fashionette: "Sehr positiver Start ins vierte Quartal"
fashionette-CEO Daniel Raab im Exklusivinterview über den Start der neuen Produktkategorie Beauty, die jüngste Kursschwäche und die außerordentlich starke Performance der neuen Tochter Brandfield.
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Nachdem der Wechsel des Logistikpartners die Online-Plattform fashionette.com im Sommer kurzfristig ausgebremst hatte, stehen die Zeichen nun wieder auf Expansion. Die neue Produktkategorie Beauty soll die Kauffrequenz erhöhen und das profitable Wachstum weiter vorantreiben. Finanzen.net sprach im Exklusivinterview mit fashionette-CEO Daniel Raab u. a. über den Start in die umsatzstärkste Zeit des Jahres und über Großaktionär Genui, der "nach wie vor die gleiche Anzahl an fashionette-Aktien wie zum IPO" hält.
Herr Raab, seit dem 19. Oktober bietet die Online-Plattform fashionette.com zusätzlich zu den bestehenden Premium- und Luxus-Modeaccessoires auch Beauty- und Pflegeprodukte an. Wie groß ist Ihr Markenportfolio inzwischen?
Daniel Raab: Mit der Einführung unserer neuen Produktkategorie Beauty können wir unseren Kund*innen ein noch breiteres Sortiment an Premium- und Luxus-Modeaccessoires, die ihr Outfit vervollständigen und akzentuieren, bieten. Dabei offerieren wir unseren Kund*innen die gleiche erlesene Qualität an hochwertigen Marken, die sie von uns gewohnt sind. Aktuell können Beauty-Produkte von mehr als 100 Marken des Premium- und Luxussegments entdeckt werden. Inklusive der neuen Beauty-Marken bedeutet dies eine Steigerung des Markenportfolios von fast 70% auf mehr als 300 Marken seit November 2020. Unser gesamtes Sortiment wuchs im Vergleich zum Vorjahr sogar um 78% auf mehr als 24.000 Produkte, darunter circa 3.000 neue Beauty-Produkte.
Wie kommt die neue Produktkategorie Beauty bei Ihren Kunden an?
Die ersten Beauty-Bestellungen zeigen, dass die Nachfrage unserer Kund*innen nach Beauty-Produkten kontinuierlich steigt. So konnte in der kurzen Zeit seit dem Launch der durchschnittliche Bestellwert von Beauty-Bestellungen bereits um 23% erhöht werden.
Haben sich die erwarteten Cross-Selling-Effekte bereits eingestellt?
Mit unserer Sortimentserweiterung verfolgen wir das Ziel, unseren Kund*innen die bestmögliche Customer Experience zu bieten. Unsere ersten Beauty-Bestellungen zeigen, dass sich die Cross-Selling-Strategie, die wir mit dem Beauty-Launch verfolgen, bereits bewährt: Alle seit dem Launch getätigten Beauty-Bestellungen bestehen im Durchschnitt aus zwei Beauty-Produkten. Zudem kaufte fast jede zweite Beauty-Kund*in Beauty-Produkte zusätzlich zu anderen Premium- und Luxus-Modeaccessoires. Insgesamt beabsichtigen wir nicht nur, von Cross-Selling-Synergien zu profitieren, sondern auch die Kauffrequenz unserer Kund*innen deutlich zu erhöhen.
fashionette hat im Sommer den Logistikpartner gewechselt, sind die in der Folgezeit aufgetretenen Logistikprobleme inzwischen endgültig behoben? Welche Vorteile bietet Ihnen die Umstellung?
Logistikvorgänge sind ausnahmslos Teil eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses. Bei fashionette hatten wir während des zweiten Migrationsschritts, dem Anlauf der operativen Logistikprozesse, einen relativ schwachen Start, den wir jedoch innerhalb kurzer Zeit wieder auf das Level vor der Migration heben konnten. So hatte die Customer Experience bereits Ende September wieder das Niveau vor der Logistikumstellung erreicht. Zudem wurden durch fortlaufende Optimierungen der Kommissionierungs- und Abwicklungsprozesse im neuen Logistikstandort eine erhöhte Anzahl versendeter Bestellungen von einer signifikant größeren Sortimentsauswahl abgewickelt, was die Skalierbarkeit des neuen Logistikstandorts demonstriert. Dies war einer der Hauptgründe für den Wechsel zu unserem neuen Logistikpartner.
Für ein profitables Wachstum streben wir sowohl die kontinuierliche Ausweitung unseres Sortiments als auch eine geografische Expansion an. Dadurch verändern sich die logistischen Anforderungen. Durch an unsere Wachstumsziele angepasste, agile Infrastrukturen und Prozesse auf Seiten des neuen Logistikpartners erwarten wir weiterhin Skalierungseffekte, die sich für uns auszahlen werden.
Wie haben Sie gewährleistet, dass die Logistik auch mit den neuen Beauty-Produkten auf hohem Niveau funktioniert? Und welche Vorbereitungen haben Sie für die jetzt bevorstehende umsatzstärkste Zeit des Jahres getroffen? Inwiefern ist auch fashionette von den weltweit gestörten Lieferketten betroffen?
Der Launch unserer neuen Produktkategorie Beauty war schon länger geplant und Teil des Migrationsprozesses mit unserem neuen Logistikpartner. So konnten wir sicherstellen, dass alle Prozesse von Anfang an korrekt geplant und umgesetzt werden. Für die kommenden Wochen ist unsere Logistik sehr gut gerüstet. Zudem planen wir tagesgenau den Einsatz von Ressourcen und sind bereits jetzt im engen Austausch mit den Versanddienstleistern, um unseren Kund*innen während der Cyber-Week und Vorweihnachtszeit die Customer Experience bieten zu können, die sie bereits seit vielen Jahren von uns gewohnt sind. Dabei sind wir derzeit von den weltweiten Supply-Chain-Herausforderungen kaum betroffen und erwarten keinen Einfluss auf ein erfolgreiches viertes Quartal.
Wie läuft es bei Ihrer neuen Tochter Brandfield? Haben sich Ihre Erwartungen in den ersten vier Monaten nach der Übernahme erfüllt?
Wir sind mit der Integration von Brandfield mehr als zufrieden. Brandfields Performance in Q3 war außerordentlich stark, was sich nicht nur in den Nettoumsatzerlösen zeigt, sondern vor allem auch im bereinigten EBITDA. Die konsolidierten Q3-Ergebnisse der fashionette AG werden wir in der kommenden Woche, am 16. November 2021, präsentieren. Hier werden wir auch weiter auf die Integration von Brandfield und unsere Synergien eingehen.
Nicht zufrieden sein können Sie mit Ihrem Aktienkursverlauf. Worauf führen Sie den starken Verkaufsdruck der letzten Wochen zurück? Und könnte die Kursschwäche auch mit dem Auslaufen der Lock-up-Verpflichtungen des Großaktionärs Genui zusammenhängen?
Sicherlich hat die Anpassung unserer Prognose für das Gesamtjahr 2021 einen großen Anteil an dem Kursverlauf unserer Aktie. Mein Team und ich fokussieren uns weiterhin darauf, unsere strategischen Ziele zu erreichen, so wie wir es bis zu der Logistikmigration bereits auf allen Ebenen realisiert hatten. Mit der schnellen Rückkehr des Lieferversprechens von rund vier Werktagen auf das Level vor der Logistikumstellung von rund zwei Werktagen haben wir bewiesen, unerwartete Herausforderungen schnell lösen zu können, um unser Leistungsversprechen gegenüber unseren Kund*innen zu halten und ein Einkaufserlebnis auf einem konstant hohen Niveau zu ermöglichen. Wie erwartet, ist der Start in das vierte Quartal, unserer umsatzstärksten Periode des Jahres, sehr positiv verlaufen, so dass wir sehr zuversichtlich sind, auch unsere Q4-Ziele wieder zu erreichen.
Unabhängig von dem Auslaufen des Lock-up-Agreements hat uns Genui erst vor wenigen Tagen bestätigt, dass sie unverändert an fashionette beteiligt sind und nach wie vor die gleiche Anzahl an fashionette-Aktien wie zum IPO halten. Zudem gebe es weder ein laufendes Mandat zur Umplatzierung von fashionette-Aktien noch konkrete Absichten zum Verkauf von fashionette-Aktien.
Wo geht die Reise in den nächsten Jahren bei fashionette hin? Waren die Erwartungen beim IPO zu hoch?
Nein. Seit dem IPO im Oktober 2020 haben wir, abgesehen von der schwachen Anlaufphase der Logistikmigration, alle Ziele erreicht und dabei teilweise sogar überperformt. Wie kommuniziert, fokussieren wir uns auf unsere drei strategischen Prioritäten, um unser dynamisches und profitables Wachstum zu beschleunigen. Dazu zählt die geografische Expansion, sowohl organisch als auch anorganisch, die Erweiterung unseres Sortiments in bestehenden und angrenzenden Produktkategorien sowie kontinuierliche Investitionen in unsere Prozesse und unsere proprietäre IT- und Datenplattform.
Mit der Akquisition von Brandfield haben wir bewiesen, unsere zum IPO angekündigte regionale Expansion deutlich voranzutreiben. So beabsichtigen wir mit Brandfield wesentlich das dynamische und profitable Wachstum außerhalb der DACH-Region voranzutreiben. Mit der neuen Produktkategorie Beauty und unserem außerordentlichen Sortimentswachstum haben wir unter Beweis gestellt, dass wir fortlaufend die Customer Experience optimieren, was sich sowohl in der wachsenden Anzahl an Bestellungen als auch im Wachstum der Neu- und Bestandskund*innen deutlich zeigt. Dabei steht unser bereits angesprochenes und zum IPO präsentiertes Ziel stets im Fokus: dynamisch und profitabel zu wachsen und Europas führende Online-Plattform für Premium- und Luxus-Modeaccessoires zu werden.
Herr Raab, besten Dank für das Interview.
Haftungsausschluss/Disclaimer: Das aktuelle Interview dient ausschließlich zu Informationszwecken. Die Meinungen und Aussagen der Interviewpartner spiegeln nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wider, sondern ausschließlich diejenige des Interviewpartners. Das Interview ist keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
Für Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für Vermögensschäden wird keinerlei Haftung übernommen.
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Bildquellen: Frank Beer
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