Frankfurt intern

Man Oil Group: Ein Man(n) kehrt zurück

aktualisiert 18.07.11 15:30 Uhr

Ein alter Bekannter aus Neuer-Markt-Zeiten wagt sich wieder auf das Frankfurter Parkett - und zwar im wenig regulierten Freiverkehr.

Lars Winter, €uro am Sonntag

Seit Mittwoch ist die MAN Oil Group am deutschen Aktienmarkt gelistet. Bei dem Freiverkehrstitel mit Firmensitz im Schweizer Örtchen Zug handelt es sich allerdings nicht etwa um einen eidgenössischen Rohstoffableger des deutschen Maschinenbaukonzerns. Nein, MAN steht für Genadi Man. Der charismatische Israeli, der in Russland aufwuchs, gehörte einst am Neuen Markt zu den schillerndsten Managerpersönlichkeiten. Man gründete 1995 den Telekomdienstleister Telesens und brachte die Firma im März 2000, just in den Tagen, als der Neue Markt sein Allzeithoch erreichte, an die Börse. Das Glück auf dem Parkett währte denn auch nicht lange. Anfangs hoch gelobt und mit viel Fantasie bedacht, endete die Telesens-Geschichte gut zwei Jahre später in der Insolvenz.

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Nun kehrt Man an die Börse zurück. Und diesmal will er es besser machen. „Die MAN Oil Group ist das Beste, was ich in meinem Leben je gemacht habe“, erzählt er bei einem Besuch in unserer Frankfurter Redaktion. Das Businessmodell klingt durchaus spannend. MAN will mithilfe einer ausgeklügelten Technologie großen Ölkonzernen helfen, Rohstoffmüll umweltschonend aufzubereiten und zu entsorgen. Laut Man bietet der Markt riesiges Wachstumspotenzial. In Russland, wo die Ölmultis wegen verschärfter Umweltauflagen jedes Jahr Milliarden für die Entsorgung von ölverschmutzten Böden und Ölschlämmen zahlen, will Man als Reinigungsdienstleister in Kürze aufräumen. Operativ läuft das Geschäft aber erst Ende des Jahres an. Erste Verträge mit großen Ölkonzernen seien jedoch bereits unterschrieben, weitere Großaufträge sollen in den kommenden Monaten folgen, verspricht Man. Bei einem geplanten Umsatz für 2011 von unter vier Millionen Dollar enthält die Aktie (ISIN: CH 012 605 056 3) mit einem Börsenwert von 64 Millionen Euro indes reichlich Vorschusslorbeeren. Doch das Missverhältnis soll absehbar ins rechte Licht gerückt werden. 2012 will Man bereits knapp 40 Millionen Dollar umsetzen, im Jahr darauf schon an der 100 Millionen-Marke kratzen – hochprofitabel, versteht sich. Wir werden die Notiz mit Argusaugen beobachten und Man an seinen Aussagen messen. Er ist schließlich wieder börsennotiert und steht damit wieder im Blickpunkt der Öffentlichkeit – endlich.

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