gettex: Nach der Zinshoffnung ist vor der Zinshoffnung

04.09.23 14:02 Uhr

Werbemitteilung unseres Partners
finanzen.net GmbH ist für die Inhalte dieses Artikels nicht verantwortlich


Aufgehellt. Trotz überwiegend schwacher neuer Konjunkturzahlen haben die deutschen Aktienbörsen eine recht erfreuliche Woche hinter sich. Getrieben wurden die Kurse dabei unter anderem von einigen relativ guten Unternehmensdaten - vor allem aus dem Ausland - und von der Hoffnung auf ein Ende der Zinserhöhungen durch die europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank Fed. Diese Spekulationen beruhten eben gerade auf den relativ schwachen neuen Wirtschaftsdaten sowohl in Europa als auch in den USA. So weckte beispielsweise der Rückgang der Geldmenge M3 in der Eurozone ebenso Zinshoffnungen wie das weiter sehr niedrige Konsumklima in Deutschland und überraschend schwache US-Arbeitsmarktdaten. Relativ positiv wurden in diesem Zusammenhang auch die jüngsten deutschen Inflationszahlen für Juli aufgenommen, auch wenn diese mit 6,1 Prozent lediglich um 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert aus dem Vorjahresmonat lagen.

Die IAA Mobility bringt Kurse nicht in Fahrt

Der Deutsche Aktienindex (Dax), der im Wochenverlauf zeitweise auf über 16.000 Punkte geklettert war, rutsche am Freitag nach Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktzahlen zwar ab, beendete die Woche aber immer noch mit einem Wochenplus von 1,3 Prozent. Dies bedeutete einen Schlussstand von 15 840,34 Punkten. Der MDax verbesserte sich sogar um 3,0 Prozent auf 27.812,93 Zähler, und beim TecDax errechnet sich ein Wochenplus von 3,2 Prozent auf 3.158,79 Punkte.

IAA Mobility bringt Kurse nicht in Fahrt

Kurz vor Beginn der IAA Mobility in München gehörten ausgerechnet Werte aus dem Automobilsektor zu den großen Verlierern im Dax. Am deutlichsten erwischte es dabei VW Vorzüge , die im Wochenverlauf um 3,8 Prozent auf 108,26 Euro abrutschen. Als Grund für die Schwäche des Sektors verwiesen Marktteilnehmer auf Preissenkungen von Tesla in China. Zudem hatte die UBS VW auf "Verkaufen" gestellt. Größter Gewinner im Dax waren die Aktien des Versandhändlers Zalando . Sie kletterten um 9,4 Prozent auf 28,70 Euro und machten damit einen Teil Ihrer hohen Verluste im August wieder wett. Allerdings liegen sie noch immer um über 36 Prozent unter ihrem im Februar erreichten Jahreshoch. Zeitweise steil nach unten ging es für den MDax-Wert Aurubis, nachdem der Kupferkonzern mitgeteilt hatte, dass er Opfer von Metalldiebstahl geworden sei und deshalb seine Jahresprognose aufgehoben hat. Obwohl sich die Papiere am Freitag wieder leicht erholten, blieb unter dem Strich ein Wochenminus von 3,7 Prozent stehen.

Keine neuen Rendite-Höchststände erwartet

Die deutschen Anleihemärkte haben sich in der vergangenen Woche in engen Grenzen bewegt. Nachdem die Renditen zunächst etwas gestiegen waren, rutschten sie im Wochenverlauf schrittweise ab, nur um am Freitag nach Bekanntgabe der jüngsten US-Arbeitsmarktzahlen wieder anzuziehen. Dadurch errechnete sich für zehnjährige Bundesanleihen zum Wochenausklang eine Rendite von 2,54 Prozent. Dies war lediglich ein Basispunkt weniger als eine Woche zuvor. Generell scheint sich am Markt aber mehr und mehr die Überzeugung durchzusetzen, dass die Rendite-Höchststände inzwischen erreicht seien, hieß es von verschiedenen Analysten.

US-Börsen im Aufwärtsgang

Deutlich nach oben ging es an den US-Aktienbörsen. Dies führten die Marktteilnehmer unter anderem auf einige positive Unternehmensdaten zurück, aber wie auch in Europa auf Zinshoffnungen; und hier zunächst auf die Hoffnung, dass die US-Notenbank Fed im September die Leitzinsen nicht weiter erhöht. So verbuchte der Dow-Jones-Index im Wochenvergleich ein Plus von 1,4 Prozent auf 34.837,71 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index macht 2,5 Prozent auf 4.515,77 Zähler gut, und der technologielastige Nasdaq-100-Index sogar 3,7 Prozent auf 15.490,86 Punkte. Den deutlichen Anstieg des Tech-Indizes begründeten Börsianer damit, dass der Nasday-100 besonders viele zinssensible Titel umfasse.

Ausblick: Solange die Notenbanken die Füße still halten

Nach der Zinshoffnung ist vor der Zinshoffnung. Auch in der neuen Woche dürfte sich an den Börsen Vieles um die Frage drehen, ob die Notenbanken nun weiter an der Zinsschraube drehen oder eben nicht. Je mehr sich dabei unter den Anlegern die Überzeugung breit mache, dass sowohl die US-Notenbank Fed als auch die EZB zumindest im September die Füße still halten, desto besser sei das für die weitere Entwicklung am Aktienmarkt, auch wenn dieser keine großen Sprünge machen werde, heißt es von einigen Marktbeobachtern. Das wiederum bedeutet, dass die in dieser Woche anstehenden Konjunkturdaten nach Möglichkeit nicht überraschend gut ausfallen sollten.

Wenig aktuelle Konjunkturdaten

Dabei stehen in dieser Woche allerdings nur vergleichsweise wenige Veröffentlichungstermine auf dem Kalender. Wichtig am Montag dürften vor allem die neusten Zahlen zur deutschen Handelsbilanz sein, und hier insbesondere die Daten zum deutschen Export. Konsensschätzung ist, dass dieser sich um rund 1,5 Prozent verringert hat. Am Dienstag folgen dann zeitgleich zur offiziellen Eröffnung der IAA die neusten Zahlen zu den Kfz-Neuzulassungen in Deutschland. Daneben sind unter anderem auch die Auftragseingänge in der US-Industrie von Interesse. Wenig Überraschendes dürfte die ebenfalls für Dienstag angesetzte Überprüfung der Zusammenstellung der Dax-Indexfamilie durch die Deutsche Börse bringen. So vertreten alle Beobachter die Auffassung, dass sich an der Zusammensetzung von Dax und MDax nichts ändern wird.

Am Mittwoch und Donnerstag geben sich dann die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute mit ihren neuen Konjunkturprognosen die Klinke in die Hand. Auf Interesse stoßen wird am Mittwoch zudem unter anderem die Veröffentlichung des Beige Books der US-Notenbank Fed, da sich daraus möglicherweise ablesen lässt, wie die Stimmung innerhalb der Offenmarktausschusses der Zentralbank zum Thema Zinserhöhung tatsächlich ist. Ebenfalls relevant sind am Donnerstag dann auch die jüngsten Zahlen zur Industrieproduktion in Deutschland.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 04.09.: Handelsbilanz Deutschland im Juli; Auftragseingang deutscher Maschinenbau; Sentix Investorvertrauen; IAA-Pressetag; US-Börsen bleiben geschlossen.
Dienstag, 05.09.: Kfz-Neuzulassungen in Deutschland; Entwicklung der Erzeugerpreise in der Eurozone; offizielle Eröffnung der IAA; Index-Überprüfung u. a. für Dax, MDax und TecDax; Auftragseingang in der US-Industrie; Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA.
Mittwoch, 06.09.: Auftragseingang in der deutschen Industrie; IfW-Konjunkturprognose für Deutschland; Einzelhandelsumsatz in der Eurozone; Handelsbilanz der USA; Veröffentlichung Beige Book.
Donnerstag, 07.09.: Entwicklung der Industrieproduktion in Deutschland; RWI-Konjunkturprognose für Deutschland; ifo-Konjunkturprognose für Deutschland; deutsches Bruttoinlandsprodukt im 2. Quartal (3. Veröffentlichung); endgültige Zahlen zur Beschäftigungsentwicklung im 2. Quartal in der Eurozone.
Freitag, 08.09.: Entwicklung der Verbraucherpreise in Deutschland im August (endgültig); Lagerbestände im US-Großhandel; Entwicklung der Konsumentenkredite in den USA.

Nachrichten zu Tesla

Analysen zu Tesla

DatumRatingAnalyst
18.11.2024Tesla UnderperformBernstein Research
18.11.2024Tesla OutperformRBC Capital Markets
15.11.2024Tesla OutperformRBC Capital Markets
14.11.2024Tesla HoldJefferies & Company Inc.
28.10.2024Tesla BuyDeutsche Bank AG
DatumRatingAnalyst
18.11.2024Tesla OutperformRBC Capital Markets
15.11.2024Tesla OutperformRBC Capital Markets
28.10.2024Tesla BuyDeutsche Bank AG
24.10.2024Tesla BuyDeutsche Bank AG
24.10.2024Tesla OutperformRBC Capital Markets
DatumRatingAnalyst
14.11.2024Tesla HoldJefferies & Company Inc.
24.10.2024Tesla HoldJefferies & Company Inc.
22.10.2024Tesla HoldJefferies & Company Inc.
11.10.2024Tesla NeutralGoldman Sachs Group Inc.
03.10.2024Tesla NeutralGoldman Sachs Group Inc.
DatumRatingAnalyst
18.11.2024Tesla UnderperformBernstein Research
24.10.2024Tesla VerkaufenDZ BANK
24.10.2024Tesla UnderweightJP Morgan Chase & Co.
24.10.2024Tesla SellUBS AG
11.10.2024Tesla UnderperformBernstein Research

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Tesla nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"