Günstiger Aktieneinstieg?

Apple-Bulle: Darum sollte Apple aufhören, sich so sehr auf das iPhone zu konzentrieren

08.11.18 21:43 Uhr

Apple-Bulle: Darum sollte Apple aufhören, sich so sehr auf das iPhone zu konzentrieren | finanzen.net

Apple war lange Zeit vor allem für seine Hardware bekannt: Zunächst mit dem Mac-Computer, dann mit dem iPod und zuletzt mit dem iPhone sowie iPad. Doch nicht nur bei diesen Geräten gibt es für das Tech-Unternehmen Potenzial, sondern auch im Service-Bereich.

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Zum Service-Bereich bei Apple zählen beispielsweise der Musikstreaming-Dienst Apple Music, der Online-Speicherdienst iCloud oder die App-Downloads. Gut vernetzte Angebote, die auf Geräten genutzt werden können, werden Smartphone-Besitzern immer wichtiger. Denn nur die alleinige Performance eines Gerätes stellt nicht zufrieden, wenn es keine Anwendungen gibt, die für den Nutzer interessant sind.

Keine Verkaufszahlen, kein Problem?

Auch Apple-Bulle Timothy Lesko, von der Vermögensverwaltung Granite Investment Advisors, sieht die Zukunft von Apple vor allem im Service-Bereich. "Sie sollten wirklich aufhören, sich so stark auf das iPhone zu konzentrieren, und sich stattdessen auf den Rest des Geschäfts fokussieren", erklärte er gegenüber CNBC.

Aus diesem Grund findet er auch die Entscheidung des iKonzerns, ab dem nächsten Quartalsbericht keine Verkaufszahlen von iPhone, iPad und Mac mehr zu veröffentlichen, richtig, diese seien "überhaupt kein Grund zur Sorge".

Bullish auf lange Sicht

Doch nicht alle Apple-Investoren stufen diesen Schritt gleichermaßen ein: Nach Ankündigung des Unternehmens, die häufig als Maßstab für den Erfolg angesehenen Verkaufszahlen nicht mehr mit den Investoren zu teilen, sackte die Apple-Aktie knappe zehn Prozent ab. Denn einige vermuteten dahinter einen Schachzug Apples, negative Zahlen zu verstecken und schätzten, dass die wachsenden Verkaufszahlen der iPhones Geschichte sein könnten. So korrigierte beispielsweise auch die Bank of America Merrill Lynch ihr Kauf-Rating auf Neutral mit einem Kursziel von 220 statt den vorherigen 235 US-Dollar.

Lesko gibt gegenüber CNBC zu, dass er die Bedenken der Marktteilnehmer verstehen kann. Doch auf lange Sicht, behalte er seine bullishe Haltung gegenüber Apple bei. Da Apple nun neben dem Hardware-Geschäft auch ein großes und funktionierendes Software-Service-Geschäft aufbaut, gebe es keinen Grund zur Sorge und die Verkaufszahlen seien nicht mehr indizierend für den Erfolg des Konzerns. Investoren sollten vielmehr die Langzeitziele des Unternehmens im Blick haben, zu denen der Ausbau des Service-Segments zählt. Genau aus diesem Grund begrüßt er eine Fokusverschiebung von Apple.

Guter Zeitpunkt für den Einstieg?

Die Verschiebung könne allerdings für "einige volatile Quartale" sorgen, in denen es größere Schwankungen im Aktienkurs geben könnte als gewohnt. Die derzeitige Angst der Anleger sieht Lesko allerdings als günstige Chance: "Der Rückstoß der Aktien gibt dir die Möglichkeit, deine Positionen auszubauen oder wenn du noch keine besitzt, einzusteigen." Er betont außerdem, dass die Aktien im vergangenen Ein-Jahres-Zeitraum eine Kurssteigerung von 20 Prozent erfuhren.

Auch Brent Thill, Analyst bei Jefferies LLC, zeigt sich positiv gegenüber Apple und darüber, dass der Konzern sich auf eine Koexistenz von Hard- und Software konzentriere. Den iKonzern sowie den Online-Versandhändler Amazon beschreibt er als Unternehmen mit "unglaublichen Geschichten und großartigen Grundsätzen, die offensichtlich die Zugpferde dabei waren, den Markt mit Tech-Aktien zu steigern". Es sei nicht überraschend, dass es nun zu Rückschlägen komme. Thill zufolge sollte niemand deswegen "zu besorgt" sein.

Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: J2R / Shutterstock.com, 1000 Words / Shutterstock.com

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