Multimillionär mag Magforce

von Lars Winter, Euro am Sonntag

Damals kannte kaum jemand den Betreiber des Onlinebezahldiensts. Fünf Jahre später erlöste Thiel mit dem Verkauf seines Paypal-Anteils an Ebay über 55 Millionen Dollar. Bei Facebook lief es noch viel besser. Auch bei diesem Internetunternehmen, das mit über einer Mil­liarde Mitgliedern heute praktisch jedes Kind kennt, war Thiel früh dabei. Der gebürtige Frankfurter stieg 2004 mit knapp einer halben Million Dollar bei Mark Zuckerbergs Netzwerk ein und verkaufte seine Anteile erst nach dem Börsengang 2012. Sein Erlös: Mehr als eine Milliarde Dollar.

Nun ist Thiel wieder bei einem aussichtsreichen Investment mit von der Partie. Bei der Neugründung einer US-Tochter des deutschen, börsennotierten Medizintechnikunternehmens Magforce.

Thiel hat sich in einer ersten Finanzierungsrunde über seinen Wachstumsfonds Mithril Capital Management mit rund 15 Millionen Dollar bei Magforce USA eingekauft und setzt darauf, dass sein Anteil auch dort in den kommenden Jahren kräftig an Wert gewinnt. Seine Hoffnung ist nicht unbegründet. Magforce hat eine aussichtsreiche nanotechnologisch basierte Krebstherapie entwickelt und die europäische Zulassung dafür bereits erhalten. In Deutschland wenden neben der Charité in Berlin auch die Universitätskliniken Münster und Kiel das Verfahren von Magforce bereits an. Erste Umsätze sollen im zweiten Halbjahr 2014 kommen, mittelfristig könnte vor allem durch die Erschließung des US-Markts das Geschäft richtig ins Rollen kommen.

Große Hoffnungen von Investoren ruhen dabei auf Magforce-Chef Ben Lipps. Der gebürtige Amerikaner leitete einst jahrelang als Firmenchef den DAX-Konzern ­Fresenius Medical Care und soll nun sein breites Netzwerk nutzen, um das operative Geschäft von Magforce in den Staaten voranzubringen. Gegenüber €uro am Sonntag hatte Lipps, der eher konservativ kommuniziert, bereits die Prognose gewagt, dass Magforce ab 2018 jährlich bis zu 150 Millionen Euro pro Jahr umsetzen werde. Geht die Schätzung auf, dürfte auch Thiels Anteil an Magforce in ein paar Jahren deutlich mehr wert sein.