Beiersdorf-Aktie verliert: Corona-Pandemie belastet - Ergebnisrückgang erwartet
Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf hat im ersten Halbjahr infolge der Corona-Krise erheblich weniger verdient als im Vorjahr.
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Für die weitere Entwicklung zeigte sich Konzernchef Stefan De Loecker am Donnerstag bei der Zahlenvorlage zudem zurückhaltend. Für das Gesamtjahr bedeutet dies Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis.
"Auch wenn sich unser Geschäft derzeit erholt, ist die Entwicklung im zweiten Halbjahr unsicher", sagte De Loecker in einer Telefonkonferenz. Der Juli habe sich besser entwickelt als der Juni. Ausbremsen könnte diese Erholung jedoch eine zweite Pandemiewelle sowie eine weitere Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfelds im Zuge der Corona-Krise. Beiersdorf gehe jedoch mit einer starken Produktpipeline in die zweite Jahreshälfte, so der Konzernchef. Vor allem in der Hautpflege will Beiersdorf mit Innovationen punkten.
Insgesamt geht Beiersdorf für 2020 jedoch von Umsatzrückgängen sowie einer signifikanten Verschlechterung der Umsatzrendite aus. Als "signifikant" bezeichnet Finanzchefin Dessi Temperley dabei ein Minus von mehr als 0,50 Prozentpunkten. Im vergangenen Jahr hatte Beiersdorf eine bereinigte Ebit-Rendite von 14,5 Prozent erzielt.
Damit gaben die Hamburger immerhin grobe Erwartungen für das Jahr aus, im Gegensatz zu Konkurrent Henkel, der nach ebenfalls schwachen Ergebniszahlen am Donnerstag weiter keine Prognose abgab.
Im ersten Halbjahr sank das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) von 593 Millionen auf 472 Millionen Euro, wie Beiersdorf mitteilte. Nach Steuern verblieben dem Nivea-Hersteller 291 Millionen, nach 417 Millionen im Vorjahr. Die Umsätze der Hamburger sanken wie bereits bekannt bereinigt um Zu- und Verkäufe sowie Währungseffekte um 10,7 Prozent auf knapp 3,5 Milliarden Euro. Sowohl im Konsum- als auch im Klebstoffgeschäft verzeichnete Beiersdorf organisch prozentual zweistellige Rückgänge.
Im Konsumentengeschäft litt vor allem die Luxuspflegemarke La Prairie, deren Erlöse um mehr als 40 Prozent einbrachen. La Prairie wird viel in Flughäfen verkauft und ist vom Reisemarkt als wichtigstem Vertriebskanal abhängig. Der weitgehende Zusammenbruch des Tourismus belastete daher das margenträchtigste Geschäft der Sparte massiv. Die Erholung werde dauern, schätzt De Loecker - je nachdem, wie sich der Reisemarkt entwickelt. In China habe es jedoch bereits wieder positive Signale gegeben.
Auch das Geschäft mit Nivea-Produkten ging deutlich zurück, im Reisemonat Juni etwa verzeichnete Beiersdorf herbe Einbußen im Geschäft mit Sonnenschutzprodukten. Lediglich die Umsätze mit dermatologischer Hautpflege (Eucerin) konnten im Halbjahr zulegen.
Beim Klebstoffgeschäft Tesa sank die Nachfrage der Industriekunden. Besonders betraf dies die Automobilindustrie.
Das macht die Beiersdorf-Aktie
Die jüngsten Geschäftszahlen des Kosumgüterkonzerns Beiersdorf haben den Anlegern am Donnerstag die Laune verdorben. Die Beiersdorf-Aktien fielen via XETRA schlussendlich um 5,55 Prozent auf 97,14 Euro.
Beiersdorf verdiente in den ersten sechs Monaten erheblich weniger als im Vorjahr. Die Umsätze sanken - bereinigt um Zu- und Verkäufe sowie Währungseffekte - um 10,7 Prozent. Sowohl in der Consumer-Sparte als auch im Klebstoffgeschäft verzeichnete Beiersdorf organisch prozentual zweistellige Rückgänge. Für das laufende Geschäftsjahr erwarten die Hamburger einen Umsatzrückgang und eine deutlich niedrigere Rendite.
JPMorgan-Analystin Celine Pannuti konstatierte für Beiersdorf ein gemischtes Bild. Die Margenziele für das Gesamtjahr lägen erheblich unter denen des Vorjahres, monierte die Expertin.
Nach Aussage von Goldman Sachs-Analyst John Ennis lagen die hätten die Beiersdorf-Resultate insgesamt den Erwartungen weitgehend entsprochen, beim operativen Ergebnis (Ebit) hätten sie leicht darüber gelegen.
/nas/zb
HAMBURG (dpa-AFX)
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