Heute im Fokus

Griechenland verunsichert: DAX & Co. verlieren deutlich -- Lufthansa: Kommt nun Fluglotsenstreik? -- United Airlines & US Airways vor Fusion -- GM droht Rückrufaktion -- EADS, China Life im Fokus

aktualisiert 08.04.10 17:58 Uhr

DAX fällt stark unter 6.200. EZB & BoE ändern Leitzins nicht. HRE: Fall für Europäischen Gerichtshof. Audi verzeichnet bestes Auftaktquartal. Asiens Börsen geben weitgehend nach. Bed Bath & Beyond übertrifft Erwartungen. H&M steigert Gewinn. Euro weiter unter Druck. Japans Auftragseingänge im Maschinenbau gehen zurück. Ölpreise fallen unter 85 Dollar. British Airways und Iberia unterzeichnen Fusionsvereinbarung.

Marktentwicklung

Termine vom 08.04.10:
- JP: Auftragseingänge im Maschinenbau – ESRI
- GB: Bank of England - Zinsentscheidung
- EU: EZB – Zinsentscheidung
- USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Woche
- Advanced Materials: Quartalszahlen
- China Life Insurance: Quartalszahlen
- Geely Automobile: Quartalszahlen
- H&M: Quartalszahlen
- POSCO: Quartalszahlen

Griechenland verunsichert: DAX & Co. im Minus
Mit schwachen Vorgaben im Rücken sind auch die deutschen Aktienmärkte am Donnerstag mit Kursverlusten in den Handel starten. Der DAX durchbrach früh die Marke von 6.200 Punkten nach unten. Die Zeichen standen auf tiefrot. Griechenland bleibt weiter Thema: Für das hochverschuldete Land wird die Refinanzierung aufgrund steigender Risikoaufschläge für Anleihen immer teurer (zum Video). Die Anleger richteten ihren Blick zudem nach Frankfurt auf die Europäische Zentralbank. Diese hat erwartungsgemäß das Leitzinsniveau bei 1,0 Prozent belassen. Nun rückten die Kommentare der Währungshüter zur weiteren Geldpolitik der EZB in den Blick der Marktteilnehmer: EZB-Chef Jean-Claude Trichet erwartet für 2010 eine moderate Erholung im Euroland.
Auf Unternehmensseite haben sich die Lufthansa und die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit im bereits mehrere Monate andauernden Tarifkonflikt auf eine Schlichtung verständigt. Damit wurde der zweite Pilotenstreik abgewendet, was der Airline einen Schaden in Millionenhöhe einsparen sollte. Die Kranich-Aktie gehörte zunächst zu den Gewinnern im deutschen Leitindex, musste sich jedoch dem allgemeinen Marktgeschehen ergeben und ebenfalls leichter notieren. Am Nachmittag wurde bekannt, dass nun vielmehr ein Streik von Seiten der Fluglotsen drohe.


Der DAX fiel zu Beginn um 0,4 Prozent auf 6.200 Punkte zurück. Die 6.200er-Marke fiel im Verlauf deutlich. Der Leitindex ging im Minus in eine Seitwärtsbewegung über. Insbesondere hatten Finanzwerte mit Abschlägen zu kämpfen (zum Video) Am Ende fiel das Aktienbarometer um 0,8 Prozent auf 6.172 Punkte.



Der TecDAX stieg mit einem Minus von 0,3 Prozent bei 835 Zählern in die Sitzung ein und fiel im Verlauf stärker. Letztlich stand ein Abschlag von 0,9 Prozent auf 829 Punkte zu Buche.

16:36 Uhr: EADS setzte weiter auf US-Expansion
Der Luftfahrtkonzern EADS setzt auch ohne den umkämpften Auftrag für US-Tankflugzeuge weiter auf eine massive Expansion in den USA. "Man ändert einen solchen Plan nicht, weil ein Auftrag verloren ist", so Verwaltungsratschef Bodo Uebber gegenüber der Pariser Wirtschaftszeitung "Les Echos".

16:09 Uhr: Lufthansa: Kommt nun ein Fluglotsenstreik?
Nachdem der zweite Pilotenstreik bei der Lufthansa abgewendet wurde, erwägen nun die Fluglotsen einen Streik. Die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Flugsicherung über die Arbeitszeiten der Lotsen seien gescheitert, erklärte die Gewerkschaft der Flugsicherung. Die Tarifkommission habe deshalb die Genehmigung von Arbeitskampfmaßnahmen beim Bundesvorstand der Gewerkschaft beantragt.

15:35 Uhr: Wall Street-Kurse fallen
Nach den gestrigen Abschlägen begehen die US-Börsen den Donnerstagshandel ebenfalls mit roten Vorzeichen. Verkaufsdruck kommt abermals vom US-Arbeitsmarkt, der sich in der vergangenen Woche überraschend schlechter entwickelt hat als prognostiziert. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist um 18.000 auf 460.000 gestiegen – Volkswirte hatten hingegen einen Rückgang auf 435.000 in Aussicht gestellt. Weiterer großer Belastungsfaktor bleibt das hoch verschuldete Griechenland, nachdem die Risikoaufschläge für griechische Staatsanleihen den dritten Tag in Folge auf ein Rekordhoch gestiegen sind, was die Refinanzierung des Landes deutlich erschwert.
Am US-Flughimmel deutet sich unterdessen eine der größten Fusionen der Sektorgeschichte an. Die Muttergesellschaft der United Airlines, UAL verhandelt Pressemeldungen zufolge mit US Airways über einen Zusammenschluss. Die Aktien der beiden Parteien gewinnen deutlich zu. Durch eine Fusion würde die zweitgrößte Fluggesellschaft der USA nach Delta Air Lines entstehen. Daneben rücken Einzelhandelswerte nach Umsatzvorlagen für den Monat März in den Fokus.

Der Dow Jones muss derzeit einen Verlust von 0,3 Prozent auf 10.868 Punkte hinnehmen. Auch an der Technologiebörse Nasdaq Composite sind Abschläge auszumachen.

15:30 Uhr: Dow Jones mit roten Vorzeichen
Der US-Leitindex fällt zu Beginn um 0,3 Prozent auf 10.866 Punkte.

14:46 Uhr: Mehr US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe
Die Arbeitsmarktsituation in den USA hat sich in der vergangenen Woche überraschend verschlechtert. So erhöhte sich die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 18.000 auf 460.000, wogegen Volkswirte im Vorfeld einen Rückgang auf 435.000 prognostiziert hatten.

14:00 Uhr: GM droht Rückrufaktion
Die US-Behörde für Verkehrssicherheit geht Beschwerden über verrostete Bremsen bei Allradwagen von General Motors nach. 110 Fahrer hatten moniert, dass die Bremskraft wegen der Korrosion nachgelassen habe. Die Fachzeitschrift "Automotive News" bezifferte die Gesamtzahl der betroffen Fahrzeuge auf rund sechs Millionen.

13:50 Uhr: Ölpreise fallen unter 85 Dollar
Die Ölpreise sind am Donnerstag deutlich zurückgegangen. Ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate kostete im frühen Nachmittagshandel 84,92 Dollar und damit 83 Cents weniger als am Vortag. Ein Fass der Sorte Brent Crude knickte um 76 Cents auf 84,69 Dollar ein.


13:46 Uhr: EZB lässt Leitzins unverändert
Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins für das Euroland erwartungsgemäß nicht angepasst. Das Niveau bleibt mit 1,00 Prozent seit Mai 2009 weiter niedrig (zum Video).

13:02 Uhr: BoE hält an Leitzinsniveau fest
Die Bank of England hat ihren Leitzins wie erwartet unverändert belassen. Der Tagesgeldsatz verharrt damit seit über einem Jahr auf dem historischen Tief von 0,50 Prozent (zum Video).


12:40 Uhr: Asiens Börsen weitgehend schwächer
An den asiatischen Aktienmärkten wurden am Donnerstag vorwiegend Verkäufe gezählt. Schwache US-Vorgaben und im einzelnen Konjunkturdaten sorgten für Minuszeichen.
Der Nikkei 225 gab am japanischen Aktienmarkt um 1,1 Prozent auf 11.168 Punkte nach. Hier standen vor allem Aktien von Maschinenbauern unter Druck, nachdem die Maschinenbauaufträge in Japan im Februar unerwartet und zudem deutlich gesunken waren.
In Hongkong standen die Börsenampeln ebenfalls auf rot. Der Hang Seng verlor 0,3 Prozent auf 21.867 Zähler.
Auf dem chinesischen Festland zückten die Marktteilnehmer ebenfalls die Rotstifte. Der Shanghai Composite büßte 0,9 Prozent auf 3.119 Zähler ein.
Gegen den Trend entwickelte sich die Börse in Südkorea. Der Kospi legte um 0,4 Prozent auf 1.734 Indexpunkte zu.

12:31 Uhr: Deutsche Produktion unerwartet rückläufig
Die Produktion im produzierenden Gewerbe Deutschlands ist im Februar hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Nach vorläufigen Daten verharrte die Erzeugung preis- und saisonbereinigt auf dem nach unten revidierten Vormonatsniveau. Im Januar hatte die Produktion lediglich um 0,1 Prozent zugenommen.

11:30 Uhr: Seven & I brechen Gewinne weg
Der größte japanische Einzelhandelskonzern Seven & I hat im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich weniger verdient. Der Nettogewinn brach um 51,4 Prozent ein auf 44,9 Milliarden JPY ein. Für das laufende Geschäftsjahr stellt der Konzern indes einen deutlichen Ergebnissprung in Aussicht.

11:28 Uhr: Audi mit stärkstem ersten Quartal
Die VW-Tochter Audi hat das Auftaktquartal als bestes erstes Quartal der Unternehmensgeschichte abgeschlossen. Die Auslieferungen stiegen um mehr als ein Viertel auf rund 264.100 Fahrzeuge. Auch der März bedeutet für Audi mit 110.400 Verkäufen ein Rekordergebnis

10:41 Uhr: Britische Häuserpreise steigen
Die Häuserpreise in Großbritannien haben sich im März erholt. Der Halifax Houseprice-Index stieg saisonbereinigt um 1,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Februar wurde hier noch ein überraschendes Minus von 1,6 Prozent verzeichnet.

10:22 Uhr: China Life macht mehr Gewinn
Der chinesische Lebensversicherer China Life Insurance verbuchte im abgelaufenen Fiskaljahr einen Gewinnanstieg auf 32,88 Milliarden CNY, nachdem im Vorjahr noch 19,14 Milliarden CNY in den Büchern standen. Getragen wurde die positive Ergebnisentwicklung insbesondere durch die gute Entwicklung an den heimischen Aktienmärkten.

10:06 Uhr: HRE: Fall für Europäischen Gerichtshof
Die umstrittene Verstaatlichung des Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate wird zu einem Fall für den Europäischen Gerichtshof in Luxemburg. Die 5. Kammer für Handelssachen des Landgerichts München kündigte an, die Klage mehrerer ehemaliger Aktionäre vorzulegen.

09:40 Uhr: Nikkei nach Maschinenbau-Daten leichter
Der japanische Leitindex Nikkei 225 hat den Donnerstagshandel um 1,10 Prozent leichter bei 11.168,20 Punkte geschlossen. Insbesondere standen Aktien von Maschinenbauern unter Druck, nachdem die Maschinenbauaufträge in Japan unerwartet und zudem deutlich gesunken waren.

09:27 Uhr: Deutsche Börse AG weitet Vorratsbeschluss für Kapitalerhöhung aus
Der Vorstand der Deutsche Börse AG will sich auf der Hauptversammlung am 27. Mai mehr Freiraum schaffen. Demnach sollen über eine oder mehrere Kapitalerhöhungen das genehmigte Kapital II um 13,0 Millionen Euro auf insgesamt bis zu 27,8 Millionen Euro aufgestockt werden können.

09:17 Uhr: Fusion: British Airways und Iberia unterzeichnen
Die Fluggesellschaft British Airways und der spanische Konkurrent Iberia haben eine endgültige Fusionsvereinbarung unterzeichnet. Den Angaben zufolge entsprechen die in der Vereinbarung festgelegten Bedingungen denen des von beiden Parteien geschlossenen Memorandum of Understanding vom November 2009.

09:08 Uhr: H&M steigert Gewinn
Die schwedische Bekleidungskette H&M hat ihren Gewinn im ersten Quartal deutlich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 2,58 Milliarden SEK auf 3,74 Milliarden SEK gesteigert. Der Umsatz erhöhte sich um sieben Prozent auf 24,85 Milliarden SEK.

09:00 Uhr: DAX startet rot
Der deutsche Leitindex fällt zu Beginn um 0,4 Prozent auf 6.200 Punkte.

08:49 Uhr: United Airlines und US Airways sprechen über Fusion
Die Muttergesellschaft der United Airlines, UAL verhandelt laut dem „Wall Street Journal“ mit US Airways über einen Zusammenschluss. Durch eine Fusion würde die zweitgrößte Fluggesellschaft der USA nach Delta Air Lines entstehen.

08:15 Uhr: Euro hält sich über 1,33 Dollar
Der Euro hat sich am Donnerstag vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank über der Marke von 1,33 Dollar stabilisiert. Im frühen Handel stand die Gemeinschaftswährung bei 1,3327 Dollar, was jedoch einen leichten Abschlag zu gestern bedeutet.

07:54 Uhr: Ölpreise stabilisieren sich
Die Ölpreise haben sich nach den US-Öllagerdaten von Mittwoch wieder unter der Marke von 86 Dollar pro Fass stabilisiert. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete am Morgen 85,85 Dollar und damit drei Cents weniger als am Vortag. Ein Barrel der Nordseesorte Brent verbilligte sich um 15 Cents auf 85,44 Dollar.

07:35 Uhr: Asiens Börsen vorwiegend im Minus
An den asiatischen Aktienmärkten übernehmen am Donnerstag weitgehend die Bären das Regiment. Hauptsächlich sind nach schwachen US-Vorgaben Minuszeichen auszumachen.
Der japanische Aktienmarkt gibt nach. Der Nikkei 225 verliert aktuell um 1,0 Prozent auf 11.177 Zähler.
In Hongkong stehen die Börsenampeln ebenso auf rot. Der Hang Seng verzeichnet aktuell ein Minus von 0,2 Prozent auf 21.892 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland geht es ebenfalls abwärts. Der Shanghai Composite büßt 0,7 Prozent auf 3.127 Zähler ein.
Positiv präsentiert sich unterdessen erneut die Börse in Südkorea. Der Kospi steigt derzeit um 0,1 Prozent auf 1.729 Punkte.

04:26 Uhr: Japans Auftragseingänge im Maschinenbau gehen zurück
Die japanischen Aufträge für den Maschinenbau sind im Februar um 7,1 Prozent gesunken. Volkswirte waren hingegen von einer Steigerung um 2,1 Prozent ausgegangen. Im Januar waren die Aufträge um 1,1 Prozent geschrumpft.

22:52 Uhr: Bed Bath & Beyond toppt Erwartungen
Bed Bath & Beyond hat das vierte Fiskalquartal 2009/10 mit einem Gewinnanstieg abgeschlossen. Das Nettoergebnis belief sich demnach auf 226,04 Millionen Dollar oder 86 Cents je Aktie, während Analysten ein EPS von 73 Cents erwartet hatten. Der Umsatz konnte von 1,92 Milliarden Dollar auf 2,24 Milliarden Dollar gesteigert werden.

22:30 Uhr: Wall Street schließt schwächer
Die US-Börsianer zückten bereits zur Eröffnung des Mittwochhandels ihre Rotstifte und drückten damit Dow Jones & Co. in die Verlustzone. Angesichts der finanziellen Situation des hoch verschuldeten Griechenlands hielten sich Anleger mit Zukäufen zurück. Im weiteren Verlauf konnte die Rede des US-Notenbankchefs zu den wirtschaftlichen Herausforderungen kaum für Bewegung sorgen. Es wurden keine Hinweise auf eine mögliche Änderung der Zinspolitik geliefert. Später enttäuschten jedoch die Daten zu den Verbraucherkrediten und sorgten weiter für Abgabedruck. Die Kredite waren im Februar um 5,6 Prozent gefallen.
Von Unternehmensseite kamen gute Nachrichten von Family Dollar Stores. Die US-amerikanische Einzelhandelskette konnte im zweiten Quartal einen Ergebnisanstieg vorweisen. Der Umsatz wurde ebenfalls gesteigert. Die Prognosen wurden im Anschluss ebenso angehoben. Der japanische Autokonzern Toyota weitet unterdessen seine US-Verkaufsoffensive bis zum 3. Mai aus. Ursprünglich sollte das in die Wege geleitete Programm zur Ankurbelung des Absatzes schon am 5. April auslaufen.

Der Dow Jones ließ mit einem Abschlag von 0,7 Prozent auf 10.898 Punkte Federn. Die Technologiebörse Nasdaq Composite ging mit einem Minus von 0,2 Prozent mit 2.431 Punkten in den Feierabend.

20:45 Uhr: Streik abgeblasen: Lufthansa erzielt Schlichtung
Die Lufthansa und die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit haben sich im bereits mehrere Monate andauernden Tarifkonflikt auf eine Schlichtung verständigt. Damit werden die für den 13. bis 16. April angekündigten Streiks bei Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings nicht durchgeführt.

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