FREYR Battery-Aktie rauscht trotz eingedämmten Verlust auf Allzeittief - Kursrutsch geht an der NYSE weiter
Der Batteriehersteller FREYR Battery ist offenbar in akuten Geldnöten. Obwohl das Minus im abgelaufenen Quartal geringer ausfiel als zuvor, lassen die Quartalszahlen wenig Optimismus zu.
Werte in diesem Artikel
• FREYR Battery enttäuscht mit Zahlenwerk
• Verlust eingedämmt, aber weiter keine Erlöse
• Kostensenkungsmaßnahmen notwendig
Neue Unternehmensnachrichten haben für massive Enttäuschung bei Anlegern von FREYR Battery gesorgt. Die am Vortag veröffentlichte Quartalsbilanz fiel nur auf den ersten Blick gut aus.
Minus verringert, aber weiter keine Umsätze
Im dritten Quartal blieb der Batteriehersteller tief in den roten Zahlen. Das Ergebnis je Aktie lag bei -0,07 US-Dollar und fiel damit immerhin geringer aus, als es von Experten im Vorfeld befürchtet worden war. Analysten waren zuvor von einem Negativ-EPS von 0,30 US-Dollar ausgegangen. Im Vorjahr war noch ein Verlust von 0,80 US-Dollar je Aktie angefallen. Unter dem Strich lag der Verlust bei 9,79 Millionen US-Dollar, verglichen mit einem Verlust von 93,9 Millionen US- im Vorjahr. Für das Gesamtjahr rechnet FREYR mit einem Verlust von 129 Millionen Dollar.
Ein Blick auf die Umsätze zeigt aber, wie schlecht es tatsächlich um FREYR steht: Denn auch im abgelaufenen Jahresviertel hat das Unternehmen keine Erlöse erzielt, auch wenn für das Gesamtjahr mit einem Mini-Umsatz von drei Millionen US-Dollar gerechnet wird. 2024 will man dann 52 Millionen US-Dollar umsetzen, so der durchaus optimistische Ausblick des FREYR-Managements im Rahmen der Bilanzveröffentlichung.
Ausgaben für Prestigeobjekt werden gekappt
Noch enttäuschender wurde am Markt aber die Nachricht aufgenommen, dass FREYR beschlossen hat, "die Ausgaben für Giga Arctic im Jahr 2024 zu minimieren". Das Batteriewerk in Norwegen galt als Prestigeobjekt und war für viele Beobachter ein Hoffnungsträger. Im Vorquartal hatte FREYR hierfür noch 100 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds der Europäischen Union erhalten. Nun sollen Investitionen in die Fabrik minimiert werden, zeitgleich will man die europäische Regierung um weiter Subventionen bitten.
Man werde zudem im Rahmen umfassenderer Kosteneinsparungsmaßnahmen die "Größe der Organisation anpassen". Dies solle im Jahr 2024 zu einem "Gesamtbarmittelverbrauch von weniger als der Hälfte des Jahres 2023 führen", verspricht das Unternehmen.
FREYR Battery-Aktie auf Allzeittief
Anleger zeigten sich nach Veröffentlichung der Bilanz massiv verunsichert und flüchteten in Scharen aus der FREYR Battery-Aktie. Der Anteilsschein verlor im US-Handel am Donnerstag letztlich 38,21 Prozent und rauschte bei 2,077 US-Dollar auf ein neues Allzeittief. Auch im Handel am Freitag setzt sich der Kursrutsch fort: An der NYSE geht es für FREYR zeitweise weitere 17,63 Prozent auf 1,7050 US-Dollar abwärts. Im bisherigen Jahresverlauf summieren sich die Verluste damit auf mehr als 80 Prozent.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Phillip Navin / FREYR Battery, interstid / Shutterstock.com
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