RWE- und E.ON-Aktien schießen hoch: Bundesverfassungsgericht kippt Brennelementesteuer
Die Aussicht auf eine milliardenschwere Erstattung der Brennelementesteuer hat die Aktien der Energiekonzerne E.ON SE und RWE am Mittwoch beflügelt.
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Zuvor hatte das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass die von 2011 bis 2016 kassierte Steuer unvereinbar mit dem Grundgesetz und das entsprechende Gesetz nichtig ist.
RWE-Papiere waren daraufhin bis auf 19,84 Euro nach oben geschnellt. Mehr hatten sie zuletzt Mitte 2015 gekostet. Zuletzt gewannen sie am Nachmittag an der Spitze des moderat im Plus stehenden DAX 30 noch fast 6 Prozent auf 19,615 Euro. Die Anteilscheine von E.ON SE stiegen um rund 5 Prozent auf 8,447 Euro. In der Spitze waren sie bis auf 8,552 Euro geklettert. Das war der höchste Stand seit August 2016.
EXPERTE HÄLT SCHULDENABBAU FÜR MÖGLICH
Nach der Entscheidung der Karlsruher Richter können die Atomkonzerne nun auf Rückerstattungen in Milliardenhöhe hoffen. Zu zahlen waren 145 Euro je Gramm auf alle Brennelemente, die erstmals im Reaktor zum Einsatz kamen. Für Eon summierte sich das nach Auskunft eines Sprechers über die Jahre auf rund 2,8 Milliarden Euro. Nach Einschätzung der Analystin Tanja Markloff von der Commerzbank entspräche dies nach Zinsen und Steuern rund 1,30 Euro je Aktie. Laut dem Experten Lawson Steele von der Privatbank Berenberg verringerten sich nun Sorgen mit Blick auf die Bilanz des Energiekonzerns deutlich.
RWE hofft darauf, 1,7 Milliarden Euro zurückzubekommen. Analyst Alberto Gandolfi von der Investmentbank Goldman Sachs sieht in der Folge möglicher Ausgleichszahlungen an die Versorger die Möglichkeit eines Schuldenabbaus.
AUF ZUFLÜSSE FALLEN NOCH UNTERNEHMENSSTEUERN AN
Dem Experten John Musk von der kanadischen Investmentbank RBC Capital zufolge hängen Kompensationszahlen von den Zinsen ab, die die Konzerne auf die bereits geleistete Steuer geltend machen könnten. Allerdings müssten sie bei möglichen Zuflüssen selbst noch Unternehmenssteuern zahlen. Seinen Berechnungen zufolge könnte RWE am Ende unter dem Strich 1,7 Milliarden Euro erhalten. Bei Eon schätzt er die Summe auf rund 2,5 Milliarden Euro. Eon selbst erwartet eine Rückzahlung in Höhe von 2,85 Milliarden Euro zuzüglich rund 450 Millionen Euro Zinsen. Zur Höhe der Steuerbelastung lagen dabei aber keine Informationen vor.
Die von Musk genannten Summen entsprechen rund 15 Prozent des Börsenwertes von RWE sowie etwa 14 Prozent der Marktkapitalisierung von Eon - jeweils vor der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts.
Analyst Emmanuel Retif vom Investmenthaus Raymond James hält es derweil für unwahrscheinlich, dass nun die komplette Atomsteuer zurückerstattet wird. Das Urteil habe vielmehr die Tür für langwierige Verhandlungen mit der Bundesregierung geöffnet. Vor der Bundestagswahl rechnet Retif nicht mit Ergebnissen.
RASANTE KURSERHOLUNG GEHT WEITER
Mit dem Kurssprung vom Mittwoch bauten die RWE-Papiere mit Blick auf den bisherigen Jahresverlauf ihre Spitzenposition im Leitindex Dax aus. Ihr Plus summiert sich nun auf fast 70 Prozent. Eon zählen mit einem Wertzuwachs von mehr als einem Viertel ebenfalls zu den Favoriten.
Allerdings hatten die Aktien in den vergangenen Jahren teils massiv unter den Folgen der Energiewende und des Atomausstiegs Deutschlands gelitten. Zum Vergleich: Vor der Nuklearkatastrophe von Fukushima, die ein Umdenken auch in der deutschen Politik einleitete, hatten die RWE-Aktien fast 50 Euro gekostet. Für Eon-Papiere mussten damals fast 24 Euro gezahlt werden./mis/men/ag/la/he
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Bildquellen: RWE, PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images
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