Ifo: Deutsche Industrie sieht Einbruch im internationalen Wettbewerb

03.03.25 08:33 Uhr

DOW JONES--Fast ein Viertel der deutschen Industrieunternehmen verliert nach eigener Einschätzung im internationalen Wettbewerb drastisch an Boden. Laut einer Umfrage des Ifo-Instituts schätzen 24 Prozent der Unternehmen im Januar ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Ländern außerhalb der Europäischen Union (EU) als gering ein. Auch der Wettbewerb innerhalb der EU ist nach Angaben von 21 Prozent der Betriebe härter geworden. Kaum ein Unternehmen sah seine Position gegenüber der weltweiten Konkurrenz verbessert.

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"Einen solchen Einbruch im internationalen Wettbewerb in derart kurzer Zeit haben wir bisher nicht beobachtet", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. "Die Herausforderungen für die Industrie, im globalen Wettbewerb zu bestehen, sind gewaltig."

Der Verlust an internationaler Wettbewerbsfähigkeit zieht sich laut Ifo durch alle Bereiche der Industrie. Besonders betroffen sei die Automobilbranche, die seit rund zwei Jahren an Boden verliere. Auch in der Metall- und Chemieindustrie bleibe die Lage angespannt. Vergleichsweise stabil stehen demnach die Getränkehersteller da - ihre Position im internationalen Wettbewerb hat sich zuletzt kaum verändert.

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"Die neue Bundesregierung muss dringend Bürokratie abbauen, Genehmigungsverfahren beschleunigen und Unternehmen steuerlich entlasten, um die Wettbewerbsfähigkeit wieder zu stärken. Gezielte Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel sind ebenso essenziell. Jetzt braucht es entschlossene Reformen, damit die deutsche Industrie im globalen Wettbewerb nicht noch weiter zurückfällt", sagt Wohlrabe.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/mgo

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March 03, 2025 02:33 ET (07:33 GMT)