Importverbote?

WACKER CHEMIE-Aktie legt letztendlich zu: Milliardenumsatz mit Biotech-Produkten bis 2030

24.06.21 17:53 Uhr

WACKER CHEMIE-Aktie legt letztendlich zu: Milliardenumsatz mit Biotech-Produkten bis 2030 | finanzen.net

Moderne Medizin und Zusätze für Nahrungsergänzungsmittel: WACKER CHEMIE will von Trends wie einem gesünderen Lebensstil und einer alternden Gesellschaft künftig stärker profitieren.

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Das Geschäft rund um Biotech-Produkte und Feinchemikalien der Sparte Biosolutions soll sich bis 2030 im Vergleich zu 2020 vervierfachen. Konkret kalkuliert der Chemiekonzern dann mit einem Umsatz von einer Milliarde Euro, wovon mehr als ein Viertel als Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) hängen bleiben soll, wie das Management um Konzernchef Christian Hartel auf einem Kapitalmarkttag am Donnerstag erklärte.

Mit einem Umsatz von 246 Millionen Euro und einer operativen Gewinnmarge von 15,5 Prozent im Jahr 2020 ist Biosolutions aktuell noch die kleinste Sparte, aber der erklärte Wachstumsbereich des Konzerns, der 2020 insgesamt einen Umsatz von 4,7 Milliarden Euro erzielte. Der Umsatzanteil von gut fünf Prozent dürfte daher bis zum Ende des Jahrzehnts deutlich zulegen.

So bietet WACKER CHEMIE etwa Zusatzstoffe für Nahrungsergänzungsmittel an, die dem Körper unter anderem helfen sollen, diese besser aufzunehmen, oder die den Blutzuckerspiegel senken können. Bei der wichtigen Aminosäure L-Cystein, die in einigen Medikamenten vorkommt, aber auch von der Backwarenindustrie verwendet wird, setzt das Unternehmen auf einen Herstellungsprozess ohne die sonst üblichen tierischen Grundstoffe, was den Trend hin zu veganen Produkten bedient

Produktionspläne für CureVac-Impfstoff stehen

In der Öffentlichkeit am stärksten im Fokus steht aktuell indes wohl das Geschäft rund um die Impfstoff- und Medikamentenherstellung, auch weil WACKER CHEMIE für das Tübinger Unternehmen Curevac dessen Corona-Impfstoff herstellen soll. Trotz der Mitte Juni vorgelegten, eher enttäuschenden Wirksamkeitsdaten zu dem Vakzin hält WACKER CHEMIE an den Produktionsplänen fest.

Aktuell gebe es keine Änderungen, die Verträge stünden, sagte die Biosolutions-Chefin Susanne Leonhartsberger während der Telefonkonferenz mit Analysten. Curevac hatte jüngst betont, weiter gute Chancen auf eine Zulassung zu sehen.

In den Niederlanden hat WACKER CHEMIE bereits eine Produktion für den mRNA-Impfstoff aufgebaut. Ziel ist es, 100 Millionen Dosen pro Jahr herzustellen. Und selbst wenn es mit der Auftragsproduktion für Curevac nichts werden sollte, wären die finanziellen Folgen eher gering, sagte die Managerin. Die Produktionsplattform könne auch zur Herstellung von Impfstoffen anderer Hersteller oder ganz anderer mRNA-Medikamente genutzt werden.

Um das Wachstum des sogenannten CDMO-Geschäfts anzutreiben, das die Bandbreite von der Entwicklung von Produktionstechnologien bis hin zur Herstellung von Medikamenten für Pharmaunternehmen umfasst, haben die Bayern erst im Februar den US-amerikanischen Pharma-Auftragshersteller Genopis gekauft. Das Unternehmen ist auf die Herstellung von Plasmid-DNA spezialisiert, die für für bestimmte Gentherapien genutzt oder als Basis für die Herstellung etwa von mRNA verwendet werden kann.

USA wollen wohl Handelsrestriktionen gegen Solarfirmen aus China verhängen

Die Regierung des US-Präsidenten Joe Biden sei bereit, einige in Chinas Region Xinjiang hergestellte Solargrundstoffe mit Importverboten zu belegen, um gegen die mutmaßliche Unterdrückung des Volkes der Uiguren vor allem in dieser Region vorzugehen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Zuvor hatte bereits die in Washington gut vernetzte Zeitung "Politico" darüber berichtet, was die Aktien von Wacker Chemie am Dienstag kräftig angetrieben hatte.

Der kolportierten Schritte der US-Regierung gingen womöglich nicht so weit, wie bereits spekuliert worden sei, träfen also nicht die gesamte Produktion von Polysilizium und Solarpanelen aus der Region, sondern wohl vor allem einen wichtigen Hersteller von Siliziummetall erklärte ein Händler. Kurzfristig würden außerhalb Chinas angesiedete Hersteller wie Wacker Chemie wohl aber dennoch profitieren. Zudem verwies er auf die Siliziummetall-Produktion des Konzerns in Norwegen, mit der Wacker einen größen Teil seines Bedarfs an dem Rohstoff für die Herstellung von Polysilizium selbst decken könne.

Die Bayern produzieren das für die Solarindustrie wichtige hochreine Polysilizium in Burghausen und Nünchritz, aber auch am US-Standort Charleston.

Zudem richteten sich die Blicke am Donnerstag auf den Kapitalmarkttag von Wacker Chemie zur kleinsten Sparte Biosolutions, die gerade wegen der Corona-Pandemie und der Zusammenarbeit mit CureVac bei der Impfstoffproduktion zuletzt stärker in den Fokus der Investoren gerückt war.

Trotz der Mitte Juni vorgelegten, eher enttäuschenden Wirksamkeitsdaten zu dem CureVac-Vakzin hält Wacker an den Produktionsplänen fest. Die Verträge stünden, sagte Biosolutions-Chefin Susanne Leonhartsberger während der Telefonkonferenz mit Analysten. Und selbst wenn es mit der Auftragsproduktion für CureVac am Ende doch nichts werden sollte, wären die finanziellen Folgen eher gering. Die Produktionsplattform könne auch zur Herstellung von Impfstoffen anderer Hersteller oder ganz anderer mRNA-Medikamente genutzt werden.

Die aktuell noch kleinste Sparte des Konzerns bietet indes noch viel mehr, etwa Zusatzstoffe für Nahrungsergänzungsmittel, die dem Körper unter anderem helfen sollen, sie besser aufzunehmen, oder die den Blutzuckerspiegel senken können. Bei der wichtigen Aminosäure L-Cystein, die in einigen Medikamenten vorkommt, aber auch von der Backwarenindustrie verwendet wird, setzt das Unternehmen auf einen Herstellungsprozess ohne die sonst üblichen tierischen Grundstoffe, was den Trend hin zu veganen Produkten bedient.

Mit solchen Produkten will Wacker von aktuellen Megatrends wie dem demografischen Wandel, dem vermehrten Verzicht auf tierische Produkte und dem allgemeinen Bestreben vieler Menschen nach einem gesünderen Lebensstil profitieren. Bis 2030 soll sich der Umsatz von Biosolutions auf rund eine Milliarde Euro vervierfachen. Damit sollte dann auch der Anteil am Konzernumsatz zulegen, der 2020 noch lediglich gut fünf Prozent betragen hatte.

Die WACKER CHEMIE-Aktie zog im XETRA-Handel am Donnerstag zeitweise um 3,95 Prozent auf 134,20 Euro an.

(dpa-AFX Broker)

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Bildquellen: WACKER Chemie

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