Glaxo-Aktie verliert: GlaxoSmithKline mit starkem Quartal
Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline hat im abgelaufenen dritten Quartal bei Umsatz und Gewinn besser abgeschnitten als erwartet.
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Rückenwind lieferten vor allem die Pharmasparte und das Geschäft mit der Selbstmedikation, wie der Pharmakonzern am Mittwoch in London mitteilte. "Wir machen weiterhin gute Forschritte beim Umsatzwachstum und haben unsere operativen Margen verbessert", sagte die seit April amtierende Glaxo-Chefin Emma Walmsley.
Zwischen Juli und September konnten die Briten ihren Umsatz - Wechselkurseffekte herausgerechnet - um 2 Prozent auf 7,84 Milliarden Pfund (8,8 Mrd Euro) steigern. Dies war besser als von Branchenexperten gedacht. In der Pharmasparte und in der Selbstmedikatione stiegen die Erlöse um jeweils 2 Prozent. Als Wehrmutstropfen erwies sich allerdings das wichtige Geschäft mit Impfstoffen: Dessen Erlöse stagnierten, da es außerhalb der USA und Europa für den Bereich schlechter lief. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern allerdings von einer starken Grippesaison profitiert.
Während das Geschäft mit neuen Produkten floriert - ihre Erlöse wuchsen im Quartal um 40 Prozent - stellt sich GlaxoSmithKline für das kommende Jahr erstmals auf Konkurrenz durch Nachahmermittel für sein wichtiges Asthmamittel Advair ein, wie Walmsley in einer Telefonkonferenz erklärte.
Auf der Gewinnseite trugen im Berichtszeitraum die jüngsten Kostensenkungen und Restrukturierungen Früchte: Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn kletterte um 5 Prozent auf rund 2,5 Milliarden Pfund. Das bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) stagnierte bei 32,5 Pence. Für das Gesamtjahr hält GlaxoSmithKline weiter an seiner - zur Halbjahresbilanz gesenkten - Prognose fest. Demnach soll das bereinigte EPS um 3 bis 5 Prozent steigen.
Unterdessen signalisierte die Konzernlenkerin Interesse an der Selbstmedikation des US-Konzerns Pfizer, die dieser erst vor wenigen Tagen auf den Prüfstand gestellt hatte. GlaxoSmithKline werde sich das Geschäft wohl näher anschauen, allerdings seien die Pläne der Amerikaner noch in einem frühen Stadium, sagte Walmsley.
Die Managerin hat sich seit ihrem Amtsantritt auf die Fahne geschrieben, die Produktpipeline des Konzerns zu stärken. Bei Übernahmen will sie ihren Fokus auf Kaufziele verengen, die größere Chancen bieten. Die Pfizer-Sparte mit einem Umsatz von 3,4 Milliarden Dollar im vergangene Jahr wäre ein solcher Fall.
Aktien von GlaxoSmithKline haben am Mittwoch in London nach der Zahlenvorlage für das dritte Quartal deutlich verloren. Sie büßten zuletzt als Schlusslicht im FTSE 100 4,40 Prozent auf 1446 Pence ein und erreichten bei zwischenzeitlich 1430 Pence ihren tiefsten Stand seit Juni 2016, obwohl der Umsatz als erwartungsgemäß und der Gewinn je Aktie sogar als leicht positive Überraschung bezeichnet wurden.
Börsianer begründeten den dennoch entstandenen Abwärtsdruck mit enttäuschenden Umsätzen im Pharmabereich sowie Unsicherheiten rund um die Dividende. Das Management habe zwar das Ziel einer stabilen Auszahlung betont, dies aber unter anderem an unveränderte Marktbedingungen geknüpft.
LONDON (dpa-AFX)
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