Die neue Seite von Hewlett-Packard
Der US-Technologiekonzern spaltet das schwierige PC- und Druckergeschäft ab und begeistert damit die Wall Street. Doch die Idee ist nicht neu - und sie birgt viele Tücken.
Werte in diesem Artikel
von Florian Westermann, Euro am Sonntag
Hewlett-Packard-Chefin Meg Whitman räumt auf. Die mächtigste Frau in der Hierarchie des Technologieriesen spaltet die PC- und Druckersparte vom Firmengeschäft mit Computerservern und Datenspeichern sowie Dienstleistungen ab. Die 58-jährige Managerin will den krisengeschüttelten Konzern so zu alter Stärke zurückführen.
Ganz neu ist diese Idee nicht. 2011 preschte Kurzzeitchef Léo Apotheker mit genau diesem Plan vor und erntete harsche Kritik von allen Seiten. Der Vorstoß kostete den Deutschen schließlich den Job. Seine Nachfolgerin Whitman trat mit der Vorgabe an, den Konzern als eine Einheit fortzuführen. Auf Druck vieler enttäuschter Anleger - die Aktie notiert noch immer weit unter ihren Höchstständen - greift sie die Aufspaltungspläne nun aber wieder auf.
Im PC-Markt sehen sich die Kalifornier seit Jahren mit rückläufigen Verkäufen, einem erbitterten Margenkampf und wachsender Konkurrenz aus Fernost konfrontiert. Trotz aller Probleme verwies Whitman immer wieder auf die eigene Stärke in dem Geschäft, baute seit ihrem Amtsantritt aber gleichzeitig 50.000 Stellen ab. Jüngst kündigte die HP-Chefin abermals 5.000 Stellenstreichungen an. Inzwischen zog die chinesische Lenovo an Hewlett-Packard (HP) vorbei und ist nun die weltweite Nummer 1 im PC-Bereich.
Mit der Umstrukturierung in zwei Gesellschaften soll jetzt alles besser werden. "Nach der Aufspaltung werden beide Unternehmen noch besser in der Lage sein, auf dem Markt zu konkurrieren", sagt Whitman voller Zuversicht. Anleger könnten nun investieren, ohne Sorge haben zu müssen, dass es zu Quersubventionierungen komme und schlecht laufende Bereiche den Konzern ausbremsen, meint etwa der frühere HP-Chairman Ralph Whitworth, der mit seiner Investmentfirma Relational Investors 1,5 Prozent der Anteile kontrolliert.
An der Börse kam die Nachricht gut an. Aktionäre, die von beiden Firmen Anteile erhalten sollen, griffen zu und sorgten für ein ansehnliches Kursplus.
Schäfchen im Trockenen
Während die Wall Street applaudiert und Whitman die Idee von Apotheker als ideale Lösung zelebriert, droht hinter den Kulissen ein erbitterter Verteilungskampf. Eine der spannendsten Fragen wird sein, wie der Schuldenberg von rund 20 Milliarden Dollar auf die neuen Firmen verteilt wird.
Whitman jedenfalls wird in der neuen Konstellation einen guten Start haben und auch in der Schuldenfrage versuchen, die Karten zu ihren Gunsten zu spielen. Die einstige Ebay-Chefin will nach der Abspaltung der PC-Sparte, die für Ende 2015 anvisiert ist, den Chefposten von Hewlett-Packard Enterprise bekleiden, dem Firmenkundengeschäft. Der Bereich mit Servern, Unternehmenssoftware, Dienstleistungen und Big-Data-Diensten gilt als Perle des Konzerns.
Das Brot-und-Butter-Business soll unter HP firmieren und von Dion Weisler geleitet werden. Weisler, der 2012 von Lenovo zu HP wechselte, ist künftig der Aufsichtsratschefin Whitman rechenschaftspflichtig. Es wird kein leichter Job, doch immerhin verzeichnete die PC-Sparte jüngst einen Höhenflug. Um zwölf Prozent stiegen die Erlöse in dem Segment im vergangenen Quartal.
Die Schuldenfrage dürfte auch darüber mitentscheiden, wie der Konzernumbau nach der Spaltung weitergeht. Manche Beobachter rechnen damit, dass Hewlett-Packard einen neuen Anlauf starten könnte, den weltgrößten Speicherhersteller EMC zu übernehmen. Laufende Gespräche wurden offenbar erst kürzlich abgebrochen. Aber auch die US-Hightechunternehmen Oracle, Cisco oder IBM werden als potenzielle Fusionspartner gehandelt.
Oder die Chinesen schlagen zu. Mit einer Übernahme könnte PC-Primus Lenovo seine führende Stellung weiter ausbauen. Am Widerstand des früheren Lenovo-Managers Weisler dürfte eine solche Transaktion wohl nicht scheitern.
Investor-Info
Hewlett-Packard
Weiter im Aufwind
Die angekündigte Aufspaltung unterstützt den
Aufwärtstrend, in dem sich die Aktie seit Ende 2012 befindet. Die Fundamentaldaten lassen noch Raum nach oben: Im laufenden Geschäftsjahr wird der
Gewinn voraussichtlich um vier Prozent auf 5,3 Milliarden Dollar steigen, im nächsten Jahr ist mit einem Plus von 16 Prozent auf 6,2 Milliarden Dollar zu
rechnen. Die Bewertung ist damit nicht zu hoch.
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Bildquellen: Ken Wolter / Shutterstock.com, Gil C / Shutterstock.com
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12.07.2016 | EMC Neutral | Mizuho | |
01.06.2016 | EMC Neutral | UBS AG | |
21.04.2016 | EMC Hold | Deutsche Bank AG | |
20.04.2016 | EMC Hold | Maxim Group |
Datum | Rating | Analyst | |
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19.11.2012 | Dell underperform | Credit Suisse Group | |
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19.08.2011 | Dell underperform | Credit Suisse Group |
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