Deutsche Bank-Großaktionär HNA in Turbulenzen?
Die Sorgen um den Deutsche-Bank-Großaktionär HNA mehren sich. Am Mittwochabend hat mit Bohai Capital Holding bereits die dritte Tochter des chinesischen Konglomerats den Aktienhandel ausgesetzt - und das innerhalb einer Woche.
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Die Leasingfirma hat angekündigt, dass der Wertpapierhandel an der Börse in Shenzhen für bis zu zehn Handelstage eingestellt wurde. Zuvor hatten mit Hainan Airlines - eine der größten chinesischen Fluggesellschaften - sowie dem Mischkonzern Tianjin Tianhai Investment Corp bereits zwei andere HNA-Töchter ihren Aktienhandel ausgesetzt.
Kritik von Seiten der Regierung
Der chinesische Konzern sieht sich zunehmendem Druck von Seiten der Regierung ausgesetzt. Im vergangenen Sommer kritisierte Peking HNAs schuldenfinanzierte Übernahmen im Ausland. Der Mischkonzern hat bei seinen Einkaufstouren im Ausland in den vergangene drei Jahren rund 40 Milliarden US Dollar ausgegeben.
Auch die undurchsichtige Eigentümerstruktur ist den Behörden ein Dorn im Auge. HNA ist an zahlreichen Hotelgruppen, darunter die Hilton Gruppe, sowie Finanzdienstleistern wie der Deutschen Bank beteiligt.
Banken zunehmend skeptisch
Daneben scheint das Konglomerat auch vor finanziellen Schwierigkeiten zu stehen. Die HNA Gruppe ist an verschiedenen Fluggesellschaften beteiligt, aber aufgrund von Liquiditätsengpässen mussten zuletzt einige Töchter des Konglomerats die Zahlungen für ihre geleasten Maschinen verschieben.
Doch auch wenn HNA versichert, dass der Flugbetrieb nicht beeinträchtigt sei, sind die Kreditgeber anscheinend sehr besorgt. Laut einem "Reuters"-Bericht hat die Export-Import Bank of China ein Team zusammengestellt, das HNA dabei helfen soll, seine Liquiditätsprobleme in den Griff zu bekommen. Die Bank ist nicht nur ein langjähriger, sondern auch einer der größten Geldgeber des Mischkonzerns.
Zudem berichtet die Nachrichtenagentur, dass sich derzeit anscheinend drei großen chinesische Kreditinstitute bemühen, Zahlungsrückstände von Airlines, an denen HNA beteiligt ist, einzutreiben.
HNA bleibt zuversichtlich
Bei HNA glaubt man jedoch, den Finanzenpass bald überwinden zu können. Gegenüber "Reuters" wurde versichert, dass die Tochterfirmen einen stabilen Geschäftsbetrieb aufrechterhalten und die ausstehenden Raten schrittweise zurückzahlen werden. Bereits in Kürze soll wieder Geld von unterstützenden Banken zur Verfügung stehen, so dass bis Ende Januar sämtliche ausstehenden Forderungen beglichen werden könnten.
Verwaltungsratschef Chen Feng machte gegenüber "Reuters" unter anderem die vielen Fusionen für die Liquiditätsprobleme verantwortlich. Die Integration der übernommenen Unternehmen dauere "einige Zeit", zudem müsse die Effizienz verbessert werden. Als weitere Ursachen nannte er ein schwierigeres Marktumfeld, die Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed sowie eine rigidere Kreditpolitik in China.
HNA will Deutsche Bank treu bleiben
Bereits im Dezember 2017 war HNA Spekulationen, dass aufgrund der Probleme die Deutsche-Bank-Beteiligung verkauft werden könnte, entgegengetreten und hatte klargestellt, dass man die Aktien langfristig behalten will. So erklärte Alexander Schütz, der HNA-Vertreter im Verwaltungsrat während eines "Handelsblatt"-Interviews: "Die Deutsche Bank ist ein Kerninvestment für HNA, die Beteiligung hat einen hohen Prestige-Faktor". Und weiter: "Wir glauben an den Erfolg der Deutschen Bank".
Schütz ist Gründer und Vorstandsmitglied von C-Quadrat. Über diese österreichische Vermögensverwaltung ist HNA mit 9,9 Prozent an der Deutschen Bank beteiligt.
Redaktion finanzen.net
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