Führungswechsel

Nordamerika-Chefin von Starbucks muss nach Umstrukturierungen ihre Führungsrolle abgeben

28.06.22 23:29 Uhr

Nordamerika-Chefin von Starbucks muss nach Umstrukturierungen ihre Führungsrolle abgeben | finanzen.net

Nach 17 gemeinsamen Jahren trennen sich die Wege von Starbucks und dessen Nordamerika-Präsidentin Rossann Williams. Die Entscheidung sei schwierig, aber notwendig gewesen, um eine neue Ära einzuleiten. Mit Williams verlässt eine der größten Gegnerinnen der gewerkschaftlichen Bemühungen innerhalb der Starbucks-Kette das Unternehmen.

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• Rossann Williams gibt Amt der Präsidentin von Starbucks Nordamerika ab und Sara Trilling übernimmt
• Williams ist nach General Counsel Gonzalez und CEO Johnson bereits die dritte Führungskraft, die Starbucks binnen zwei Monaten verlässt
• Interims-CEO Howard Schultz führt derzeit umfassende Veränderungen durch und kämpft gegen Gewerkschaftsbemühungen etlicher Filialen



Rossann Williams geht und Sara Trilling übernimmt Nordamerika-Geschäft

Nach über 17 Jahren bei Starbucks ist für Nordamerika-Präsidentin Rossann Williams nun endgültig Schluss. Noch vor Ablauf dieses Monats muss sie ihren Platz räumen und das Unternehmen verlassen. "Während wir das nächste Kapitel aufschlagen, haben wir eine schwierige, aber notwendige Änderung an unserem Nordamerika-Geschäft vorgenommen; eine Veränderung, die eine neue Führung für eine neue Ära bei Starbucks schafft", erklärt laut CNBC der Chief Operating Officer des Unternehmens, John Culver, den vollzogenen Schritt in einem Memo an die Mitarbeiter. "Die Entscheidung wurde nicht leichtfertig getroffen, ihr ging eine Diskussion über eine nächste Chance für Rossann innerhalb des Unternehmens voraus, die sie ablehnte", führt er weiter aus. Damit wird die Position der Präsidentin von Starbucks Nordamerika frei. Eine Nachfolgerin wurde aber bereits bestimmt; übernehmen soll Sara Trilling. Trilling ist laut der Website Nation’s Restaurant News bereits 20 Jahre bei Starbucks und leitet das Asien-Pazifik-Geschäft des Unternehmens. Nach Angaben von CNBC soll sie in einer kurzen Übergangsphase noch von Williams und Cliff Burrows, Präsident der Division Americas, bei der Übernahme der neuen Aufgabe beratend unterstützt werden.

Williams kämpfte bis zuletzt gegen Gewerkschaftsbewegung innerhalb Starbucks

Mit Williams geht Berichten von Nation’s Restaurant News zufolge bereits die dritte Führungskraft des Topmanagements binnen zwei Monaten. Im April verließen schon General Counsel Rachel Gonzalez und CEO Kevin Johnson Starbucks. Johnson wurde durch den aktuellen Interims-CEO Howard Schultz ersetzt. Dieser soll nur bis Ende des Jahres im Amt bleiben, bis ein neuer, langfristiger Vorstandsvorsitzender bestimmt wird. Schultz soll trotz der recht kurzfristigen Aufgabe für spürbare Veränderungen sorgen. Wie CNBC berichtet, hat er bereits das Aktienrückkaufprogramm des Unternehmens gestoppt und möchte eine Milliarde US-Dollar in Gehaltserhöhungen und die Verbesserung der Cafés investieren. Außerdem wehre er sich vehement gegen die gewerkschaftlichen Bemühungen vieler Angestellter innerhalb der Starbucks-Kette. Mit dem Abgang von Williams hat er bei diesem Kampf allerdings eine engagierte Mitstreiterin verloren. Die Nordamerika-Chefin galt laut CNBC als eine der bekanntesten Gegnerinnen der Gewerkschaftsbewegung.

Mehr als 150 Starbucks-Filialen sprechen sich für Gewerkschaft aus

Die Starbucks-Führung sieht sich seit der Corona-Krise aufkommenden Gewerkschaftsforderungen innerhalb der Filialen seiner Kette gegenüber. Wie aus einem Interview der Zeit mit der Starbucks-Mitarbeiterin und Gewerkschaftsbefürworterin Hope Liepe hervorgeht, verschlechterten sich die Arbeitsbedingungen bei der Kaffeekette während der Pandemie deutlich. Starbucks, das seine Angestellten eigentlich als "Partner" mit Mitspracherecht ansehe, habe praktisch überhaupt nicht auf den Schutz der Gesundheit seiner Angestellten geachtet. Die Filialen seien während der gesamten Pandemie in Ithaca in New York offen geblieben. Für die Kontrolle, ob Symptome vorliegen, hätte es vor Arbeitsbeginn nur eine Checkliste gegeben. Die Folge sei eine mancherorts massenhafte Erkrankung gewesen, wodurch ganze Filialen sogar schließen mussten. "Starbucks hat unsere Sicherheit, und die der Gäste, einfach nicht interessiert", sagt Liepe gegenüber der Zeit. Dieser Umstand hat Liepe und etliche weitere Kolleginnen und Kollegen dazu bewegt, sich für eine Gewerkschaft einzusetzen. Den Anfang habe eine Filiale in Buffalo gemacht. Nachdem diese eine "Union" gegründet hatte, inspirierte sie auch weitere wie beispielsweise Liepe das Gleiche zu tun. Mittlerweile haben sich laut der Website "Every Union Starbucks" mehr als 150 Filialen dieser Bewegung angeschlossen und sich gewerkschaftlich organisiert. Von der Führungsspitze gibt es allerdings starke Gegenwehr. Wie Liepe gegenüber der Zeit offenlegt, versuchen Managerinnen und Manager, die Angestellten unter anderem durch Einschüchterungen von der Gewerkschaftsarbeit abzubringen.

Nicolas Flohr / Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: JStone / Shutterstock.com, Brendan Howard / Shutterstock.com

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