Investoren sollen zahlen

Eurogruppen-Chef lehnt Staatshilfen für Italiens Banken ab

07.07.16 16:35 Uhr

Eurogruppen-Chef lehnt Staatshilfen für Italiens Banken ab | finanzen.net

Der Chef der Eurogruppe, Jeroen Dijsselbloem, hat sich klar gegen Pläne der italienischen Regierung ausgesprochen, mit Hilfe von Steuergeldern angeschlagene Banken des Landes zu stützen.

Staatliche Hilfen wären eine Verletzung der neuen europäischen Regeln zur Bankenrettung, sagte Dijsselbloem, der auch niederländischer Finanzminister ist.

   "Wir haben klare Regeln, wie damit verfahren wird und wer die Rechnung bezahlen muss." Der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi "möchte bei uns eine vorübergehende Aufhebung dieser Regeln erreichen, und ich denke, dass wir dies nicht machen sollten". Wenn eine Bank in Schwierigkeiten stecke, dann müssten deren Investoren die Verluste tragen.

   Eine Beugung dieser Vorgaben wäre das falsche Signal an Investoren in Deutschland, Frankreich und für andere europäische Banken, sagte Dijsselbloem. "Investoren zu Lasten der Steuerzahler zu schützen, gehört der Vergangenheit an."

   Auch Forderungen nach einem Entgegenkommen, da die Aktien italienischer Banken nach dem Referendum in Großbritannien für einen Austritt aus der Europäischen Union kräftige Kursverluste erlitten hatten, wies er zurück. "Es gibt keine direkte Verbindung zwischen italienischen Banken und dem Brexit. ... Es gibt einen indirekten Effekt, doch die Probleme der italienischen Banken sind viel älter."

   In vielen europäischen Ländern seien Banken saniert, restrukturiert, verstaatlicht und dann wieder privatisiert worden. "Italien hat noch viel zu tun", sagte Dijsselbloem.

    DJG/DJN/smh/kla Dow Jones Newswires

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