APONTIS PHARMA: "Wir wachsen schneller als der Gesamtmarkt"

APONTIS-PHARMA-CEO Karlheinz Gast im Exklusivinterview über das starke Wachstum mit Single Pills, die Anhebung der Umsatzprognose und EBITDA-Margen von bis zu 30 Prozent.
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Mit einem Umsatzplus von 36,5 % auf 36,7 Mio. Euro und einem bereinigten EBITDA von 4,4 Mio. Euro hat APONTIS PHARMA überzeugende Zahlen für die ersten neun Monate 2021 vorgelegt. Für das Gesamtjahr erwartet das Monheimer Pharmaunternehmen nun Erlöse von bis zu 49,5 Mio. Euro und profitiert dabei insbesondere von der hohen Dynamik des Single-Pills-Geschäfts. "Wir haben uns kontinuierlich eine sehr starke Marktstellung erarbeitet und werden sie mit großer Leidenschaft ausbauen", erläutert CEO Karlheinz Gast im Exklusiv-Interview mit Finanzen.net. Bis 2026 will APONTIS PHARMA mindestens 20 Single Pills in den Markt eingeführt haben.
Herr Gast, was waren die wichtigsten Wachstumstreiber in den ersten neun Monaten?
Karlheinz Gast: Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2020 sind wir dynamisch gewachsen und konnten auf bereinigter EBITDA-Basis in die Gewinnzone vorstoßen. Dabei verzeichneten wir vor allem im Geschäft mit Single Pills eine hohe Nachfrage. Der Umsatz mit diesen innovativen Präparaten wuchs um 80 Prozent auf 21,8 Millionen Euro. Damit sind wir deutlich schneller als der Gesamtmarkt gewachsen, was sich auch in der leichten Anhebung der Umsatzprognose für 2021 widerspiegelt. Insgesamt sind wir auf dem richtigen Weg. Unsere Produkte bieten einen erfolgreichen sowie effizienten Therapieansatz und leisten einen wichtigen Beitrag zur besseren Versorgung einer stetig steigenden Anzahl an Patienten.
Was genau haben Sie sich denn vorgenommen? Wie sehen Ihre Ziele aus?
Mit Blick auf das Gesamtjahr 2021 rechnen wir nun mit einem Umsatz von 49,5 Millionen Euro nach zuvor 48,5 Millionen Euro. Unsere Prognose für das bereinigte EBITDA haben wir bestätigt und gehen nach wie vor von 5,5 Millionen Euro aus. Unterstützend haben wir unsere Marketingbudgets erhöht und zusätzlich 0,2 Millionen Euro investiert. Weiter in die Zukunft geblickt wollen wir bis ins Jahr 2026 mindestens 20 Single Pills in den Markt eingeführt haben und sind zuversichtlich, dieses Ziel zu erreichen.
Sie sprechen die Profitabilität bereits an. Nach den ersten neun Monaten 2021 haben Sie eine EBITDA-Marge von 12,0 Prozent erreicht. Welches Ziel haben Sie sich hier gesetzt?
Sie haben recht, in Sachen Profitabilität haben wir einen großen Sprung gemacht. Doch wir sind noch nicht in die Region vorgestoßen, die wir uns vorstellen. Derzeit liegen die Bruttogewinnmargen von Single Pills bei etwa 70 Prozent. Wir gehen davon aus, dass sich die Entwicklungskosten in neue Produkte etwa binnen zwei Jahren amortisieren. Durch unser skalierbares Geschäftsmodell mit hochattraktiven Stückkosten sollten mittelfristig EBITDA-Margen von 30 Prozent möglich sein.
Wie sieht es denn konkret bei der Neuentwicklung von Single Pills aus? Kann der Markt kurzfristig mit neuen APONTIS PHARMA Produkten rechnen?
Im laufenden Jahr haben wir bereits zwei neue Single Pills zur Markteinführung im Jahr 2022 angekündigt. Wir gehen aufgrund unserer jüngsten Ankündigung einer Produkteinführung davon aus, dass wir im kommenden Jahr insgesamt vier Single PiIlls an den Markt bringen werden. Erneut adressieren wir mit unseren Präparaten die sogenannten Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck (Hypertonie) und Störungen des Fettstoffwechsels (Hyperlipidämie). In diesen Bereichen eröffnet sich uns ein Markt mit starker Wachstumsdynamik. Allein in Deutschland leben etwa 22 Millionen diagnostizierte, erwachsene Hypertoniker, die wir in den Fokus unserer Aktivitäten rücken. Fürsprache erhält die Single Pill-Therapie bei hypertonischen Indikationen zudem von der AXA Krankenversicherung. Die Assekuranz zeigte sich in einem Versichertenanschreiben vom Nutzen der Single Pill überzeugt und empfahl ihren Versicherten sich nach einer möglichen Single Pill Therapie zu erkundigen. Wir stellen zudem fest, dass wir immer mehr Ärzte von dem Ansatz "Single Pill in der Dauertherapie anstatt loser Tabletten-Kombination" überzeugen können, um damit für die Patienten einen Beitrag zur Verbesserung der Therapie zu erreichen.
Analysten sehen den fairen Wert der APONTIS PHARMA-Aktie bei 32 bis 41 Euro. Der aktuelle Kurs liegt mit rund 23 Euro deutlich darunter. Was sind Ihrer Ansicht nach die Gründe hierfür?
Obwohl sich die APONTIS-PHARMA-Aktie seit dem Börsengang positiv entwickelt hat, folgt der Aktienkurs bisher nur eingeschränkt der operativen Entwicklung des Unternehmens. Klar ist, wir müssen im ersten Jahr als börsennotiertes Unternehmen liefern. Und das tun wir. Die Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten ist das Ergebnis einer stringenten Umsetzung unserer dezidierten Wachstumsstrategie. Diese werden wir weiterhin mit großem Engagement verfolgen. Gleichzeitig verfügen wir über mehr als 30 Millionen Euro an liquiden Mitteln aus unserem Börsengang. Somit haben wir ausreichend finanzielle Flexibilität und können das weitere Wachstum solide finanzieren und Akquisitionsmöglichkeiten nutzen.
Das Umfeld bleibt im Rahmen der Corona-Pandemie und der ansteigenden Inzidenzzahlen herausfordernd. Viele Branchen haben mit reißenden Lieferketten, steigenden Preisen für Rohstoffe und Vorprodukte sowie Schwierigkeiten im Vertrieb zu kämpfen. Wie beurteilen Sie die Situation?
Unser Geschäftsmodell ist so konzipiert, dass die gesamte Produktion an externe Auftragsfertiger und Lieferanten ausgelagert ist. Die Single Pills und weitere Arzneimittel werden von unserem Logistikdienstleister gelagert und direkt an den Großhandel geliefert. Dennoch beobachten wir die Bedingungen natürlich genau und können schnell und flexibel reagieren. Das haben wir in der jüngeren Vergangenheit bereits mehrfach erfolgreich bewiesen. Unsere Außendienst-Mitarbeiter unterstützen wir durch digitale Tools. Konkret handelt es sich um unsere Online-Plattformen "Erfolgsrezept direkt" bzw. "Erfolgsrezept Online". Digitale regionale bzw. überregionale Fortbildungsinitiativen, wodurch wir unmittelbaren Kontakt zu unserem Ärzte-Netzwerk sicherstellen konnten, gehören ebenfalls zu unserer Digitalstrategie. Auf diese Weise ist es uns gelungen, auch während der Pandemie über die Ärzteschaft chronisch erkrankte Patienten zu versorgen. Zudem unterstreichen Hunderte von Teilnehmern an unseren Online-Veranstaltungen, dass großes Interesse an unseren Themen besteht.
Welche Wachstumsperspektiven bieten Sie ihren Anlegern?
Wir haben uns kontinuierlich eine sehr starke Marktstellung erarbeitet und werden sie mit großer Leidenschaft ausbauen. Wir verfügen über einen First-Mover-Effekt und bewegen uns als einer der größten Anbieter von Single Pills in einem stark fragmentierten Markt mit hohen Eintrittsbarrieren. Unsere sehr gute Kapitalausstattung erlaubt es uns, auch über wertsteigernde Zukäufe Wachstum realisieren zu können. Dies sind insgesamt beste Voraussetzungen, um weiterhin nachhaltig profitabel wachsen zu können.
Herr Gast, wir danken für das Gespräch.
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Bildquellen: Karsten Lindemann/Apontis
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