Geldanlage-Report Armin Brack

Die heißesten DAX-Aktien!?

08.12.09 08:35 Uhr

Die heißesten DAX-Aktien!? | finanzen.net

Lieber Geldanleger, wie in der letzten Ausgabe prognostiziert, hat der Markt die Dubai-Krise nach anfänglicher Schock-Reaktion bestens weggesteckt!

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10.392,9 PKT 7,2 PKT 0,07%

7.716,0 PKT 6,3 PKT 0,08%

Zeit also, sich genauer um die interessantesten Werte im deutschen Aktien-Index zu kümmern.
Auf Basis unseres 10-Punkte-Checks, habe ich heute Commerzbank, Infineon und K+S unter die Lupe genommen.

Mit Abstand am Schwächsten präsentierte sich zuletzt die Commerzbank. Das ist kein Wunder, denn unter anderem durch die erneute Verschlechterung der Lage in der Schifffahrtsbranche drohen neue Milliarden-Abschreibungen. In einer brandneuen Analyse vergleicht UniCredit die Situation bei Commerzbank und HSH Nordbank, die ebenfalls stark bei Schifffonds investiert sind.

*Neue Sorgen um die Commerzbank

Die Commerzbank ist mit 22 Milliarden Euro im Sektor engagiert, die HSH Nordbank mit 30 Milliarden Euro. Während die HSH die Risikovorsorge bereits um 959 Millionen Euro erhöht hat, tat dies die Commerzbank bisher nur um 104 Millionen Euro. Die HSH berichtete jüngst von einer weiteren Eintrübung der Lage in diesem Segment. Es ist also davon auszugehen, dass auch bei der Commerzbank noch einige Abschreibungen dazukommen werden.

Zweifelhaft erscheint mir auch die Vorgehensweise auf dem jüngsten Investorentag. Hier wird den Analysten von der Roadmap 2012 vorgeschwärmt. Bis dahin will man operativ vier Milliarden Euro verdienen.

Manchmal bewundere ich schon den grenzenlosen Optimismus und die Visionen in der Branche. Wobei: Der ehemalige Stuttgarter Bürgermeister Erwin Rommel hat ja mal gesagt: Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen!

Irgendwie scheint mir da speziell in Bezug auf die Commerzbank was dran zu sein. Denn die aktuellen Fakten geben so gar keinen Anlass zum Optimismus: Wieder einmal zeigt sich, dass Megafusionen selten funktionieren. Nachdem sich seinerzeit bereits die Allianz an der Dresdner Bank verschluckt hat, sind "die Grünen" auch für die Commerzbank schwer verdaulich. Die Aufwendungen für die Neuausrichtung wurden um das Fünffache von 0,5 auf 2,5 Milliarden Euro erhöht!

Unklar ist weiter auch wann das Management die staatlichen Hilfen zurückzahlen wolle. Mit Sorge äußert sich Francesco Tondi von J.P. Morgan über die Kapitalausstattung der Bank. Diese sei das Hauptproblem und eine große Kapitalerhöhung fast unmöglich. Auch hierzu gab es bei der Investorenkonferenz nichts zu hören.

Positiv ist immerhin die allgemein etwas aufgehellte Lage im Finanzsektor und damit verbunden Wertaufholungen bei Finanzinstrumenten, wo die Commerzbank nach wie vor sehr stark engagiert ist.

Auf Basis unseres Zehn-Punkte-Checks ist die Lage ohnehin klar: Fundamental sieht es weiter düster aus. Das operativ profitable dritte Quartal sollte eine Ausnahme bleiben, es drohen Milliardenabschreibungen, 2009 und 2010 werden unter dem Strich hohe Verluste zu verbuchen sein.

Eine Dividende kann ohnehin nicht bezahlt werden. Charttechnisch ist die Aktie gegen den starken Markt in einem Abwärtstrendkanal gefangen. Die letzten News auf der Analystenkonferenz waren nur scheinbar positiv und die Kapitalausstattung ist ebenfalls bescheiden.

Das Fazit kann damit nur lauten: Commerzbank verkaufen!

Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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