Coinbase-Aktie, Robinhood-Aktie, Daimler Truck-Aktie und Co: Das wurde aus den 2021er IPOs
Die freundliche Anlegerstimmung im Jahr 2021 hat zahlreiche Unternehmen auf das Parkett gelockt. Die Börsengänge von Coinbase, Robinhood, Rivian und Co. fanden große Beachtung, doch wie haben sie sich im weiteren Jahresverlauf entwickelt?
Werte in diesem Artikel
• Gute Stimmung an den Aktienbörsen 2021
• Gutes Umfeld für Börsengänge
• Digitale Geschäftsmodelle im Fokus
Das Jahr 2021 war ein gutes für Aktienanleger. Da ist es kein Wunder, dass zahlreiche Unternehmen das freundliche Umfeld für einen Börsengang nutzten. Neben mehreren Firmen aus der Fahrzeugindustrie sowie der Finanzwirtschaft waren die unterschiedlichsten Branchen unter den Neulingen vertreten.
"Die hohen Bewertungsniveaus und eine geringere Volatilität sorgen für einen regelrechten Ansturm aufs Parkett", sagte EY-Experte Martin Steinbach. Neben den vollen Taschen der Anleger spielten dabei auch die Nebenwirkungen der Corona-Krise eine Rolle. "Der Digitalisierungstrend, der durch die Pandemie nochmal enorm verstärkt wurde, rückt digitale Geschäftsmodelle in den Mittelpunkt des Interesses", zitiert Reuters den Experten.
Rivian-Aktie
Der Tesla-Konkurrent Rivian zündete bereits bei seinem Börsengang im November ein Kursfeuerwerk. Die Papiere des Elektroautobauers starteten mit einem Kurs von 106,75 Dollar in ihren ersten Handelstag an der US-Techbörse NASDAQ. Gemessen am Ausgabepreis von 78 Dollar entsprach dies einem Aufschlag von nahezu 37 Prozent. Zum Handelsschluss kostete die Aktie immerhin noch 100,73 Dollar, womit Rivian mit rund 100 Milliarden Dollar bewertet wurde.
Obwohl die Produktpalette von Rivian bisher noch sehr überschaubar ist, so wird der Konzern angesichts des Trends zur Elektromobilität von vielen Marktbeobachtern trotzdem als ernsthafter Tesla-Herausforderer angesehen. Dennoch scheint nach dem fulminanten Start die Luft erstmal raus zu sein, denn die Rivian-Aktie notierte zuletzt nur noch bei 86,28 Dollar (Stand: 07.01.2022).
Daimler Truck-Aktie
Nach der Abspaltung von Daimler ging die Daimler Truck-Aktie Mitte Dezember an die Börse. Bei seinem Debüt an der Frankfurter Börse war Daimler Truck, der laut eigenen Angaben weltweit größte Hersteller von Lastwagen und Bussen, 23 Milliarden Euro wert. Der erste auf XETRA festgestellte Kurs lag bei 28,00 Euro, der Schlusskurs am ersten Handelstag etwas höher bei 29,78 Euro.
Mittels der Aufspaltung will Daimler "das volle Potenzial beider Unternehmen freisetzen und entscheidenden Mehrwert für alle Seiten schaffen". Bisher scheint diese Rechnung aufzugehen, denn die Daimler Truck-Aktie stieg seither auf 32,21 Euro (Stand: 07.01.2022).
Volvo Car-Aktie
Für die Aktien von Volvo Car ging es auch nach ihrem starke Börsendebüt Ende Oktober weiter steil aufwärts. Die Anteilscheine der Tochter des chinesischen Autokonzerns Geely sind mit 58,75 Kronen in den Handel an der Stockholmer NASDAQ-Börse gestartet und damit deutlich über ihrem Ausgabepreis von 53 schwedischen Kronen. Seither konnten sie weiter zulegen und notierten zuletzt bei 82,18 Kronen (Stand: 07.01.2022).
AUTO1-Aktie
Auch der 1,83-Milliarden-Euro-Börsengang des Online-Gebrauchtwagenhändlers AUTO1 konnte im Februar als voller Erfolg bezeichnet werden, doch im Gegensatz zu Volvo Cars hat sich die Erfolgsstory danach nicht fortgesetzt. Dem Berliner Unternehmen flossen dabei genau eine Milliarde Euro zu, die vor allem in den Ausbau des Verkaufs von Gebrauchtwagen an Privatkunden unter der Marke "Autohero" investiert werden sollen.
Der Ausgabepreis lag mit 38 Euro ganz am oberen Ende der Spanne, die von 32 bis 38 Euro reichte, und der ersten Kurs lag dank einer hohe Nachfrage mit 55 Euro nochmal deutlich darüber. Doch seither hat die Euphorie der Anleger deutlich nachgelassen und das Papier wurde zuletzt nur noch bei 18,59 Euro (Stand: 07.01.2022) gehandelt.
DiDi-Aktie
Ende Juni gab der chinesische Fahrdienst DiDi sein Debüt an der New York Stock Exchange - es war der größte Börsengang in den USA seit 2015. Die zum Preis von 14 Dollar ausgegebenen Anteilsscheine eröffneten sehr erfolgreich mit einem Einstandskurs von 16,65 Dollar. Damit erreichte der Uber-Rivale zeitweise einen Börsenwert von rund 80 Milliarden Dollar.
Dieser erfolgreiche Start war darauf zurückzuführen, dass die Anleger die zuvor reduzierte Bewertung nun als attraktiv ansahen. Doch seither haben anscheinend wieder die Bedenken die Oberhand gewonnen, dass sich die Aussichten für die Branche eintrüben könnten, falls die Behörden Fahrdienste künftig stärker regulierten sollten. Daneben haben die anhaltenden sino-amerikanischen Spannungen weitreichende Folgen für DiDi. So hat der chinesische Fahrdienstvermittler inzwischen sogar angekündigt, sich aufgrund des Drucks chinesischer Regulatoren von der New Yorker Börse zurückzuziehen. Daher sank der DiDi-Kurs inzwischen auf 4,50 Dollar und die Marktkapitalisierung auf 21,27 Milliarden Dollar (Stand: 07.01.2022).
Robinhood-Aktie
Enttäuschend verlief daneben der mit Spannung erwartete Einstand des Gratis-Brokers Robinhood an der Tech-Börse NASDAQ. Die Investoren hielten sich zurück und so traf der Erstkurs Ende Juli nur den Ausgabepreis von 38 Dollar, obwohl Robinhood eigentlich bis zu 42 Dollar angepeilt hatte. Danach ging es abwärts und die Aktie verabschiedete sich am ersten Handelstag schließlich lediglich bei 34,82 Dollar in den Feierabend.
Zwar gilt der Neobroker als Wegbereiter einer jüngeren Anleger-Generation, jedoch ist er auch wegen seines Geschäftsmodells umstritten und sieht sich mit Vorwürfen konfrontiert, seine Kunden wie ein Glücksspielanbieter zu möglichst viel und auch riskantem Handel zu animieren. Wohl auch deshalb nahmen die Investoren zunehmend Abstand von dem Unternehmen, so dass der Aktienkurs inzwischen auf 15,89 Dollar fiel (Stand: 07.01.2022).
Coinbase-Aktie
Eine starke NASDAQ-Premiere feierte Mitte April auch Coinbase, das per Direktplatzierung an die Börse ging. Die Aktie der größten US-Kryptohandelsplattform beendete ihren ersten Handelstag bei 328,28 Dollar, das war zwar weniger als der Erstpreis von 381 Dollar, jedoch immer noch deutlich mehr als der vor dem Börsengang festgelegte Referenzpreis von 250 Dollar. Die Aktie profitierte stark vom Kryptohype, jedoch hat sich diese Euphorie inzwischen gelegt. Zuletzt notierte der Coinbase-Anteilschein daher mit 232,33 Dollar (Stand: 07.01.2022) unter dem Referenzpreis, so dass es für Anleger letztlich abwärts ging.
Weber-Aktie
Der US-Grillhersteller Weber startete im August sein Börsenlisting an der New York Stock Exchange. Der Marktführer bei Outdoor-Grills gehörte zu den Profiteuren der Corona-Pandemie, denn im Zuge der in zahlreichen Ländern verhängten Lockdowns blieben vielen Menschen Restaurantbesuche und andere Freizeitaktivitäten verwehrt. Von daher schien der Zeitpunkt für einen Börsengang gut gewählt.
Dennoch verlief das Börsendebüt nur durchwachsen. So startet die Aktie mit einem Erstkurs von 17,00 Dollar und schloss am Handelstag schließlich bei 16,50 Dollar. Das ist zwar jeweils mehr als der Ausgabepreis von 14,00 Dollar, jedoch hatte das Management eigentlich eine Preisspanne zwischen 15 und 17 Dollar anvisiert. Seither ging es mit den Weber-Papieren abwärts und sie wurden zuletzt mit 10,87 Dollar (Stand: 07.01.2022) gehandelt.
Veganz-Aktie
Mitte November wagte sich Veganz an die Börse. Dabei lag der erste Kurs mit 86,90 Euro knapp unter dem Ausgabepreis von 87 Euro, der fast am unteren Ende der anvisierten Preisspanne von 85 bis 110 Euro je Aktie gelegen hatte. Mit diesem Ausgabepreis hatte der Börsengang ein Gesamtvolumen von rund 47,6 Millionen Euro, wobei der Hersteller von veganen Lebensmitteln mit mehr als 106 Millionen Euro bewertet wurde. Seither zeigte die Veganz-Aktie nur geringe Ausschläge und schloss zuletzt bei 86,64 Euro (Stand: 07.01.2022).
UMG-Aktie
Der größte europäische Börsengang in 2021 war der des Plattenlabels Universal Music Group (UMG), welches von Vivendi abgespalten wurde. Die Aktie startete im September mit 25,25 Euro an der EURONEXT Amsterdam und lag damit weit über dem Referenzpreis von 18,50 Euro je Aktie. Doch nach diesem erfolgreichen Start konnte sich die Plattenfirma, die hinter Künstlern wie Lady Gaga, Taylor Swift, Helene Fischer, Metallica oder den Rolling Stones steht, nicht weiter verbessern. Zuletzt notierte die UMG-Aktie nur bei 23,65 Euro (Stand: 07.01.2022).
ABOUT YOU-Aktie
Auch ABOUT YOU konnte nicht an den Erfolg bei seinem Börsendebüt in Frankfurt anknüpfen. Zwar lag der Ausgabepreis im Juni mit 23 Euro nur im Mittelfeld der zuvor festgelegten Preisspanne von 21 bis 26 Euro, doch der Erstkurs lag dann bei 25,60 Euro. Inzwischen ist die ABOUT YOU-Aktie jedoch auf 18,90 Euro (Stand: 07.01.2022) gefallen.
Das Hamburger Unternehmen zählt zu den größten Online-Modehändlern Deutschlands. Bereits vor seinem Börsengang erreichte das Startup eine Marktbewertung von über einer Milliarde Euro und damit den Status eines Unicorns.
SUSE-Aktie
Ebenfalls in Frankfurt ging bereits im Mai der Nürnberger Linux-Softwareanbieter SUSE an die Börse. Dabei belief sich der Erstkurs auf 29,50 Euro, während der Ausgabepreis mit 30 Euro am unteren Ende der Ausgabespanne von 29 bis 34 Euro lag. Doch seit diesem lediglich durchwachsenen Start ging es aufwärts und die SUSE-Aktie schloss zuletzt bei 36,00 Euro (Stand: 07.01.2022).
Beim Börsengang erreichte das Unternehmen eine Bewertung von über fünf Milliarden Euro. Mittels der 37,3 Millionen Aktien, die in Umlauf gebracht wurden, konnten 1,12 Milliarden Euro erlöst werden, die größtenteils in der Kasse des schwedischen Finanzinvestors EQT landeten, der auch nach dem IPO noch drei Viertel der SUSE-Anteilsscheine besitzt.
Deliveroo-Aktie
Eine Enttäuschung war der Börsengang von Deliveroo im März in London. Ausgegeben wurden die Papiere zu 390 Pence, doch brachen sie gleich nach dem Start um fast ein Drittel auf 271 Pence ein. Schon der Ausgabepreis hatte am unteren Ende der Bewertungsspanne gelegen.
Einige Investoren hätten sich von der Idee verabschiedet, in ein Geschäft zu investieren, von dem sie nicht vollständig überzeugt seien, dass es in absehbarer Zeit Profit abwerfe, erklärte Marktanalyst Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets UK laut dpa die Ursache für das schwache Börsendebüt. Diese Sorgen konnte das Unternehmen bisher anscheinend nicht ausräumen, denn die Aktie fiel in London zuletzt auf 197 Pence (Stand: 07.01.2022).
Vantage Towers-Aktie
Mitte März brachte der britische Telekommunikationskonzern Vodafone knapp 19 Prozent seiner Funkturmsparte in Deutschland an die Börse. Dabei lag der erste XETRA-Kurs von Vantage Towers mit 24,80 Euro leicht über dem Ausgabepreis von 24 Euro. Schon am ersten Handelstag erreichte Vantage Towers dabei einen Börsenwert von gut 12,5 Milliarden Euro. Für die Aktie ging es auch nach diesem ordentlichen Börsenstart weiter bergauf und sie schloss zuletzt bei 30,40 Euro (Stand: 07.01.2022).
Redaktion finanzen.net
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