NASDAQ-Wert Amazon-Aktie springt auf Zwölfmonatshoch: Amazon übertrifft Erwartungen - Jefferies und JPMorgan erhöhen Kursziel
Amazon hat im vergangenen Quartal dank einer Erholung des Online-Handels und Sparmaßnahmen deutlich mehr als erwartet verdient.
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Der weltgrößte Online-Händler Amazon verbuchte einen Gewinn von 6,7 Milliarden Dollar (6,1 Mrd Euro). Das war fast doppelt so viel wie Analysten erwartet hatten. Im Vorjahresquartal hatte Amazon noch zwei Milliarden Dollar verloren. Die Aktie stieg im nachbörslichen Handel um neun Prozent.
Die Corona-Jahre waren für Amazon wie eine Achterbahnfahrt. Zu Beginn der Pandemie wuchs das Geschäft in Zeiten von Lockdowns und geschlossener Einkaufsläden explosiv. Entsprechend brauchte Amazon mehr Leute. Doch dann bestellten die Menschen wieder weniger, Amazon reagierte unter anderem mit Stellenabbau, um die Kosten zu senken. Dazu wurde das Logistik-Netzwerk umgekrempelt.
Das vergangene Quartal zeigt nun, wie sehr Amazon das Kerngeschäft Online-Handel stabilisieren konnte, vor allem im Heimatmarkt. Die Erlöse der Handelsplattform in Nordamerika stiegen um elf Prozent auf 74,4 Milliarden Dollar. Das operative Ergebnis erreichte 3,2 Milliarden Dollar - nach roten Zahlen von 627 Millionen Dollar im Vorjahresquartal. Das internationale Geschäft konnte den operativen Verlust mit einem Minus von 895 Millionen Dollar nahezu halbieren.
Bei der Cloud-Sparte AWS, einem traditionellen Geldbringer des Konzerns, sank der operative Gewinn um sechs Prozent auf 5,7 Milliarden Dollar. AWS stellt für die Kunden Rechenleistung, Software und Speicherplatz auf dem Netz bereit - alles Dinge, die für Funktionen mit Künstlicher Intelligenz gebraucht werden. Amazon will Kunden überzeugen, dafür seine Cloud-Infrastruktur zu nutzen. Schon jetzt machen KI und maschinelles Lernen einen großen Teil des AWS-Geschäfts aus. Der Umsatz von AWS stieg im vergangenen Quartal um zwölf Prozent auf 22,1 Milliarden Dollar.
Im Mittelpunkt des aktuellen Hypes rund um Künstliche Intelligenz steht die sogenannte generative KI. Sie kann wie etwa der populäre Chatbot ChatGPT Texte erstellen - oder aus Beschreibungen Bilder generieren. Dabei braucht die Technologie besonders viel Rechenkapazität. Man wolle AWS zum langfristigen Partner der Kunden bei generativer KI machen, sagte Amazon-Chef Andy Jassy. Zugleich arbeitete "jeder einzelne Geschäftsbereich" von Amazon an eigenen Anwendungen mit generativer KI, betonte er. Jassy deutete an, dass die Technologie auch Amazons Sprachassistentin Alexa verbessern werde.
Amazons Konzernumsatz stieg im Jahresvergleich um elf Prozent auf 134,4 Milliarden Dollar. Das operative Ergebnis sprang von 3,3 auf 7,7 Milliarden Dollar hoch. Amazon übertraf mit den Zahlen die Erwartungen der Analysten. Auch die Prognosen für das laufende dritte Quartal übertrafen die Markterwartungen. Amazon geht von einem Konzernumsatz zwischen 138 und 143 Milliarden Dollar aus.
Jefferies erhöht Amazon-Kursziel
Das Analysehaus Jefferies hat das Kursziel für Amazon von 150 auf 175 US-Dollar angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Das zweite Quartal sei in allen Bereichen stark gewesen, schrieb Analyst Brent Thill in einer am Freitag vorliegenden Studie. Auch die Signale für das dritte Quartal seien gut. Er hob seine Schätzungen an. Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) stehe erst am Anfang.
JPMorgan hebt Amazon-Kursziel an
Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für Amazon von 145 auf 180 US-Dollar angehoben und die Einstufung auf "Overweight" belassen. Analyst Douglas Anmuth rechnet mit einer Neubewertung der Aktien. Dies schrieb er in einer am Freitag vorliegenden Studie nach dem Quartalsbericht. Seinen Optimismus begründet er mit der Bodenbildung der AWS-Sparte, steigenden Einzelhandelsmargen und starkem Barmittelzufluss.
LBBW setzt Amazon-Kursziel hoch
Die LBBW hat Amazon nach Quartalszahlen von "Halten" auf "Kaufen" hochgestuft und das Kursziel von 105 auf 156 US-Dollar angehoben. Ein robustes Cloud-Geschäft und ein erfolgreicher "Prime Day" hätten dem Konzern zu einem guten Umsatzwachstum im zweiten Quartal verholfen, schrieb Analyst Gerold Deppisch in einer am Freitag vorliegenden Studie. Zudem hätten zusätzliche Einsparungen das operative Ergebnis und den freien Barmittelfluss angetrieben. Der Ausblick überrasche überdies positiv: Die Investitionszuruückhaltung bei Kunden von AWS scheine sich
aufzulösen. Insgesamt habe Amazon die Schwächephase schneller ubberwunden als erwartet. Weitere positive Überraschungen könnten folgen.
Amazon-Aktie springt hoch
Vor allem satte Quartalsgewinne und eine besser als erwartete Umsatzprognose für das laufende Jahresviertel haben am Freitag die Aktien des Online-Handelsgiganten Amazon auf ein Zwölfmonatshoch getrieben. Sie legten als einer der besten Werten im NASDAQ 100 um letztlich um 8,27 Prozent auf 139,57 US-Dollar zu und gehören auch im bisherigen Jahresverlauf zu den Lieblingen der Anleger. Das Kursplus seit Anfang des Jahres beläuft sich inzwischen auf rund 70 Prozent.
Der Online-Handelsriese habe durch die Bank sowohl seine eigenen als auch die Markterwartungen übertroffen, schrieb Analyst Eric Sheridan von Goldman Sachs. Sowohl die Dynamik des weltweiten Online-Handelsgeschäfts, eine steigende operative Profitabilität im Nordamerika-Geschäft als auch eine Stabilisierung des Umsatzwachstums in der Cloud-Sparte AWS seien die Quellen für das starke zweite Quartal gewesen. "Das sollte die Wahrnehmung der Investoren in Bezug auf die Wettbewerbsposition von Amazon erhöhen und auch in Bezug das Engagement des Unternehmens, nach Jahren volatiler Betriebsergebnisse zu einer normalisierten Kostenstruktur zurückzukehren."
Sheridan schraubte seine Umsatz- und Ergebnisprognosen für die Jahre 2023 bis 2025 nach oben, hob sein Kursziel auf 180 Dollar an und bekräftigte sein Anlageurteil "Buy". Die Aktie befindet sich außerdem auf der "Conviction Buy List" der Investmentbank für besonders aussichtsreiche Werte.
Als ein "Top-Pick Buy" bezeichnet außerdem Analyst Justin Post von Bank of America die Amazon-Aktie. "Angesichts der positiven Entwicklung der Einzelhandelsmarge und des sich beschleunigenden AWS-Wachstums bleibe er bei seiner Bewertung und auch bei seinem Kursziel von 174 Dollar.
Auch zahlreiche weitere Analysten hoben ihre Kursziele an, Credit Suisse sogar auf 189 Dollar. Analyst Stephen Ju lobte dabei die "hohe Qualität" der vorgelegten Zahlen. Dies dürfte ihm zufolge helfen, die jüngst aufgekommenen Sorgen der Anleger rund um die Aktie zu zerstreuen.
SEATTLE (dpa-AFX) /
NEW YORK (dpa-AFX Broker)
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Bildquellen: Gil C / Shutterstock.com, Jonathan Weiss / Shutterstock.com
Nachrichten zu Amazon
Analysen zu Amazon
Datum | Rating | Analyst | |
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20.12.2024 | Amazon Outperform | RBC Capital Markets | |
16.12.2024 | Amazon Buy | UBS AG | |
16.12.2024 | Amazon Buy | Jefferies & Company Inc. | |
05.12.2024 | Amazon Kaufen | DZ BANK | |
20.11.2024 | Amazon Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
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16.12.2024 | Amazon Buy | UBS AG | |
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Datum | Rating | Analyst | |
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26.09.2018 | Amazon Hold | Morningstar | |
30.07.2018 | Amazon neutral | JMP Securities LLC | |
13.06.2018 | Amazon Hold | Morningstar | |
02.05.2018 | Amazon Hold | Morningstar | |
02.02.2018 | Amazon neutral | JMP Securities LLC |
Datum | Rating | Analyst | |
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11.04.2017 | Whole Foods Market Sell | Standpoint Research | |
23.03.2017 | Whole Foods Market Sell | UBS AG | |
14.08.2015 | Whole Foods Market Sell | Pivotal Research Group | |
04.02.2009 | Amazon.com sell | Stanford Financial Group, Inc. | |
26.11.2008 | Amazon.com Ersteinschätzung | Stanford Financial Group, Inc. |
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