Hohe Bewertungen

Analyst: Darum wird der Bullenmarkt ein böses Ende nehmen

30.04.21 22:07 Uhr

Analyst: Darum wird der Bullenmarkt ein böses Ende nehmen | finanzen.net

Der US-Aktienmarkt eilt von Rekord zu Rekord. Doch für Analyst Lance Roberts steht fest, dass dieser Bullenmarkt ein böses Ende finden wird.

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• Hohe Bewertungen am Aktienmarkt
• FOMO der Investoren
• Lance Roberts erwartet böses Ende für den Bullenmarkt

Die derzeitige Rally an den US-Börsen wird laut Lance Roberts hauptsächlich von der enormen Liquidität angetrieben, die Regierung und Notenbank derzeit in die Märkte pumpen. Doch dies werde zwangsläufig übel enden, ist sich der Börsenexperte sicher. Dass trotzdem weiterhin so stark in den Aktienmarkt investiert wird, erklärt der Chef-Investment-Stratege von Real Investment Advice mit dem FOMO-Effekt, wie Advisor Perspectives berichtet.

Diese angesprochene "Fear of missing out" beschreibt das Phänomen, dass Anleger von der Besorgnis beherrscht werden, nicht an einem Aufschwung partizipieren zu können. Die Anleger wollen also später nicht bereuen, dass sie sich nicht in den Aktienmarkt gewagt haben.

Die derzeitige Liquiditäts-Schwemme habe dazu geführt, dass allein in den letzten fünf Monaten weltweit deutlich mehr Geld in Aktien investiert wurde als in den zwölf Monaten davor, berichtet CNBC. Laut einer Statistik der Bank of America seien es 569 Milliarden Dollar gewesen, im Vergleich zu 452 Milliarden Dollar in den zwölf vorangegangenen Monaten. Dies sollte bei Anlegern die Alarmglocken klingeln lassen.

Chart-Technik

Wie Lance Roberts weiter ausführte, haben Fundamentaldaten kurzfristig keine Bedeutung. Stattdessen sei es die Psychologie der Investoren, welche die Kurse bewege. Deshalb eigne sich die Chart-Technik, um zu untersuchen, wie stark übertrieben das derzeitige Kursniveau sei.

So weist er darauf hin, dass der S&P 500, der den breiten US-Aktienmarkt widerspiegelt, mehr als 14 Prozent über der 200-Tages-Linie stehe. Dies sollte kurzfristig ein weiteres Warnsignal sein, erklärt Roberts, schließlich sei dieser gleitende Durchschnitt sowas wie eine Gravitation für den Kurs: Entfernt sich der Kurs zu weit davon, dann wird der Kurs irgendwann wieder dorthin zurückkehren, oder sogar unter dieses Niveau.

Fundamentaldaten werden missachtet

Doch auch wenn sie in der kurzfristigen Betrachtung nicht ins Gewicht fallen, so kommt den Fundamentaldaten auf lange Sicht doch eine große Bedeutung zu, erklärt Lance Roberts. Derzeit würden die Anleger den Fundamentaldaten jedoch kaum Beachtung schenken. Stattdessen würden sie die derzeit hohen Bewertungen am Aktienmarkt damit rechtfertigen, dass sie eine Verbesserung der Konjunktur und der Unternehmensergebnisse erwarten.

Dies birgt laut dem Börsenexperten jedoch Potential für Enttäuschung. Wenn bzw. falls diese Erwartungen an die wirtschaftliche Erholung letztlich enttäuscht werden, dann werden die Fundamentaldaten wieder wichtig, denn dann werden die Kurse fallen, so dass sich der Aktienmarkt wieder seinem inhärenten Wert nähere.

In diesem Zusammenhang weist Roberts schließlich darauf hin, dass der Aktienmarkt derzeit doppelt so hoch bewertet sei, als es die zugrundeliegenden Daten zum Wirtschaftswachstum - welches letztlich für Unternehmensgewinne verantwortlich ist - rechtfertigen würden. Auch dies deute auf ein beträchtliches Risiko für Anleger hin.

Redaktion finanzen.net

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