niedrigeren Rohstoffpreise einen Gewinnrückgang verzeichnete. "Abgesehen von diesen beiden Sektoren, deren Einfluss ungewöhnlich groß war, sahen wir ein ermutigendes Wachstum in den unterschiedlichsten Branchen", so der Report. Automobilhersteller machten mit Rekordausschüttungen demnach rund ein Achtel des globalen Dividendenwachstums aus. Ebenfalls erfreuliche Zuwächse gab es aus weiteren verschiedenen Branchen, darunter Versorger, Software, Nahrungsmittel und Maschinenbau, was laut dem Bericht auch den Mehrwert eines diversifizierten Portfolios unterstreiche.
Die gestiegenen Dividenden im Jahr 2023 wurden vor allem durch das hohe Marktgewicht der USA maßgeblich beeinflusst, obwohl ihr Wachstumstempo dem weltweiten Durchschnitt entsprach. Europa erwies sich im Jahr 2023 ebenfalls als bedeutender Treiber des Wachstums, wobei die Dividendenausschüttungen rekordverdächtig um 10,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr stiegen.
Top-Dividendenzahler im Jahr 2023
Zu den Top-Dividendenzahlern im vergangenen Jahr gehören unter anderem auch die Mag 7-Mitglieder Microsoft und Apple (Platz 1 und 2). Ebenfalls in dem Top 10 vertreten sind außerdem ExxonMobil, China Construction Bank, PetroChina, BHP Group, China Mobile Limited, Johnson & Johnson, JPMorgan sowie A.P. Moller Maersk. Insgesamt kamen diese zehn Unternehmen auf eine Dividendensumme von 136,1 Milliarden US-Dollar und machten damit 8,2 Prozent der gesamten Dividendensumme aus, wie aus dem Bericht hervorgeht.
Ausblick für 2024
Die Aussichten für 2024 sind laut dem Report noch ungewiss. Die verzögerte Wirkung höherer Zinssätze werde sich demnach weiterhin bemerkbar machen. Deshalb werde mit einem langsameren globalen Wirtschaftswachstum und höheren Finanzierungskosten für Unternehmen gerechnet. "Dennoch sind wir für die Dividendenentwicklung im laufenden Jahr optimistisch. Die Run-Rate des Dividendenwachstums in den USA im vierten Quartal lässt Gutes für das Gesamtjahr erwarten: Japanische Unternehmen haben begonnen, mehr Kapital an die Aktionäre auszuzahlen, in Asien ist mit einem Aufschwung zu rechnen, und die Dividenden in Europa sind stabil", heißt es.
Aus sektoraler Perspektive werde erwartet, dass das rasche Wachstum im Bankensektor weltweit in diesem Jahr zwar nachlassen wird, jedoch gehe mach auch davon aus, dass die starken Rückgänge im Bergbausektor weniger stark ausfallen werden. Die Stabilität der Energiepreise dürfte dazu beitragen, dass die Öldividenden robust bleiben, während die großen defensiven Sektoren wie das Gesundheitswesen, Nahrungsmittel und Basiskonsumgüter voraussichtlich weiterhin stabile Fortschritte verzeichnen dürften. Zudem seien Dividenden im Vergleich zu Gewinnen im Zeitverlauf weniger volatil. Daher wird für das Jahr 2024 ein ähnliches bereinigtes Wachstum wie im Jahr 2023 erwartet. Jedoch sei auch anzumerken, dass einmalige Sonderdividenden naturgemäß schwer vorhersehbar seien, aber es sei unwahrscheinlich, dass sie das Rekordniveau der letzten drei Jahre beibehalten können. Es wird daher angenommen, dass sie auf ein Niveau zurückgehen werden, das eher dem Durchschnitt vor der Pandemie von etwa 45 Milliarden US-Dollar entsprechen werden. Insgesamt wird für das Jahr 2024 mit Dividenden in Höhe von insgesamt 1,72 Billionen US-Dollar gerechnet, was einem Anstieg von 3,9 Prozent auf Gesamtbasis entspricht. Dies entspreche einem bereinigten Wachstum von 5,0 Prozent.
Redaktion finanzen.net
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