Fresenius erhöht nach starkem Quartal Umsatzprognose
Der Gesundheitskonzern Fresenius hat mit einem starken Quartal überrascht und beim Ergebnis die Analystenerwartungen übertroffen. Die Aktie steht auf den Einkaufszetteln.
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Maßgeblichen Anteil daran haben die neu von Rhön-Klinikum erworbenen Krankenhäuser, die der Konzern für mehr als 3 Milliarden Euro gekauft hat. Den Umsatzausblick hob der Konzern mit Blick auf getätigte Zukäufe bei der Tochter Fresenius Medical Care jetzt an. Der operative Gewinn (EBIT) legte deutlich stärker zu als Analysten erwartet hatten. Auch hierzu haben die Kliniken von Rhön beigetragen. Alle Unternehmensbereiche hätten Umsatz und Ergebnis gegenüber dem ersten Quartal verbessert, hieß es.
Das Unternehmen geht davon aus, dass sich das Wachstum im Konzern im zweiten Halbjahr weiter beschleunigen wird. Haupttreiber soll vor allem die Kliniksparte Helios sein mit den neuen Krankenhäusern. Ihnen traut Fresenius im Gesamtjahr ebenso wie den bisherigen Helios-Kliniken ein organisches Umsatzwachstum von 3 bis 5 Prozent zu.
Sie werden damit 2014 rund 1,8 Milliarden Euro zum Konzernumsatz beitragen. Den Umsatzausblick hat Fresenius angehoben: Im Gesamtjahr peilt der Konzern jetzt währungsbereinigt ein Erlöswachstum zwischen 14 bis 16 Prozent an, bislang waren 12 bis 15 Prozent erwartet worden. Zukäufe bei der Tochter Fresenius Medical Care (FMC) wie etwa die Mehrheitsbeteiligung an dem US-Netzwerk von Klinikärzten Sound Inpatients Physicians sollen im wesentlichen dazu beitragen. Das Konzernergebnis soll wie bislang prognostiziert währungsbereinigt um 2 bis 5 Prozent zulegen. Für die Kliniksparte Helios wird inklusive der neuen Kliniken ein operatives Ergebnis (EBIT) von 540 bis 560 Millionen Euro erwartet, wie Fresenius jetzt erstmals bekannt gab.
In den Monaten April bis Juni kletterten die Konzernerlöse getrieben vom Klinik-Zukauf um 8 Prozent auf gut 5,5 Milliarden Euro. Das EBIT legte um 7 Prozent auf 785 Millionen Euro zu. Unter dem Strich verdiente Fresenius mit 286 Millionen Euro 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Von Dow Jones Newswires befrage Analysten hatten im Mittel mit einem EBIT von 752 Millionen und einem Nettogewinn von 258 Millionen bei Einnahmen von 5,64 Milliarden Euro gerechnet.
Besser als im Vorquartal hat sich die auf Infusionstherapie ausgerichtete Konzernsparte Kabi im zweiten Quartal entwickelt, die ein organisches Umsatzwachstum von 4 Prozent zeigte. Allerdings wird die Sparte immer noch von Preiskürzungen in China und der mittlerweile nur noch eingeschränkten Anwendung von Blutvolumenersatzstoffen beeinträchtigt. Im Auftaktquartal hatten diese Effekte im Vorjahresvergleich zu einem deutlichen Gewinnrückgang in der Sparte geführt. Der negative Effekt hat sich jetzt aber auch wegen einer schwächeren Vorjahresbasis abgeschwächt. Das operative Ergebnis fiel mit 210 Millionen Euro aber immer noch 9 Prozent schwächer als im Vorjahr aus. Die Erlöse wurden erneut von ungünstigen Wechselkursen beeinträchtigt und verharrten mit knapp 1,3 Milliarden Euro auf Vorjahreshöhe.
Auch bei dem ebenfalls im Dax notierten Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC) geht es nach einem schwachen ersten Quartal wieder bergauf. Die Erlöse legten stärker als im Auftaktquartal zu und das operative Geschäft hat sich deutlich verbessert. Die ergriffenen weltweiten Sparmaßnahmen zeigten erste Erfolge. Der weltweit führende Anbieter von Dialysebehandlungen und -produkten muss sich auf seinem wichtigsten Markt USA seit geraumer Zeit mit Kürzungen im US-Haushalt und bei der Dialysevergütung für staatlich versicherte Patienten herumschlagen und versucht mit Einsparungen gegenzusteuern. Geholfen hat auch dass sich das operative Geschäft in Nordamerika und in der übrigen Welt im Quartal besser entwickelt hat.
In den Monaten April bis Juni legten die Erlöse um 6 Prozent auf gut 3,8 Milliarden Dollar zu. Das operative Ergebnis (EBIT) erreichte noch einen Zuwachs um 2 Prozent auf 556 Millionen Dollar. Im ersten Quartal hatte noch ein Rückgang um 10 Prozent für Enttäuschung gesorgt. Unter dem Strich und bereinigt um einen steuerlichen Sondereffekt wegen der Neubewertung einer Akquisition verdiente FMC mit 252 Millionen Dollar 4 Prozent weniger als im Vorjahr. Mit Umsatz und operativem Ergebnis übertraf FMC deutlich die Analystenerwartungen.
Im Gesamtjahr bleibt FMC bei seinen Prognosen. Erwartet wird weiter ein Umsatz von rund 15,2 Milliarden Dollar, das entspricht 4 Prozent mehr als im Vorjahr. Nicht berücksichtigt sind dabei Umsätze aus Akquisitionen in Höhe von 500 Millionen Dollar. Das auf die Anteilseigner von FMC entfallende Konzernergebnis soll zwischen 1 und 1,05 Milliarden US-Dollar betragen. Mögliche Kosteneinsparungen aus dem laufenden Effizienzprogramm, die FMC auf bis zu 60 Millionen Dollar für 2014 veranschlagt hat, sind darin noch nicht berücksichtigt.
Die Klinisparte Helios verbesserte die Erlöse im Quartal dank Klinikzukäufen um gut 50 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) legte um 48 Prozent auf 136 Millionen Euro zu.
Die Aktien von Fresenius und Fresenius Medical Care gehören am Donnerstag zu den Gewinnern im DAX. Fresenius SE legen zwisschenzeitlich um rund 3,5 Prozent zu, Fresenius Medical Care steigen um rund 4,5 Prozent.
Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com DJG/hoa/mgo Dow Jones Newswires
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06.11.2024 | Fresenius SECo Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
13.09.2024 | Fresenius SECo Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
31.07.2024 | Fresenius SECo Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
31.07.2024 | Fresenius SECo Neutral | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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23.07.2021 | Fresenius SECo Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
17.03.2021 | Fresenius SECo Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
23.02.2021 | Fresenius SECo Underperform | Jefferies & Company Inc. |
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