NORMA-Aktie mit Kurssprung: NORMA Group wächst trotz turbulentem Marktumfeld
Der Verbindungstechnik-Spezialist NORMA Group hat trotz hoher Inflation und gestiegener Kosten im dritten Quartal operativ mehr verdient.
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"Die global spürbaren Erschütterungen durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sowie die andauernde Pandemie haben sich auch im dritten Quartal auf uns ausgewirkt", sagt Vorstandsvorsitzender Michael Schneider am Mittwoch laut einer Mitteilung. Das Unternehmen habe trotz des turbulenten Marktumfelds ein ordentliches Wachstum verzeichnet, die gegenwärtigen Herausforderungen auf die Industrie blieben aber vielfältig und komplex. Die Ziele für das Gesamtjahr 2022 bestätigte das Unternehmen.
Um die Kostenbasis stabil zu halten und profitabel zu bleiben, hat NORMA verschiedene Maßnahmen mit Fokus auf Europa eingeleitet. Dazu zählten der Aufbau alternativer Bezugsquellen für Rohstoffe sowie die Weitergabe von Preiserhöhungen an Kunden, teilte NORMA mit. Darüber hinaus verfolge der Konzern Maßnahmen, um die Effizienz und die Produktivität an den Standorten weltweit zu steigern.
Im dritten Quartal kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um knapp ein Fünftel auf fast 319 Millionen Euro, wie das im SDAX notierte Unternehmen in Maintal weiter mitteilte. Dazu beigetragen hätten höhere Verkaufspreise, mit denen das Unternehmen die Kostensteigerungen teilweise kompensieren konnte. Ein Teil des Wachstums sei aber auch auf positive Währungseffekte, insbesondere im Zusammenhang mit dem starken US-Dollar zurückzuführen. Aus eigener Kraft stiegen die Erlöse um rund ein Zehntel.
In Nord-, Mittel- und Südamerika stiegen die Erlöse von Juli bis September um knapp 30 Prozent. Das Unternehmen führte den Zuwachs neben positiven Währungseffekten aufgrund des starken US-Dollar auf eine hohe Nachfrage nach Verbindungstechnik für Pkw, Kleinlaster und Lkw zurück. Zudem habe sich das Geschäft mit Lösungen zur Bewässerung und zur Ableitung von Regenwasser "erfreulich" entwickelt, hieß es. In der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) legte der Umsatz um fast 12 Prozent zu, in Asien-Pazifik setzte das Unternehmen knapp 14 Prozent mehr um.
Auch operativ lief es für NORMA besser als im Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um gut 18 Prozent auf 27 Millionen Euro zu. Das entspreche einer Marge von 8,5 Prozent. Hier belasteten höhere Kosten unter anderem für energieintensive Rohstoffe wie Stahl und Kunststoffgranulat. Im Vorjahreszeitraum hatte die bereinigte Ebit-Marge 8,6 Prozent betragen. Unter dem Strich ging der Gewinn aufgrund höherer Steuerkosten um knapp sieben Prozent auf 9,4 Millionen Euro zurück.
Im laufenden Jahr kann NORMA auf ein gut gefülltes Auftragsbuch zurückgreifen. Der Auftragsbestand stieg zum Vorjahr um rund ein Fünftel auf 588 Millionen Euro. Seine Prognose für das laufende Jahr bestätigte das Unternehmen. Demnach soll das Umsatzwachstum aus eigener Kraft im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich liegen. Die bereinigte operative Marge (Ebit-Marge) soll rund acht Prozent betragen. Allerdings hatte das Unternehmen erst im Sommerquartal dieses Ziel wegen gestiegener Material- und Energiepreise nach unten geschraubt. 2021 hatte der Konzern bei Erlösen von knapp 1,1 Milliarden Euro eine bereinigte Ebit-Marge von 10,4 Prozent ausgewiesen.
Derweil muss der Verbindungstechnik-Spezialist nach einem neuen Unternehmenschef Ausschau halten. Michael Schneider wird Ende des Jahres aus dem Vorstand ausscheiden, hatte NORMA jüngst mitgeteilt. Damit steigt der Manager ein halbes Jahr vor dem Ende seines eigentlich bis zum 30. Juni 2023 laufenden Vertrages aus. Schneider war zwischen 2015 und 2019 Finanzchef bei der NORMA Group, bevor er dann an die Konzernspitze aufstieg.
NORMA richtet ihr Geschäft bereits seit 2021 auf die Geschäftsbereiche Wassermanagement, allgemeine Industrieanwendungen sowie Mobilität und neue Energien aus. Diese Bereiche sollen in Zukunft weiter ausgebaut werden.
Via XETRA geht es für die NORMA-Aktie zeitweise 5,45 Prozent auf 17,03 Euro aufwärts.
/mne/stk
MAINTAL (dpa-AFX)
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