VW-Aktie klar im Minus: Blume sieht große Transformation in Autoindustrie - Formel-1-Einstieg von Porsche offen
Der neue Chef des Volkswagenkonzerns, Oliver Blume, sieht die Automobilindustrie "in der größten Transformation ihrer Geschichte".
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Im Interview mit der "Braunschweiger Zeitung" (Donnerstagausgabe) bezeichnete er den Wechsel von Herbert Diess zu ihm als einen "Generationswechsel, der irgendwann ohnehin angestanden hätte". Die Eigentümer und Anteilseigner des Unternehmens hätten sich "länger Gedanken über den richtigen Zeitpunkt gemacht".
"Wir steuern den Konzern nun in eine neue Phase. Das war auch der Beweggrund, den Wechsel jetzt zu vollziehen", so Blume. Der neue Volkswagen-Chef, der sein Amt am 1. September offiziell antritt, will bei Volkswagen "den Teamgedanken weiter ausbauen". Volkswagen sei "wie eine Sportmannschaft" und er sehe sich dabei "als Spielertrainer".
"Abgeleitet von unseren großen Baustellen habe ich einen 10-Punkte-Plan ausgearbeitet. Das sind die Bälle, die am Ende des Jahres im Tor liegen müssen", so Blume. Dabei gehe es um die finanzielle Robustheit von VW, das Weiterentwickeln der Produkte, Software und Technologien, Regionen wie China und Nordamerika sowie um Nachhaltigkeit und den Kapitalmarkt.
Angesprochen auf eine mögliche Krise im südchinesischen Meer sagte Blume: "Eine gute Risikoanalyse ist sehr wichtig. Wir können uns aber nicht gegen alles versichern." Der beste Schutz, sei eine "finanzielle Robustheit, um gegen Volumenschwankungen aufgestellt zu sein". Porsche, dessen Chef Blume in Doppelfunktion bleibt, sei es "immer gelungen, robust durch alle Krisen zu steuern", weil man "das Geschäftsmodell strategisch sehr vorausschauend aufgestellt habe". Volkswagen wolle "in den USA stark Marktanteile gewinnen", außerdem käme Südostasien als große Wachstumsregion hinzu. Für den Konzern sieht Blume "in Nordamerika noch Handlungsbedarf".
Neuer Volkswagen-Chef Blume unterstützt Elektroauto-Strategie
Oliver Blume, hat an seinem ersten Arbeitstag Unterstützung für die ehrgeizige Elektroauto-Strategie seines Vorgängers signalisiert. Gleichzeitig hob der Manager aber hervor, dass traditionelle Verbrennungsmotoren bei den Bemühungen des Unternehmens eine Rolle spielen könnten, die Treibhausgasemissionen der Fahrzeuge zu reduzieren. Blume sagte, dass er zwar den Vorstoß von VW bei den Elektrofahrzeugen unterstütze und ihn vielleicht sogar beschleunigen werde, dass VW aber wahrscheinlich noch viele Jahre lang Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren produzieren werde.
"Synthetische Kraftstoffe haben den Vorteil, dass sie wie herkömmliche Kraftstoffe transportiert werden können", sagte Blume in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit der Braunschweiger Zeitung. "Außerdem kann die heutige Infrastruktur genutzt werden", sagte er.
Blume, der auch Chef der VW-Sportwagenmarke Porsche ist, und sein Entwicklungsteam setzen sich seit langem für so genannte E-Kraftstoffe ein, synthetisch hergestellte, kohlenstoffarme Kraftstoffe, die in heutigen Fahrzeugen verwendet werden können, um konventionelle Motoren länger auf dem Markt zu halten und gleichzeitig ihre Kohlenstoffbilanz zu verbessern.
Die Unterstützung von Blume für eine größere Rolle von E-Kraftstoffen innerhalb der Gesamtstrategie von VW könnte dazu führen, dass einige Ressourcen von Elektrofahrzeugen auf konventionelle Fahrzeuge umgeschichtet werden, sagte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Center für Automobilforschung in Duisburg. "Darunter könnten die VW-Investitionen in batterieelektrische Fahrzeuge leiden", so Dudenhöffer.
In seiner Rede vor den Topmanagern von VW auf einer Betriebsversammlung in Portugal am Donnerstag sagte Blume jedoch, das Unternehmen müsse sich stärker auf die Umsetzung seines Fahrplans für Elektrofahrzeuge konzentrieren und sicherstellen, dass es seine Ziele erreiche. "Jetzt müssen wir liefern", sagte Blume den Führungskräften, die sich aus aller Welt zur Jahreskonferenz eingefunden hatten, laut Auszügen aus seiner Rede.
Der 54-Jährige, der seit 28 Jahren im Unternehmen tätig ist und Führungspositionen bei vier der wichtigsten Automarken des Konzerns innehatte, wurde von den VW-Hauptaktionären zum neuen Chef des Autokonzerns gewählt, nachdem sie seinen Vorgänger Herbert Diess im Juli entlassen hatten.
Blume: 'Noch keine finale Entscheidung' über Formel-1-Einstieg von Porsche
In der Debatte um den Formel-1-Einstieg von Porsche ist dem neuen VW-Konzernchef Oliver Blume zufolge "noch keine finale Entscheidung" gefallen. "Grundsätzlich begrüßen wir das neue Reglement, das eine deutlich höhere Elektrifizierung der Motoren zulässt und den Einsatz von synthetischen Kraftstoffen", sagte Blume der "Braunschweiger Zeitung" (Donnerstag) im Interview.
Der Nachfolger von Herbert Diess verwies auf den Einstieg von Audi ab 2026 in der Formel 1. "Porsche befindet sich in Gesprächen, wir haben aber noch keine finale Entscheidung getroffen", sagte Blume, der zugleich Chef der zum VW-Konzern gehörenden Sportwagenmarke Porsche bleibt.
Die Volkswagen-Tochter Audi hatte vor einer Woche ihren Einstieg in die Motorsport-Königsklasse unter dem neuen Motorenreglement angekündigt. Porsche soll Berichten zufolge mit Red Bull zusammenarbeiten wollen.
Volkswagen verkleinert den Vorstand
Mit dem Amtsantritt des neuen Vorstandschefs Oliver Blume verkleinert Volkswagen sein Führungsgremium und verteilt Aufgaben neu. Wie der Autohersteller mitteilte, wird der Vorstand auf neun von zwölf Vorstandsmitgliedern reduziert. Der Aufsichtsrat habe einen entsprechenden Beschluss gefasst.
Neben dem nun ausgeschiedenen früheren Vorstandschef Herbert Diess verlassen Einkaufschef Murat Aksel und Vertriebsleiterin Hildegard Wortman den Vorstand. Sie werden Teil der "Erweiterten Konzernleitung". Wortmann behält dabei die Gesamtverantwortung für den Vertrieb. Aksel wird weiterhin die Einkaufsorganisationen der Marken und Regionen steuern.
Der Konzernvorstand werde auf wesentliche Aufgaben wie die strategische Ausrichtung, wichtige Richtungsentscheidungen, Kapitalallokationen und finanzielle Vorgaben konzentriert. Die fachlichen Querschnittsfunktionen wie Beschaffung, Forschung und Entwicklung, Produktion sowie Vertrieb werden auf Konzernebene in der "Erweiterten Konzernleitung" gebündelt.
Dieser sollen auch Michael Steiner und Christian Vollmer angehören. Steiner, für Forschung und Entwicklung zuständiger Vorstand bei der Sportwagentochter Porsche, werde zusätzlich die Konzern-Entwicklung führen. Vollmer, Vorstand Produktion bei der Marke Volkswagen, wird zusätzlich die Konzernproduktion leiten.
Die Marken sollen im Volkswagen-Konzern mehr unternehmerische Verantwortung erhalten. "Entscheidend für den Erfolg des Volkswagen Konzerns ist das Zusammenspiel zwischen Konzern, Markengruppen und Marken", sagte Blume.
Porsche will früheren Mercedes-Manager als IT-Vorstand berufen
Die VW-Sportwagentochter Porsche erweitert ihre Führungsriege. Wie Porsche mitteilte, soll Sajjad Khan in den Vorstand berufen werden. Es soll dort als achtes Mitglied zuständig für Car-IT sein.
Es stehe allerdings noch nicht fest, wann genau der Aufsichtsrat abschließend über die Bestellung Khans entscheiden wird und wann der Manager seinen Posten antreten kann. Khan hat bis August 2021 über sechs Jahre bei Mercedes-Benz gearbeitet, davor war er bei BMW.
Für die Vorzugsaktien von VW ging es am Donnerstag via XETRA letztlich um 1,77 Prozent abwärts auf 139,62 Euro.
FRANKFURT/ZANDVOORT (Dow Jones/dpa-AFX)
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