Versorger-Aktien steigen: Ukraine-Krieg rückt Energiesicherheit in den Fokus
Die mit dem Krieg in der Ukraine einhergehende Gefahr für die Energiesicherheit Europas hat am Freitag die Aktien von Versorgern mit hohen Kursgewinnen in den Fokus gerückt.
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Deutschland ist stark abhängig von russischem Gas. Alternativen sind gefragt, wenn diese Abhängigkeit verringert werden soll.
Insgesamt stehe langfristig ein Umbau der europäischen Energieversorgung an, sagte Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater. Der von Russland ausgehende Angriffskrieg in der Ukraine ändere die geopolitischen und ökonomischen Rahmenbedingungen für Europa grundlegend.
Spekulationen um eine Verlängerung der Laufzeiten von Kohlekraftwerken zur vorübergehenden Deckung von Defiziten machten am Freitag die Runde. Gleichzeitig dürfte die Politik den Ausbau der Erneuerbaren Energien forcieren. Die bereits vor dem Kriegsausbruch hohen Strom- und Gaspreise könnten zunächst weiter steigen.
Von diesen Szenarien profitiert insbesondere der Versorger RWE, dessen Aktien am Freitag mit 40,54 Euro auf ein Hoch seit Sommer 2011 kletterten und zuletzt an der DAX-Spitze noch sieben Prozent höher standen. Zudem gewannen E.ON vier Prozent. Im MDAX erholten sich Uniper mit einem Plus von fast sieben Prozent etwas von ihrem Kurssturz in dieser Woche.
Laut Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets muss hinterfragt werden, dass Deutschland bei der Energiewende im Gegensatz zu vielen Nachbarländern, die Atomstrom bevorzugten, als Brückentechnologie auf Erdgas setzen wolle. "Russisches Gas oder LNG-Erdgas aus Fracking-Quellen ist die Wahl zwischen Pest und Cholera", meint Stanzl. "Die aktuelle Situation wirft die Frage auf, ob sich Deutschland den Ausstieg aus dem Atomstrom und der Kohle überhaupt noch leisten kann."
/ajx/bek/jha/
FRANKFURT (dpa-AFX)
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