Mit der Warren Buffett-Strategie von 1.000 US-Dollar zu 2 Millionen
Börsenguru Warren Buffett ist bekannt dafür, auf "langweilige" Investments zu setzen und dann geduldig zu sein. Auf diese Strategie hat auch der Amerikaner Russ Gremel gesetzt, dem es dadurch gelungen ist, aus 1.000 US-Dollar satte zwei Millionen US-Dollar zu machen.
Werte in diesem Artikel
• Russ Gremel hielt 75 Jahre lang Walgreens-Aktien - und wurde Millionär
• Warren Buffett empfiehlt langfristiges Halten von Aktien
• Breit gestreuter ETF kann dank Zinseszinseffekt hohe Rendite bringen
Vor rund 75 Jahren erwarb Russ Gremel aus Chicago mehrere Aktien der Apotheken- und Drogeriemarktkette Walgreens im Gesamtwert von 1.000 US-Dollar, inflationsbereinigt wären das heute etwa 12.370 US-Dollar. Laut "The Chicago Tribune" gab ihm sein Bruder den Tipp, Aktien der US-Apothekenkette zu kaufen. Denn: "Medikamente werden die Leute immer brauchen, ebenso wie Make-up und Haushaltsartikel", so sein Bruder. Und er sollte recht behalten: Tatsächlich konnte Walgreens allen Wirtschaftskrisen trotzen und die Aktie in Summe kontinuierlich ansteigen. Von Beginn an hatte Gremel dabei die Absicht, seine Anteile langfristig zu halten. Seine Geduld zahlte sich aus - und wie: Bis zu Gremels Tod im April 2018 kletterte der Wert der damals gekauften 28.000 Anteilscheine auf mehr als zwei Millionen US-Dollar.
Vermögen gespendet
Niemand im Umfeld des ehemaligen Anwalts hatte etwas von dessen Vermögen geahnt. Da Gremel weder Frau noch Kinder hatte, ging er bereits 1963 - im Alter von 45 Jahren - in Rente und lebte im Anschluss sehr bescheiden. Er nutzte dabei die Ersparnisse aus seinem Berufsleben, an seinem Walgreens-Investment hielt er unterdessen trotz so manchen zwischenzeitlichen Talfahrten stoisch fest. Gremel brauchte wenig Geld für seinen Lebensstil: So fuhr er beispielsweise 25 Jahre lang den gleichen Wagen oder aß lieber Haferflocken, als in ein Restaurant zu gehen. "Ich bin ein sehr einfacher Mann", zitierte ihn deshalb auch "The Chicago Tribune". Niemand aus seinem Bekanntenkreis wusste, dass er Multimillionär ist - bis zu seiner großzügigen Spende.
Bekannt wurden Gremel und sein erfolgreiches Investment erst 2017, als er den gesamten Betrag von rund zwei Millionen US-Dollar - das Geld hatte er nie angerührt - der Illinois Audubon Society spendete, die damit ein 1.600 Quadratkilometer großes Naturschutzgebiet für Wildtiere finanziert. Denn für Russ Gremel sollte Geld hauptsächlich dazu eingesetzt werden, die Welt zu einem etwas besseren Ort zu machen. Im April 2018 verstarb der großzügige Spender kurz vor seinem 100. Geburtstag.
Warren Buffetts Erfolgsrezept
Auch die Investmentlegende Warren Buffett setzt auf eher langweilige Investments. In seinem Depot befinden sich deshalb etwa Anteilscheine des Getränke-Giganten Coca-Cola oder des Ketchupherstellers Kraft Heinz. Der Gedanke dahinter ist, dass diese Unternehmen kontinuierlich Geld verdienen und selbst von Wirtschaftskrisen nicht gefährdet werden. Wie das "Orakel von Omaha" gerne betont, verfügen diese Traditionsunternehmen aufgrund ihrer starken Marke über einen erheblichen "Burggraben", der ihnen auch in Krisenzeiten stabile Einnahmen garantiert. Ein weiterer Vorzug besteht in ihrer enormen Preissetzungsmacht, die sich gerade in Zeiten hoher Inflation auszahlt. Zu dieser Gruppe zählt Buffett seit mehreren Jahren auch das nach Marktkapitalisierung größte Unternehmen der Welt, das inzwischen die größte Position im Portfolio von Buffetts Investmentvehikel Berkshire Hathaway darstellt: Apple.
Diese Strategie empfiehlt Buffett Kleinanlegern
Außerdem rät Buffett Anlegern dazu, ihre Aktien langfristig zu halten. Von zwischenzeitlichen Kursschwankungen sollten sie sich nicht entmutigen lassen - die langfristige Tendenz der Börsen zeige nach oben. Privatanlegern empfiehlt der Starinvestor regelmäßig ein Investment in einen breit gestreuten ETF. Diese börsengehandelten Indexfonds zeichnen zumeist die Entwicklung eines großen Index - etwa die des S&P 500 - so genau wie möglich nach. Hier kann sich ein Investment von geduldigen Anlegern, die eine recht hohe Schwankung ihres Depots aushalten, auf lange Sicht tatsächlich als äußerst profitabel herausstellen: Seit der Erstauflage im Jahr 1957 hat der S&P 500 durchschnittlich eine inflationsbereinigte Rendite von 8,5 Prozent erwirtschaftet. Hätte ein Anleger damals 1.000 US-Dollar in den S&P 500 investiert, so hätte er 2022, also 65 Jahre später, dank des Zinseszinseffekts eine Summe von satten 200.878,28 US-Dollar auf der hohen Kante.
Redaktion finanzen.net
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