WeWork erwägt für Börsengang wohl niedrigere Bewertung als gedacht
Der US-amerikanische Büroraum-Anbieter WeWork fasst angesichts weitreichender Skepsis seiner Investoren laut einem Pressebericht eine deutlich niedrigere Bewertung für den geplanten Börsengang ins Auge als zunächst angenommen.
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Die Muttergesellschaft denke über eine Summe nach, die sogar unter der 20 Milliarden-Dollar-Marke liegen könnte, berichtete das "Wall Street Journal" am Sonntagabend unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Anfang des Jahres hatte das Unternehmen 47 Milliarden Dollar von privaten Investoren eingesammelt.
Sorgen würde den potenziellen Anlegern unter anderem die Unternehmensführung bereiten - aber auch das Geschäftsmodell sowie die Fähigkeit, Profite bei anhaltendem Wachstum zu generieren, schreibt das Blatt. So hatte das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr einen Verlust von 1,61 Milliarden Dollar ausgewiesen. Dazu habe Mitgründer und Unternehmenschef Adam Neumann zuletzt hunderte Millionen Dollar an eigenen Aktien und Darlehen verkauft. Darüber hinaus kontrolliere er eine Mehrheit aller Stimmrechte und habe sein Gewicht an sogenannten "Supervoting-Shares" zuletzt verdoppelt, heißt es in dem Bericht.
Der Start einer Roadshow zur Bewerbung des Börsengangs sei aktuell trotz allem für diesen Montag geplant, hieß es weiter im 'WSJ'. Parallel dazu würde sich die Muttergesellschaft aber mit ihren Investoren treffen, um Maßnahmen für eine größeres Interesse potenzieller Anleger auszuloten. Das Unternehmen stehe unter anderem in Gesprächen mit seinem größten Investor Softbank, schreibt das Blatt. Dabei gehe es darum, ob der japanische Tech-Konzern mit dem Börsengang noch mehr Geld in WeWork steckt. Dies würde WeWork erlauben, erst 2020 an die Börse zu gehen.
Die Pläne für den WeWork-Börsengang waren bereits Ende April bekannt geworden. So hatte das Unternehmen im Dezember einen entsprechenden Antrag bei der SEC eingereicht. Im September hatte WeWork laut Bloomberg einen Emissionserlös zwischen drei und vier Milliarden Dollar ins Auge gefasst. Damit würde es sich um den zweitgrößten Börsengang des Jahres handeln, nach dem des Fahrdienstleisters Uber, der bei seinem Listing im Mai mehr als 8 Milliarden Dollar eingenommen hatte. Das Geschäftsmodell ist, anderen Unternehmen langfristig angemietete Immobilien zur Verfügung zu stellen. Zu den Kunden gehört neben vielen Start-ups etwa auch IBM.
/kro/mne/jha/
NEW YORK (dpa-AFX)
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