gettex: Welche Spielräume haben die Notenbanken?

13.02.23 15:30 Uhr

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Der Marktbericht zur Woche von Dr. Robert Ertl

Schwankend: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche nach wechselhaftem Verlauf leichter geschlossen. Das dominierende Thema war einmal mehr die Geldpolitik beziehungsweise die Spekulationen über diese. Dabei gaben zeitweilig Aussagen von Jerome Powell, dem Chef der US-Notenbank Fed, die die Anleger in Richtung einer weniger aggressiven geldpolitischen Straffung interpretierten, spürbaren Auftrieb. Zu Ende der Handelswoche nahmen allerdings die Sorgen vor weiter steigenden Zinsen wieder deutlich zu. Zurückzuführen war dies unter anderem auf anziehende Ölpreise und die Erwartung, dass dadurch die ohnehin hohe Inflation befeuert würde. Daneben sorgte in erster Linie der Fortgang der Berichtssaison mit den begleitenden Analystenkommentaren für Bewegung an den Märkten. Zeitweise wurden die Kurse durch Gewinnmitnahmen nach den deutlichen Steigerungen seit Jahresbeginn belastet.

Der Deutsche Aktienindex (Dax), der am vergangenen Donnerstag noch seinen höchsten Stand seit über einem Jahr erreicht hatte, ging im Wochenvergleich um 1,1 Prozent auf 15.307,98 Punkte zurück. Der MDax sackte um 4,6 Prozent auf 28.394,76 Zähler ab. Der TecDax verlor 2,8 Prozent auf 3.245,66 Punkte. Der m:access All-Share sank um 1,5 Prozent auf 1.786,60 Zähler.

Unter den großen Wochenverlieren waren wieder einmal Unternehmen mit Online-basierten Geschäftsmodellen zu finden. So fielen im Dax die Titel von Zalando auf Wochensicht um 11,7 Prozent, im MDax ging es für Delivery Hero nach Zahlenvorlage um 16,6 Prozent nach unten. Ebenfalls im MDax verbilligten sich United Internet um 8,8 Prozent, nachdem der Börsengang der Webhosting-Tochter Ionos weniger erfolgreich verlaufen war als erhofft. Im Dax rutschte der Kurs von Adidas um 12,5 Prozent ab. Die Anleger reagierten verstimmt auf eine neuerliche Umsatz- und Gewinnwarnung des Sportartikelherstellers.

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten sind in der vergangenen Woche deutlich zurückgegangen. Die Erwartung weiterer Zinsanhebungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Fed belasteten die Notierungen der Bundespapiere. Geringer gestiegene Inflationszahlen aus Deutschland gaben zwar zwischenzeitlich Auftrieb, konnten den generellen Trend aber nicht drehen. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe legte im Wochenvergleich von 2,18 auf 2,37 Prozent zu. Die Umlaufrendite zog von 2,14 auf 2,34 Prozent an. Die Rendite der zweijährigen Bundesanleihe stieg am vergangenen Freitag auf 2,74 Prozent, dies war der höchste Stand seit 2008.

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche nachgegeben. Die Angst vor steigenden Teuerungsraten und Zinsen verdarb den Anlegern die Freude an den Dividendenpapieren, zumal robust ausgefallene Konjunkturdaten den Spielraum der Fed für weitere Zinsanhebungen vergrößerten. Der Dow-Jones-Index reduzierte sich im Wochenvergleich um 0,2 Prozent auf 33.869,27 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index gab 1,1 Prozent ab auf 4.090,46 Zähler. Der von Technologiewerten dominierte Nasdaq-100-Index fiel um 2,1 Prozent auf 12.304,92 Punkte.

Ausblick

Geldpolitik, die Spekulationen über diese und Unternehmenszahlen dürften das Geschehen an den deutschen Aktienbörsen auch in der aktuellen Woche entscheidend bestimmen. Hierbei dürften sich die Augen der Anleger besonders auf die in den USA zur Veröffentlichung anstehenden Inflationsdaten richten. Prognostiziert wird dabei ein leichter Rückgang auf hohem Niveau, was wiederum die Sorgen vor weiteren deutlicheren Zinsanhebungen durch die Fed dämpfen könnte. Sollte die Teuerung allerdings nicht wie erwartet zurückgegangen sein, dürfte sich das spürbar in den Kursen niederschlagen. Auch die anstehenden Wirtschaftsdaten dürften vor allem daraufhin analysiert werden, welche Spielräume sie den Notenbanken für eine rigidere Geldpolitik ermöglichen.

Mit Blick auf Einzelwerte oder Branchen dürfte vor allem der Fortgang der Berichtssaison interessieren. In den kommenden Tagen legen dabei aus dem Dax Airbus, Allianz, Mercedes Benz und MTU Aero Engines ihre Zahlen und Prognosen vor.

Am Freitag wird bekanntgegeben, wer Linde nach dem Rückzug vom deutschen Aktienmarkt Ende Februar im Dax ersetzen wird. Allgemein wird dabei erwartet, dass die Commerzbank wieder in die erste Börsenreihe aufsteigen wird.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Dienstag, 14.02.: Bruttoinlandsprodukt der Eurozone; Verbraucherpreise in den USA
Mittwoch, 15.02.: Großhandelspreise in Deutschland; Industrieproduktion in der Eurozone; Einzelhandelsumsätze in den USA; New York Empire State Produktionsindex (USA)
Donnerstag, 16.02.: Philadelphia Fed Herstellungsindex (USA); Baubeginne und-genehmigungen in den USA; Industrieproduktion in den USA; Einzelhandelsumsätze in China
Freitag, 17.02.: Erzeugerpreise in Deutschland; Import- und Exportpreise in den USA

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DatumRatingAnalyst
06.12.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformBernstein Research
06.12.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) HoldJefferies & Company Inc.
03.12.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) UnderweightBarclays Capital
03.12.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) NeutralUBS AG
29.11.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformBernstein Research
DatumRatingAnalyst
06.12.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformBernstein Research
29.11.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformBernstein Research
27.11.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OverweightJP Morgan Chase & Co.
22.11.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformBernstein Research
11.11.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
DatumRatingAnalyst
03.12.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) UnderweightBarclays Capital
17.12.2021Daimler HoldHSBC
18.02.2021Daimler SellWarburg Research
02.02.2021Daimler VerkaufenDZ BANK
26.10.2020Daimler VerkaufenDZ BANK

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