Lemann ist "ein guter Freund": Buffett streitet Unstimmigkeiten mit 3G Capital über Kraft Heinz ab
Als der erhoffte Erfolg der Kraft Heinz ausblieb, kamen schnell Gerüchte über einen Zwist zwischen den größten Aktionären Warren Buffett und Jorge Paulo Lemann auf. Doch diese dementiert Buffett nun.
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In einem Interview äußerte der Gründer und CEO der Berkshire Hathaway, dass es zwischen ihm und 3G Capital-Mitbegründer Jorge Paulo Lemann keine Unstimmigkeiten gebe. Lemann sei "ein guter Freund". Im vergangenen Monat soll der gebürtige Brasilianer mit Familienmitgliedern an der Jahresversammlung der Berkshire Hathaway teilgenommen und den Star-Investor zu seiner 80. Geburtstagsfeier im August eingeladen haben.
Woher kommen die Gerüchte?
Die Kooperation zwischen der Berkshire Hathaway und dem Finanzinvestor 3G Capital begann 2013, als die beiden Unternehmen den US-amerikanischen Lebensmittelkonzern H.J. Heinz Company gemeinsam für 28 Milliarden US-Dollar erwarben. Seinen Kauf begründete Buffett mit der Aussage, dass "Heinz [...] ein starkes, nachhaltiges Wachstumspotenzial" aufweise. Im selben Quartal machte Buffetts Investmentgesellschaft einem Bericht der ARD zufolge einen Gewinn von 4,4 Milliarden US-Dollar.
Rund zwei Jahre später fusionierte Heinz mit dem US-Traditionskonzern Kraft Foods - ein Deal, der von dem Starinvestor orchestriert wurde. Laut eigenen Angaben habe Kraft Heinz sich seitdem zum fünftgrößten Lebensmittel- und Getränkehersteller der Welt hochgearbeitet. Rund 200 Marken können die Unternehmer zählen, darunter Capri-Sun, Philadelphia und Planters. Mit rund 27 Prozent für Berkshire und 22 Prozent für 3G sind Buffett und Lemann die größten Aktionäre der Kraft Heinz.
Kraft Heinz mit enttäuschender Leistung
Doch seit vergangenem Jahr laufen die Zahlen bei dem Lebensmittelkonzern nicht wie erhofft. Zahlreiche negative Nachrichten ließen die Anleger beunruhigt aufhorchen. So wurde im Februar bekannt, dass Rechnungslegungsgrundsätze und interne Kontrollen von Kraft Heinz von der US-Börsenaufsicht SEC überprüft werden sollen. Anschließend veröffentlichte der Konzern ein enttäuschendes Ergebnis für das Vorjahr: Abschreibungen in Höhe von knapp 16 Milliarden US-Dollar auf den Wert von Marken und Sparten sowie ein Minus von über zehn Milliarden US-Dollar musste Kraft Heinz verbüßen.
Zudem wurde bekannt, dass die Dividende der Anleger um 36 Prozent gekürzt werden sollte. Seit Jahresbeginn musste die Unternehmensaktie einen Verlust von über 40 Prozent hinnehmen und über 50 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten. Aufgrund dieser negativen Nachrichten wurden viele Stimmen laut, die besagten, dass die beiden Aktionäre Buffett und Lemann in Zoff geraten seien. Doch Buffett dementierte dies nun in seinem jüngsten Interview und äußerte, dass das Verhältnis zwischen den Unternehmern nach wie vor ein gutes sei.
Doch die negativen Nachrichten um Kraft Heinz könnten eventuell bald ein Ende haben. Ab Juli dieses Jahres wird Miguel Patricio, der zuvor für Unternehmen wie unter anderem Coca-Cola und Johnson & Johnson gearbeitet hat, die Führung von Kraft Heinz übernehmen. Der Chef-Wechsel wird von allen Seiten begrüßt und man erhofft sich, dass der Konzern auf diese Weise wieder zu gewohntem Erfolg zurückgeführt wird. Auf die Unterstützung von Buffett kann Kraft Heinz zumindest zählen. Seit Jahren befindet sich der Lebensmittelkonzern in den Top 10 seiner Investments.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Scott Olson/Getty Images
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