pbb-Aktie sinkt deutlich: Deutsche Pfandbriefbank verzeichnet Einbruch von Neugeschäft und Gewinn
Bei der Deutschen Pfandbriefbank) ist das Neugeschäft im ersten Quartal um mehr als die Hälfte eingebrochen.
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Neugeschäft und Zinsüberschuss gingen deutlich zurück, wie der Gewerbeimmobilien-Finanzierer am Montag in Garching bei München mitteilte. Der starke Rückgang der Kreditnachfrage macht dem Institut das Leben schwer. Vorstandschef Andreas Arndt schätzt, dass die schwierige Marktlage noch zwei bis drei Jahre anhält. Für Ende 2023 erwartet er immerhin eine Stabilisierung. An der Börse kamen die Nachrichten schlecht an.
Die Aktie der Pfandbriefbank verlor bis Handelsende 5,63 Prozent auf 8,04 Euro, und gehörte damit zu den schwächsten Titeln im Nebenwerte-Index SDAX. Im Vergleich zum Jahreswechsel hat das Papier zwar noch mehr als zehn Prozent gewonnen. Das Anfang März erreichte Jahreshoch von 9,88 Euro ist aber wieder ein ganzes Stück entfernt.
Im ersten Quartal verdiente die Pfandbriefbank unter dem Strich 27 Millionen Euro und damit ein Viertel weniger als ein Jahr zuvor. Der Gewinn vor Steuern ging fast ebenso stark auf 32 Millionen Euro zurück. Vorstandschef Arndt sieht die Bank dennoch auf Kurs, in diesem Jahr einen Vorsteuergewinn zwischen 170 und 200 Millionen Euro zu erzielen.
Zwar legte das Institut im ersten Quartal deutlich weniger Geld für Kreditausfälle zurück als ein Jahr zuvor, kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Anders als viele Universalbanken profitierte der Finanzierer von Gewerbeimmobilien allerdings noch nicht so stark vom Anstieg der Zinsen.
So sackte der Zinsüberschuss im ersten Quartal um 13 Prozent auf 106 Millionen Euro nach unten. Die gesamten operativen Erträge brachen sogar um ein Fünftel auf 119 Millionen Euro ein. Das lag auch an einem dürftigen Neugeschäft: So holte die Bank im typischerweise schwachen ersten Quartal neue Finanzierungen und Verlängerungen im Umfang von rund einer Milliarde Euro herein. Ein Jahr zuvor hatte das Volumen noch mehr als doppelt so hoch gelegen.
Trotz der schwierigen Lage sieht Arndt die Pfandbriefbank gut gerüstet, von der erhofften Erholung des Markts in den nächsten Jahren zu profitieren. Mit dem Aufbau neuer Geschäftsfelder will der Vorstand den Vorsteuergewinn bis zum Jahr 2026 auf mehr als 300 Millionen Euro steigern. Der Vorstand hatte das Programm im März vorgestellt.
So will das Institut in den Immobilienvertrieb einsteigen und die Ausplatzierung von Risiken bei Banken, Versicherern und Pensionskassen ermöglichen. Außerdem will die Pfandbriefbank ihr Kreditvolumen bis 2026 um 3,5 Milliarden auf 33 Milliarden Euro ausweiten, und das Geschäft mit Tages- und Festgeldern soll auf bis zu 8 Milliarden Euro steigen. In den ersten drei Monaten 2023 wuchsen die Einlagen von Privatkunden um rund eine Milliarde auf 5,4 Milliarden Euro.
Pfandbriefbank pbb trennt sich von Kredit-Plattform Capveriant
Die Deutsche Pfandbriefbank pbb will sich von der Kommunalkredit-Plattform Capveriant trennen.
Die Vermittlung von Krediten an Städte und Gemeinden solle "kurzfristig in andere Hände gegeben beziehungsweise eingestellt werden", heißt es in der Quartalsmitteilung der pbb vom Montag. Konkrete Gespräche liefen bereits. Die pbb zählt Kredite für die öffentliche Hand nicht mehr zum Kerngeschäft. Bei Capveriant war erst vor zwei Jahren die französische Caisse des Depots (CDC) eingestiegen. Mit der Trennung erfüllt der Immobilienfinanzierer eine erste Forderung des aktivistischen Investors Petrus Advisers. Dieser hatte kritisiert, dass Capveriant innerhalb von fünf Jahren 20 Millionen Euro Verlust erwirtschaftet habe.
Im ersten Quartal ist das Ergebnis der Pfandbriefbank vor Steuern um fast ein Viertel auf 32 (2022: 42) Millionen Euro zurückgegangen. Damit sieht Vorstandschef Andreas Arndt die Bank auf Kurs, das angepeilte Vorsteuerergebnis von 170 bis 200 (213) Millionen Euro zu schaffen. "Unsere risikokonservative Strategie hat sich in den vergangenen Wochen einmal mehr als richtig herausgestellt", sagte Arndt. Die Risikovorsorge ging trotzdem auf zwei (18) Millionen Euro zurück, weil der Vorstand schon im vierten Quartal mehr Rückstellungen gebildet hatte.
Die Lage auf den Gewerbeimmobilien-Märkten sei schwierig, erklärte Arndt. Zurzeit halte sich die pbb daher vor allem in Großbritannien und den USA mit Neugeschäft zurück. "Wir rechnen mit einer Beruhigung der Märkte bis Ende des Jahres und wollen rechtzeitig Wachstumsoptionen nutzen."
GARCHING (dpa-AFX) / München (Reuters)
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Bildquellen: CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images
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