Apple-Fans aufgepasst: Heute kommt das neue iOS 11

Heute ab 19 Uhr deutscher Zeit soll es soweit sein: Die neue Version des Apple-Betriebssystem, iOS 11, soll für Nutzer zum Download bereit stehen.

iOS 11: Diese Änderungen sind sofort sichtbar

Eine komplette Revolution soll die neue Version nicht bringen, doch erwarten den Nutzer dem Vernehmen nach einige Veränderungen. So soll sich Apple nun etwas an die Konkurrenz annähern: Es kommt ein Datei-Manager. Bei iPhone, iPad und iPod touch war es bislang nicht möglich, direkt auf Dateien zuzugreifen. Bilder, Musik und Dokumente konnten nur über entsprechende Apps geöffnet werden, das soll nun der Vergangenheit angehören.
Mit einem Wisch nach oben, öffnet sich bei Apple-Geräten das Kontrollzentrum. Auch hier legte der Konzern um Tim Cook Hand an: Nutzer können nun zumindest teilweise selbst entscheiden, welche Apps (Taschenlampe, Taschenrechner, etc.) in dem kleinen Fenster erscheinen. Hier wird ebenfalls die Fernbedienung für den Apple TV integriert, welcher bislang über eine zusätzliche App gesteuert werden musste.
Für alle Instagram, Snapchat und Co.-Fans zaubert der iKonzern neue Kamerafilter und -effekte aus dem Hut. Für den ein oder anderen Apple-Nutzer könnte dies jedoch zum Problem werden: HD-Aufnahmen benötigen viel Speicherplatz und Endgeräte mit lediglich 8 oder 16 GB Speicher sind schnell gefüllt. Hier unterstützt iOS 11 mit einer neuen Methode der Datenkomprimierung. Bei Bildern und Videos heißt das: Gleiche Qualität, die lediglich 50 Prozent des bisherigen Speicherplatzes benötigt. Außerdem gibt es in der Kamera nun eine Scanner-Funktion um beispielsweise einen QR-Code zu erkennen. Apropos Scanner: In der Notizfunktion kann nun ein Dokument nicht nur gescannt, sondern der Scan später auch begradigt, zugeschnitten und farblich angepasst werden.
Nutzer steht jetzt auch die Möglichkeit zur Verfügung Screenshots zu bearbeiten, also Dinge hervorzuheben oder den Screenshot zuzuschneiden. Die vermutlich deutlichste sichtbare Änderung wird die Vereinigung von Sperrbildschirm und Nachrichtenzentrale sein. Bei früheren iOS-Versionen wischte man im entsperrten Zustand von oben nach unten um in die Nachrichtenzentrale zu gelangen. Diese Bewegung löst im neuen Betriebssystem dagegen den Sperrbildschirm mit den neuesten Nachrichten aus.

Sichtbare und unsichtbare Helferlein

Apple unterstützt seine Nutzer jetzt mit der App "Maps" nicht nur draußen beim Navigieren sondern auch drinnen. So stehen nun Indoor-Karten für Gebäude wie zum Beispiel Flughäfen oder Bahnhöfe zur Verfügung. Diese Funktion beinhaltet zunächst jedoch nur bestimmte Gebäude, das Angebot soll jedoch ausgebaut werden. Außerdem hält Apple neue Tastaturen für iPad und iPhone bereit. Auf dem iPhone soll so das einhändige Tippen mit lediglich dem Daumen komfortabler werden. Auf dem iPad können mit dem Update auf iOS 11 Bilder über die Drag & Drop-Funktion direkt aus dem Internet beispielsweise in eine E-Mail eingefügt werden.
ARKit ist ebenfalls neu: Es ist eine Funktion, welche es App-Entwicklern ermöglicht, einfache Programme mit Erweiterter Realität (AR) zu erstellen. Durch die tiefe Einbettung ins iOS 11 dürften AR-Apps für Apple-Geräte in Zukunft eine neue Stufe erreichen.

iOS 11: Die Schattenseiten

Doch das Update des Betriebssystem kommt nicht ohne Haken: Viele Nutzer dürften verärgert sein, dass die neue Version nicht für alle Geräte erhältlich ist. iPhones dürfen nicht älter als das 5S sein, bei iPads gilt das neue System nur ab iPad Air oder iPad mini 2. iPod touchs sind ab der sechsten Generation kompatibel. Und das ist nicht die einzige Einschränkung: Die neue Dateien-Komprimierung um Speicherplatz zu sparen wird lediglich ab Geräten mit einem A10-Prozessor funktionieren, also zum Beispiel einem iPhone 7 oder einem iPad Pro 10.5.
Über eine Veränderung wurde bereits im Frühjahr heiß diskutiert und nun wurde sie umgesetzt: Apple erlaubt bei iOS 11 nur noch Apps, welche über 64-Bit laufen. App-Hersteller sind bereits seit Mitte 2015 von Apple dazu angehalten worden, Programme auf 32-Bit zu programmieren. Das führt allerdings dazu, dass 32-Bit-Apps unter iOS 11 nicht mehr starten. Jedoch führt die Bit-Änderung auch dazu, dass Nutzer des iPhone 5 (oder älter) so manche App nicht mehr aktualisieren bzw. nutzen können.

Redaktion finanzen.net