Daten vom Boeing-Absturz in Äthiopien ähneln Lion-Air-Fall "klar"

Daten des Flugschreibers der verunglückten Maschine vom Typ Boeing 737 MAX 8 zeigen nach einer ersten Einschätzung der Behörden in Addis Abeba klare Ähnlichkeiten mit denen der Lion-Air-Maschine. Damit steigt der Druck auf Boeing.

"Es wurden deutliche Übereinstimmungen zwischen den Daten von Ethiopian-Air-Flug 302 und denen vom Lion-Air-Flug 610 festgestellt, die jetzt weiter untersucht werden", sagte Verkehrsministerin Dagmawit Moges. Ermittler aus Äthiopien und vom U.S. National Transportation Safety Board hätten die Daten validiert. Sie kündigte einen abschließenden Bericht binnen 30 Tagen an.

Äthiopien hatte die Flugschreiber nach Frankreich bringen lassen, um ihre Daten auszulesen. Die zuständige Behörde BEA erklärte, sie habe die Daten, darunter auch die Stimmenaufzeichnung aus dem Cockpit der Unglücksmaschine bereits am Samstag an ihre äthiopischen Auftraggeber weitergeleitet.

Die Flugschreiber liefern in der Regel die klarsten Hinweise darauf, was bei einem Flugzeugabsturz passiert ist. Die Besatzung von Flug ET302 meldete der Flugsicherung ein Steuerungsproblem mit ihrer Maschine, bevor alle Kontakte abbrachen.

Knackpunkt bei der Auswertung der Daten wird sein, ob das Absturzpräventionssystem der Boeing 737 MAX 8 aktiviert war. Die Spezialsoftware könnte für den Absturz ursächlich sein. Weltweit haben Luftsicherheitsbehörden auf den Absturz vom 10. März reagiert und Flüge mit Maschinen dieses Typs untersagt.

LONDON (Dow Jones)