Interview exklusiv

Mutares AG: "Wir werden dividendenstark bleiben"

26.03.19 18:06 Uhr

Mutares AG: "Wir werden dividendenstark bleiben" | finanzen.net
Robin Laik

Robin Laik, CEO der Mutares AG, erklärt im Exklusiv-Interview, was es mit den kürzlich erworbenen Add-on-Akquisitionen auf sich hat.

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Was hinter den jüngsten Akquisitionen steckt, welchen Stellenwert Nordeuropa bei der weiteren Expansion spielt und warum er mit seinen Vorstandskollegen das aktuelle Kursniveau der Mutares-Aktie zu Insiderkäufen genutzt hat, erklärt Robin Laik, CEO der Mutares AG, im Exklusivinterview mit Finanzen.net.

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Herr Laik, Mutares hat jüngst zwei Add-on-Akquisitionen gemeldet, mit denen die Beteiligung Donges Group auf rund 230 Mio. Euro Jahresumsatz wächst. Was verbirgt sich hinter dieser Buy-and-Build-Strategie?
Robin Laik: Unsere Buy-and-Build-Strategie hat sich bewährt. Ein Plattform-Investment ergänzen und stärken wir dieser Strategie folgend mit mehreren Add-on-Akquisitionen. Dabei bringen wir als Mutares sowohl unsere operative Erfahrung als auch unsere Transaktionsexpertise ein und können so unsere Beteiligungen bei der weiteren strategischen Entwicklung unterstützen und einen nachhaltigen Mehrwert generieren. Beispielsweise ist es uns so gelungen, im vergangenen Jahr mit der STS Group AG einen weltweit führenden Anbieter von Komponenten für die Nutzfahrzeug- und Automobilindustrie erfolgreich an die Börse zu bringen. Sie sehen, für uns steht nachhaltige Wertsteigerung im Zentrum unserer Aktivitäten. Das ist bei der Donges Group nicht anders.

Was versprechen Sie sich von aktuellen Zukäufen der Donges Group?
Wertsteigerung bedeutet für uns in diesem Fall auch, den Kunden der Donges Group einen Mehrwert zu bieten; im konkreten Fall durch die einzigartige Zusammenstellung des Produktportfolios und die Möglichkeit, als Komplettanbieter auftreten zu können. Mit den jüngsten zwei Zukäufen, der FDT FlachdachTechnologie und der Normek, ist uns das erfolgreich gelungen. Die Akquisitionen lassen uns neue regionale Märkte erschließen und bieten viel Potenzial, um Synergien heben zu können.

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Donges gehört erst seit November 2017 zur Mutares Gruppe. Mit den jüngsten Akquisitionen legen Sie ein hohes Tempo vor. Wann könnte Donges reif für den Exit sein? Welche Ziele verfolgen Sie mittelfristig mit der Donges Group?
Es stimmt, dass wir die Donges Group zügig entwickelt haben. Durch insgesamt drei Zukäufe in den vergangenen Monaten hat die Gruppe nun das Achtfache ihrer ursprünglichen Größe erreicht, sowohl beim Umsatz als auch bei der Zahl der Mitarbeiter. Das bedeutet allerdings nicht, dass wir nun einen schnellen Exit realisieren müssen. Es geht zunächst darum, den eingeschlagenen ambitionierten Wachstumspfad weiter zu beschreiten und möglichst alle Wertsteigerungspotenziale effizient zu heben. In der Hinsicht sind wir noch nicht am Ende des Weges angekommen. Beispielsweise möchten wir die Donges Group weiter zu einem europäischen Player in den Bereichen Stahlbau und Dach- und Wandsysteme entwickeln. Die angesprochenen Akquisitionen bilden dabei eine sehr gute Basis.

Mit der Gemini Rail Group und Balcke Dürr haben Sie zwei weitere Plattformbeteiligungen im Portfolio. Planen Sie auch dort weitere Add-on-Akquisitionen zur Stärkung der Beteiligungen?
Wir befinden uns in einem ständigen und vertrauensvollen Dialog mit allen Marktteilnehmern. Sich uns bietende Chancen prüfen wir gewissenhaft durch unsere vier M&A-Expertenteams in München, Paris, Mailand und London. So gesehen stellen weitere Beteiligungen immer eine Option dar, sie müssen unser Portfolio allerdings sinnvoll ergänzen. Nur auf diese Weise ist eine nachhaltige und wertsteigernde Entwicklung für die Beteiligung, die Mutares AG und unsere Aktionäre möglich.

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Welche Voraussetzungen müssen Unternehmen erfüllen, um als potenzielle Add-on-Kaufkandidaten bei Mutares in die engere Auswahl zu kommen?
Da haben wir feste Kriterien, die sich fundamental von unseren Kriterien bei Plattforminvestitionen unterscheiden. Bei Add-on-Akquisitionen steht für uns die Ergänzung unserer bestehenden Plattform-Beteiligung im Vordergrund. Ergänzungen können zum Beispiel der Vertriebszugang zu regionalen Märkten sein, in denen wir bisher nicht tätig sind, der Zugang zu einem Produktionsstandort oder einer bestimmten Produktionstechnologie, die Ergänzung der Produktpalette oder ein spezieller Kundenzugang.

Die Übernahme der Normek Oy war Ihre erste Akquisition in Nordeuropa. Sie sprechen von "einem wichtigen Meilenstein". Welchen Stellenwert spielt Nordeuropa in Ihren weiteren Expansionsplänen?
Eine sehr wichtige. Nordeuropa passt bestens in unsere internationale Expansionsstrategie. Bereits im August 2018 haben wir mit der Mutares UK eine Tochtergesellschaft mit Sitz in London gegründet. Vor Ort betreuen unsere exzellent vernetzten M&A-Spezialisten auch Nordeuropa.

Mutares ist mit einem Anteil von mehr als 60 % weiterhin Mehrheitsaktionär der börsennotierten STS Group. Welche Pläne haben Sie mit STS? Werden Sie Großaktionär bleiben?
Wir haben einen langfristigen Ansatz und möchten weiterhin an der Wertentwicklung teilhaben. Gleichzeitig möchten wir unsere Rolle als Mehrheitsaktionär der STS Group wie bereits kommuniziert weiterhin aktiv gestalten. Wir sind fest davon überzeugt, dass das aktuelle Kursniveau genügend Aufwärtspotenzial bietet, bevor wir einen Exit in Erwägung ziehen. Auch in diesem Punkt besteht kein Grund zur Eile. Die STS Group ist ein global agierender Anbieter von innovativen Komponenten für die Nutzfahrzeug- und Automobilindustrie mit 17 Standorten und vier Entwicklungszentren weltweit. Das ist ein starker globaler Footprint, der kontinuierlich erweitert wird. Die hohe vertikale Integration versetzt das Unternehmen in die Lage, den kompletten Produktionsprozess von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt komplett abzubilden. In den meisten Ländern steht STS zudem im Rang eines Tier-1-Zulieferers. Sie sehen, das Unternehmen besitzt sehr viel Potenzial, um dynamisch und nachhaltig wachsen zu können.

Im vergangenen Jahr hat Mutares eine Dividende in Höhe von 1,00 Euro je Aktie ausgeschüttet. Wie sieht Ihre weitere Dividendenstrategie aus? Dürfen Ihre Aktionäre auf weitere attraktive Ausschüttungen hoffen?
Unsere Dividendenpolitik basiert auf Nachhaltigkeit. Es ist unser Ziel, unsere Aktionäre durch eine angemessene Ausschüttung direkt am Unternehmenserfolg zu beteiligen; wir wollen also weiterhin dividendenstark bleiben. Wir sehen uns gut gerüstet, der Markterwartung an die Dividende zu entsprechen.

Der Kurs der Mutares-Aktie war 2018 sehr volatil. Welche Veränderungen gab es dabei in Ihrem Aktionärskreis und wer sind aktuell die größten Anteilseigner?
Derzeit halte ich fast 30 % der Anteile, meine Vorstands- und Aufsichtsratskollegen verfügen über mehr als 11 %. Die restlichen Anteile befinden sich im breiten Streubesitz.

In den vergangenen Wochen gab es zahlreiche Insiderkäufe von Ihnen und Ihren Vorstandskollegen. Sehen Sie dies auch als Signal an den Kapitalmarkt?
Meine Vorstands- und Aufsichtsratskollegen genauso wie ich selbst haben im aktuellen Jahr das niedrige Niveau der Mutares-Aktie zu weiteren Zukäufen genutzt. Das Vertrauen in unser Unternehmen ist sehr hoch. Die Mutares AG verfügt über signifikantes Wertpotenzial, eine aktuell attraktive Bewertung am Kapitalmarkt und eine schlüssige, profitable Strategie. Durch die jüngsten Add-on-Akquisitionen werden wir den Wert unserer Plattforminvestitionen nachhaltig steigern und somit insgesamt zum Unternehmenserfolg beitragen.

Herr Laik, wir danken für das Gespräch.

Haftungsausschluss/Disclaimer: Das aktuelle Interview dient ausschließlich zu Informationszwecken. Die Meinungen und Aussagen der Interviewpartner spiegeln nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich diejenige des Interviewpartners. Das Interview ist keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
Für Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für Vermögensschäden wird keinerlei Haftung übernommen.







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