Apple, Alphabet, Amazon & Co.: Diese Aktien wirken laut Bernstein-Analyst als Inflationsschutz
Das Inflationsthema ist noch lange nicht vom Tisch: Auch nach den jüngsten Berichten der US-Zentralbank Fed befürchten Anleger sinkende Kurse. Bernstein-Stratege Inigo Fraser Jenkins nennt nun einige Titel, mit denen sich Investoren gegen die Inflationsgefahr absichern können.
Werte in diesem Artikel
• Aussicht auf Zinserhöhung belastet Aktienmarkt
• Schuldenaufnahme durch Pandemie stark gestiegen
• Fokus auf Unternehmen mit verlängerten Verbindlichkeiten
Nach Fed-Sitzung: Inflationsfurcht bleibt bestimmendes Marktthema
Nach wir vor bestimmen Inflationssorgen den Markt. Zwar bestätigte die US-Notenbank Fed zuletzt erneut ihre Niedringzins-Strategie, die die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abmindern soll, ein Ende dieser Vorgehensweise ist aber bereits in Sicht. So wollen die Währungshüter die Zinswende bis 2023 umsetzen, obwohl man zuvor noch vom darauffolgenden Jahr ausgegangen war. Bis dahin seien zwei Zinserhöhungen möglich - und das obwohl die Inflationsraten derzeit höher klettern als ursprünglich erwartet. Nach der Verkündung der Fed-Ergebnisse kamen nicht nur die wichtigsten Aktienindizes ins Straucheln. Auch die in den Vormonaten beliebten US-Staatsanleihen, die Anleger mit steigenden Renditen vom Aktienmarkt weglockten, standen unter Druck.
Bernstein-Analyst rät Anlegern zur Vorsicht
Für Anleger sei es nun wichtig, sich im von Inflation geprägten Marktumfeld richtig zu positionieren, wie Inigo Fraser Jenkins von Bernstein Research rät. "Es gibt wohl kein größeres Makro-Thema, sowohl taktisch als auch strategisch, als die Inflation und was dies für Portfolios bedeutet", so der Analyst gegenüber "MarketWatch". Eine mögliche Strategie, um sich gegen die Geldentwertung abzusichern, könne eine breite Aufstellung sein. So rät der Experte zu einem Portfolio aus Aktien, realen Vermögenswerten, Gold und auch Kryptowährungen wie dem Bitcoin. Damit könnten Einbrüche bei bestimmten Anlageklassen besser aufgefangen und die Gesamtverluste eingeschränkt werden.
Hohe Schuldenaufnahme in Corona-Krise
Eine weitere Möglichkeit sei es laut dem Bernstein-Analysten und seinem Team aus Strategen, die Unternehmen, deren Aktien man kaufen möchte, ganz genau unter die Lupe zu nehmen. So nahmen einige Firmen im Zuge der Pandemie Schulden auf - teilweise in einem Rekordtempo. Während manch ein Konzern die zusätzlichen Geldmittel benötige, um die Folgen der Corona-Krise abzuwenden und eventuell sogar sein Bestehen zu sichern, profitierten andere von günstigen Zinsen oder verlängerten gar die Fristen für das Zurückzahlen ihrer bestehenden Verbindlichkeiten, so Fraser Jenkins und seine Kollegen weiter.
Unternehmen mit langen Laufzeiten mit "attraktiveren Bewertungen"
Dem Marktexperten zufolge könnten sich damit Unternehmen lohnen, die die Laufzeit ihrer Schulden dank niedriger Zinsen herauszögern konnten, festverzinsliche Schuldtitel ausgegeben haben und ihren Betrieb fortsetzen können, während sie ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommen. "Ein Korb von US-Aktien mit langen Laufzeiten hat in diesem Jahr einen Korb von Aktien mit kurzen Laufzeiten um sieben Prozent übertroffen und wird zu attraktiveren Bewertungen gehandelt als ihre Mitbewerber mit kurzen Laufzeiten", stellen Fraser Jenkins und sein Team fest. Daher sollten Anleger darauf achten, Aktien von Unternehmen mit einer langen Laufzeit von Schulden zu kaufen. Dies könne als effektive Absicherung gegen Inflation wirken.
Diese Aktien empfehlen die Experten
Insgesamt 80 solcher Konzerne stehen auf der Liste der Marktexperten, wie MarketWatch berichtet. Zu den bekannteren gehören die Tech-Riesen Apple, Alphabet, Amazon und Microsoft. Aber auch weitere Branchengrößen wie der Videospielentwickler Electronic Arts und die Chiphersteller NVIDIA, Texas Instruments und QUALCOMM haben es auf die Liste geschafft. Aus dem Telekommunikationsbereich empfiehlt das Expertenteam um Fraser Jenkins gegenüber MarketWatch AT&T sowie Verizon.
Aber auch Einzelhändler und Hersteller von Verbrauchsprodukten konnten sich einreihen: So ist die Baumarktkette Home Depot vertreten, genau wie Target, McDonald's, Starbucks, Nike, Kraft Heinz, Estée Lauder und Coca-Cola. Aus dem Gesundheitssektor konnten außerdem Johnson & Johnson, Pfizer, Gilead Sciences, Regeneron und Biogen die Experten überzeugen. Die Eisenbahngesellschaften Kansas City Southern und Union Pacific sowie die Verteidigungsunternehmen Lockheed Martin, Northrop Grumman und Raytheon Technologies komplettieren die Aufzählung.
Auch wenn die Analysen der Bernstein-Experten gezeigt haben, dass Aktien der genannten Unternehmen zuletzt besser performten als ihre Konkurrenten, sei dies jedoch noch lange kein Garant für einen umfassenden Inflationsschutz, so Fraser Jenkins weiter. "Es gibt nicht die eine Lösung."
Redaktion finanzen.net
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