Rheinmetall-Aktie zieht an: Rheinmetall übertrifft Erwartungen dank Rüstungsgeschäft deutlich
Gestützt von guten Rüstungsgeschäften hat Rheinmetall im ersten Quartal den Gewinn überproportional zum Umsatz gesteigert und die Markterwartungen übertroffen.
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Die operative Marge erhöhte der im MDAX notierte Konzern daher spürbar. Im Automotivegeschäft spührte der MDAX-Konzern zwar das schwache Marktumfeld, der Gewinnrückgang fiel aber geringer aus als befüchtet. In den drei Monaten stieg der Umsatz um 6,6 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro. Bereinigt um Währungseffekte kletterte der Umsatz laut Mitteilung um 6,5 Prozent.
Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte überproportional um 15 Prozent auf 54 Millionen Euro zu. Die operative Marge zog auf 4,0 Prozent von 3,7 Prozent im Jahr zuvor an. Das Nettoergebnis stieg im Quartal laut Quartalsbericht auf 32 Millionen von 24 Millionen Euro. Analysten hatten der Rheinmetall AG beim Umsatz mit 1,32 Milliarden etwas, beim EBIT mit 44 Millionen Euro deutlich weniger zugetraut.
Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte der Konzern. Demnach soll die operative Ergebnisrendite im Konzern wie im Vorjahr bei rund 8 Prozent liegen. Der Umsatz soll wie geplant organisch und vor Wechselkurseffekten um 4 bis 6 Prozent steigen.
Die Papiere des Autozulieferers und Rüstungskonzerns setzten sich zwischenzeitlich an die Spitze des MDAX, während der Gesamtmarkt wieder von den Sorgen um den Handelsstreit belastet wurde. Zuletzt verbuchen sie ein Plus von 2,32 Prozent auf 101,05 Euro. Zwischenzeitlich wurden die Rheinmetall-Papiere sogar erstmals seit Juni 2018 wieder über 104 Euro gehandelt.
Nicht nur mit dem 6,6-prozentigen Umsatzplus übertraf der Konzern im ersten Quartal die Erwartungen, das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) überraschte den Markt mit einem Anstieg um 15 Prozent auf 54 Millionen Euro noch deutlicher. Die Jahresziele des Unternehmens seien mit diesem Abschneiden locker in Reichweite, betonte ein Händler.
Analyst Sven Weier von der Schweizer Großbank UBS resümierte in einer ersten Reaktion ein sehr gutes Quartal des Rüstungs- und Autozulieferkonzerns. Dies stehe in einem besonders positiven Licht, weil der Marktkonsens eigentlich schon hoch angesetzt gewesen sei. Michael Raab von Kepler Research sprach denn auch von einer "massiven positiven Überraschung".
In der Spartenbetrachtung machte der Rüstungsbereich mit deutlichen Zuwächsen den Umsatzrückgang in der Autozulieferung zu Jahresbeginn locker wett. In der Rüstungssparte habe der Konsens das mit 9 Millionen Euro wieder positive operative Ergebnis bei weniger als der Hälfte erwartet, wie UBS-Experte Weier vorrechnete. Die Markterwartungen wurden aber von beiden großen Geschäftsbereichen übertroffen, wie Experten unisono betonten.
Auch der Barmittelfluss stieß am Markt auf lobende Worte. Der operative Cashflow sei mit einem Abfluss von 128 Millionen Euro zwar negativ geblieben, aber zum Vorjahr deutlich verbessert worden. Der negative Wert beunruhige nicht, ergänzten die Analysten der Bank of America. Im ersten Quartal seien die Barmittel von Rheinmetall stets von der Saisonalität geprägt, gaben sie zu bedenken.
Einen Wermutstropfen hatte ein Börsianer jedoch übrig: Im Detail betrachtet sei die positive Überraschung eher von geringerer Qualität. So habe das hochprofitable Munitionsgeschäft im Vergleich weniger stark abgeschnitten als etwa die elektronischen Rüstungssysteme oder der Mechatronik-Bereich im Autozuliefergeschäft.
FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX)
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Bildquellen: PATRIK STOLLARZ/AFP//Getty Images
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