E.ON mit Gewinneinbruch zum Jahresauftakt - Aktie richtungslos
Der Energieversorger E.ON ist weiter zuversichtlich, die Genehmigung der EU für die Übernahme der RWE-Tochter innogy zu erhalten.
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Aus den Entwicklungen bei thyssenkrupp dürften keine Rückschlüsse auf die Prüfungen der innogy-Übernahme durch E.ON gezogen werden, sagte Finanzvorstand Marc Spieker am Montag. E.ON habe volles Vertrauen, dass die Kommission nicht einer politischen Agenda folge, sondern die Situation in der jeweiligen Branche prüfe. "Wir gehen weiter davon aus, dass es keine nennenswerten Auswirkungen geben wird", sagte Spieker. Die EU-Kommission will ihre Prüfungen bis zum 23. August abschließen.
Der Industriekonzern thyssenkrupp hatte am vergangenen Freitag die Fusion seiner Stahlsparte mit den indischen Konkurrenten Tata gestoppt, weil er mit einem Verbot durch die EU-Wettbewerbshüter rechnet. Eine Entscheidung dazu wird bis Mitte Juni erwartet.
Sinkende Erträge im Kunden- sowie im Netzgeschäft haben das Ergebnis von E.ON im ersten Quartal belastet. Schwach entwickelte sich dabei der Vertrieb in Großbritannien, der unter einem scharfen Wettbewerb sowie durch Preisdruck infolge einer im vergangenen Spätherbst eingeführten Preisobergrenze leidet. Bessere Ergebnisse im Geschäft mit erneuerbaren Energien konnten den Rückgang nicht ausgleichen.
Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) des Konzerns sank in den Monaten Januar bis März um 8 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Euro, wie E.ON mitteilte. Der Konzernüberschuss wurde mit 393 Millionen mehr als halbiert. So wirkten sich eine höhere Steuerquote sowie Kosten im Zusammenhang mit der geplanten Übernahme des Konkurrenten innogy negativ aus. Bereinigt sank der Nettogewinn um 11 Prozent auf 650 Millionen Euro. Der Konzernumsatz stieg um 5 Prozent auf 9,16 Milliarden Euro.
Nicht nur in Großbritannien, sondern auch im deutschen Markt verzeichnete E.ON einen Ergebnisrückgang. Das Netzgeschäft, das den Löwenanteil zum Ergebnis beiträgt, verzeichnete leichte Rückgänge. Dagegen konnten die erneuerbaren Energien dank höherer Strommengen ihre Ergebnisse steigern.
Die Jahresprognose bekräftigte der Konzern. E.ON erwartet ein Ergebnis in etwa auf Vorjahresniveau. So geht der Konzern für 2019 von einem bereinigten Ebit von 2,9 bis 3,1 Milliarden Euro aus, der bereinigte Nettogewinn soll zwischen 1,4 und 1,6 Milliarden Euro liegen.
Die innogy-Übernahme gehört zu einem großangelegten Geschäftetausch zwischen der innogy-Mutter RWE und E.ON. Nach der innogy-Übernahme soll das gesamte Geschäft mit erneuerbaren Energien der beiden Konzerne an RWE gehen, E.ON selbst konzentriert sich künftig auf Netz und Vertrieb. Dazu wird RWE mit knapp 17 Prozent an E.ON beteiligt. Den RWE betreffenden Teil des Geschäfts haben die EU-Kommission und das Bundeskartellamt bereits ohne Auflagen genehmigt.
Für die E.ON-Aktie ging es zunächst aufwärts. Sie stiegen am Morgen bis auf 9,66 Euro. Bevor sie zu Handelsschluss 0,42 Prozent höher bei 9,56 Euro standen, waren sie zwischenzeitlich ins Minus gefallen.Analysten bewerteten die Zahlen als im Rahmen der Erwartungen. Das britische Kundengeschäft habe die Entwicklung gebremst, schrieb JPMorgan-Analyst Christopher Laybutt in einem ersten Kommentar. Den bestätigten Ausblick für das Gesamtjahr wertete er jedoch als beruhigend. Sein Kollege Alberto Gandolfi von Goldman Sachs wertete jedoch den höheren Schuldenstand als negativen Faktor.
ESSEN (dpa-AFX)
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