Geldanlage-Report Armin Brack

Deutsche Energie-Aktien: Was tun? – Teil 2

23.03.11 09:29 Uhr

Deutsche Energie-Aktien: Was tun? – Teil 2 | finanzen.net

Nordex - Markt schießt über das Ziel hinaus

Werte in diesem Artikel
Aktien

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10,64 EUR -0,26 EUR -2,39%

0,13 EUR 0,03 EUR 28,71%

Indizes

1.695,7 PKT -5,0 PKT -0,30%

501,2 PKT -1,1 PKT -0,21%

10.385,7 PKT -37,1 PKT -0,36%

55,6 PKT -0,4 PKT -0,68%

7.709,6 PKT -26,1 PKT -0,34%

3.413,8 PKT -19,0 PKT -0,55%

3.761,2 PKT -18,2 PKT -0,48%

Theoretisch müssten die Windenergie-Aktien zu den größten Gewinnern der Atomwende zählen. Mit einem Anteil von 6,7 Prozent am deutschen Bruttostromverbrauch ist Wind mit Abstand die bedeutendste erneuerbare Energiequelle. Sollte man nun wirklich so schnell wie möglich Atomstrom durch regenerative Energiequellen ersetzen wollen, würde kein Weg an Windenergie vorbeiführen.

Das Angebot an Wind-Aktien auf dem deutschen Kurszettel ist jedoch sehr begrenzt. Mit Nordex, Repower und PNE Wind (ehemals Plambeck) kommen hier eigentlich nur drei Titel in Frage. Repower erwirtschaftet dabei die höheren Gewinnmargen als Nordex und hat laut einhelliger Expertenmeinung die bessere Produktpipeline. Zudem verfügt man mit den Indern Suzlon über einen finanzstarken Großaktionär. PNE Wind hat als Projektierer eine wenig glorreiche Vergangenheit und ist mit Abstand das kleinste Unternehmen der drei und zudem hoch verschuldet.

Die populärste der drei Aktien ist Nordex, die nicht zuletzt durch das Engagement von BMW-Milliardärin Susanne Klatten (u.a. auch SGL Carbon) erhöhte Aufmerksamkeit genießt. Das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen in Euro ist hier um ein Vielfaches höher als bei Repower, was auch am höheren Free-Float liegt.

Doch nicht immer sind die beliebtesten Papiere auch die besten. Zwar ist die Aktie nach dem Japan-Desaster am stärksten angesprungen, doch ähnlich wie bei Conergy ist fraglich, ob der Anstieg von Dauer sein wird.

Nordex hat massive strukturelle Probleme, da es zu klein ist, um von Größenvorteilen profitieren zu können, andererseits aber auch keine Nische hat, in der man hohe Margen verteidigen könnte. In der Vergangenheit wurden x-mal die eigenen Prognosen verfehlt, so auch in 2010.

Um hier gegenzusteuern werden künftig nur noch solche Aufträge angenommen bei denen Nordex eine Mindestmarge von vier Prozent erzielen kann. Das ist im Prinzip richtig, dürfte aber dazu führen, dass viele Aufträge an die Konkurrenz verloren gehen. Der Preiswettbewerb im Sektor ist hart. Das wiederum dürfte aber dazu führen, dass die Rostocker weiterhin langsamer wachsen als der Markt. Bereits in 2010 ist Nordex im Vergleich zum Gesamtmarkt überdurchschnittlich stark geschrumpft (minus 17 Prozent gegenüber minus sieben Prozent).

Damit nicht genug muss Nordex für das geplante Wachstum in den USA hohe Investitionen stemmen. Bereits im letzten Jahr wurde hier mit 72 Millionen Euro wesentlich mehr ausgegeben als geplant. Die Nettoliquidität von aktuell plus 25 Millionen Euro könnte damit in 2011 ins Negative drehen. Es dürfte weiterhin kein positiver Cash-Flow erwirtschaftet werden.

Die Kursziele der Analysten bewegen sich überwiegend im Bereich von fünf Euro, was auch nach den heutigen Verlusten noch deutliches Abwärtspotenzial implizieren würde. Anleger sollten daher Repower bevorzugen, die zudem über ein deutlich attraktiveres Chartbild als Nordex verfügen.

Solar-Aktien: Subventionskosten als Kursbremse

Ähnlich wie bei Windaktien dürfte auch bei den Solarhighflyern der letzten Tage, u.a. Solarworld, Q-Cells und Solon, inzwischen mehr Fantasie im Kurs eingepreist sein als tatsächlich vorhanden ist.

Die einzige konkrete Hoffnung bestünde darin, dass die geplante Installationsobergrenze für Solarstromanlagen zurückgenommen wird. Dagegen sprechen jedoch die explodierenden Subventionskosten, die zuletzt verstärkt in die Kritik geraten sind. Das liegt auch daran, dass ein Großteil der Solarzellen und -module, die in Deutschland verbaut werden, inzwischen aus China importiert werden.

Das kann jedoch nicht über die weiter bestehenden strukturellen Probleme hinweg täuschen, insbesondere der radikale Preisdruck, der die Margen der deutschen Anbieter erodiert. Wenn überhaupt, würde ich in Solarworld investieren, die als Platzhirsch und bekannter Markenname eine gewisse Preisgestaltungsmacht haben und zudem im Wachstumsmarkt USA stark positioniert sind.

MEIN FAZIT:

- Es gibt kaum echte Gewinner unter den Energie-Aktien.

- Die Versorger-Aktien dürften in den kommenden Jahren ähnlich wie Wind- und Solar-Aktien unter fallenden Margen leiden.

- Wer dennoch investieren möchte, kann E.ON als Tradingposition ordern und die beiden Marktführer Repower und Solarworld als spekulative Depotbeimischung.

Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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DatumRatingAnalyst
28.11.2024Nordex BuyJefferies & Company Inc.
08.11.2024Nordex BuyJefferies & Company Inc.
08.11.2024Nordex BuyDeutsche Bank AG
08.11.2024Nordex Equal WeightBarclays Capital
08.11.2024Nordex BuyGoldman Sachs Group Inc.
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28.11.2024Nordex BuyJefferies & Company Inc.
08.11.2024Nordex BuyJefferies & Company Inc.
08.11.2024Nordex BuyDeutsche Bank AG
08.11.2024Nordex BuyGoldman Sachs Group Inc.
07.11.2024Nordex BuyJefferies & Company Inc.
DatumRatingAnalyst
08.11.2024Nordex Equal WeightBarclays Capital
29.10.2024Nordex Equal WeightBarclays Capital
15.01.2024Nordex NeutralGoldman Sachs Group Inc.
14.11.2023Nordex NeutralGoldman Sachs Group Inc.
03.10.2023Nordex NeutralGoldman Sachs Group Inc.
DatumRatingAnalyst
06.09.2019Nordex UnderperformMerrill Lynch & Co., Inc.
15.08.2019Nordex verkaufenIndependent Research GmbH
17.07.2019Nordex ReduceHSBC
22.05.2019Nordex VerkaufenIndependent Research GmbH
14.05.2019Nordex ReduceKepler Cheuvreux

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