Plant Apple für 2016 einen Milliarden-Deal?

Als der damalige Apple-Chef Steve Jobs im Jahr 2009 Übernahmeverhandlungen mit dem Cloud-Dienst Dropbox führte, erfuhr man darüber nur wenig. Erst zwei Jahre später räumte der CEO von Dropbox, Drew Houston, ein, dass Steve Jobs ihn mit einer neunstelligen Summe davon überzeugen wollte, sein Start Up an Apple zu verkaufen. Nun mehren sich Gerüchte, dass Apple erneut bei der Unternehmensleitung von Dropbox anklopfen könnte - auch wenn eine Übernahme nun deutlich teurer wäre.

Apple will eigenen Cloud-Dienst verstärken

Mit iOS8 und OS X 10.10 ging Apples Cloud-Dienst iCloud Drive an den Start. Doch der Dienst kämpft immer wieder mit Stabilitätsproblemen, die Synchronisation von Daten verläuft bei vielen Kunden nicht immer reibungslos. Mit dem Kauf von Dropbox könnte sich Apple einen starken Anbieter ins Haus holen, um beim eigenen Dienst nachzubessern. Das berichtet zumindest das britische Markforschungsunternehmen CCS Insight, das Dropbox als potenziellen Übernahmekandidat für Apple sieht. Schon 2016 könnte Apple auf große Einkaufstour gehen, so die Experten.

Auch Interesse an Box?

Während Dropbox 2009 noch für eine neunstellige Summe zu haben gewesen wäre, hat sich der Wert des Unternehmens seither massiv gesteigert. Apple müsste inzwischen wohl rund zehn Milliarden Dollar locker machen, um Dropbox zu übernehmen. Bei einem Barvermögen von 205,7 Milliarden US-Dollar dürfte diese Summe Apple aber keine allzu großen Sorgenfalten auf die Stirn treiben.
Falls doch, wäre CCS Insight zufolge der Konkurrenzdienst Box eine günstigere Alternative. Dem Vernehmen nach sollen sich die drei Unternehmen in den vergangenen Monaten näher gekommen sein. Nach dem 2015 erfolgten Börsengang verfügt Box über eine Marktkapitalisierung von rund 1,6 Milliarden Dollar und wäre somit deutlich günstiger zu haben als der Konkurrent, der seine Börsenpläne bislang noch nicht realisiert hat.

Apple hält sich bedeckt

Apple selbst will Spekulationen um mögliche Verhandlungen erwartungsgemäß nicht kommentieren. Der Konzern hält sich üblicherweise so lange bedeckt, bis die Verträge in trockenen Tüchern sind. Erst in der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass Apple seine Aktivitäten im Bereich Virtual Reality mit dem Zukauf eines schweizerischen Start-ups Faceshift ausbaut. Die Übernahme wurde bestätigt, Informationen über Einzelheiten blieb das Unternehmen aber schuldig. Ähnlich verschwiegen dürften auch mögliche Verhandlungen mit Dropbox oder Box ablaufen. Fest steht nur eins: Sinn machen würde eine solche Akquisition auf jeden Fall. Und leisten könnte Apple sie sich auch.

Redaktion finanzen.net