Israels Präsident prangert 'zynische' Geiselübergabe an
TEL AVIV (dpa-AFX) - Nach der Freilassung drei weiterer aus Israel verschleppter Männer hat sich Israels Staatspräsidenten Izchak Herzog erfreut über ihre Rückkehr aus dem Gazastreifen geäußert - und zugleich die islamistsichen Kidnapper scharf verurteilt. "Nach der verabscheuungswürdigen und zynischen Zeremonie, die Sie ertragen mussten, sind wir froh, dass Sie nun wieder mit Ihren Familien vereint sind", schrieb er auf der Plattform X an die ehemaligen Geiseln gewandt.
Die drei Männer wurden bei ihrer Freilassung unter anderem auf eine Bühne geführt, mussten dort "Freilassungsdokumente" in den Händen halten und in ein Mikrofon sprechen. Hunderte Schaulustige, darunter vermummte und bewaffnete Islamisten, sahen dem Prozedere zu, mit dem die Extremisten offensichtlich Handlungsfähigkeit und militärische Stärke demonstrieren wollen.
Herzog schrieb, Sagui Dekel-Chen werde nun seine während seiner Geiselhaft geborene Tochter kennenlernen. Israelischen Medien zufolge reagierte der Mann bereits freudig auf die Nachricht, dass er eine dritte Tochter bekommen habe. Auf die Frage nach seinem Gesundheitszustand habe er geantwortet: Es gehe ihm gut, er habe eine Tochter.
Während Iair Horn ebenfalls freigelassen wurde, bleibt sein jüngerer Bruder in Hamas-Gefangenschaft. "Dies sind keine Horrorfilmdrehbücher
- dies ist die Realität unschuldiger Zivilisten, die von
Hamas-Terroristen entführt wurden", schrieb Herzog weiter.
Auch Ministerpräsident Benjamin Netanjahu äußerte sich nach Angaben seines Büros zur Freilassung der drei Geiseln. "Wir haben ihre Rückkehr vorbereitet und werden gemeinsam mit den Familien bei ihrer Rehabilitation nach den langen und qualvollen Tagen in Gefangenschaft helfen", kündigte er an./cir/DP/zb