German Startups Group: Die kleine Rakete

von Peer Leugermann, Euro am Sonntag

Grob formuliert ist das Unternehmen ein Rocket Internet in Klein. Wie das Beteiligungsvehikel der Brüder Samwer investiert auch die German Startups Group in oft gerade erst gegründete Internetfirmen. Das Portfolio der Berliner umfasst 40 Beteiligungen, zu den bekanntesten gehören der Lieferdienst Delivery Hero oder das Musikportal Soundcloud.

Doch der Börsenaspirant hält nur sehr kleine Anteile. Der Wert der Beteiligungen liegt daher im mittleren einstelligen Millionenbereich. Wie zu hören ist, sollen mit dem Erlös des Börsengangs (IPO) die Anteile vergrößert und das Portfolio mittelfristig verdoppelt werden. Laut Marktkreisen will die Gruppe dazu 60 bis 70 Millionen Euro an der Börse einsammeln. Das entspräche einem Streubesitz von bis zu 70 Prozent. Offizielle Angaben zum IPO sind hingegen noch nicht bekannt.

Auch beim Verlagshaus Bastei Lübbe ist wenig Offizielles zu hören. Zumindest wenn es um den seit Mitte April über 15 Prozent gesunkenen Kurs geht. Spekuliert wird, dass wahlweise Großaktionärin Birgit Lübbe oder die Familie Roggen dabei seien, ihre Anteile abzubauen. Aus Unternehmenskreisen wird Abgabedruck durch die Familien jedoch stark zurückgewiesen. Der realistischere Grund für den Kursverfall dürfte daher sein, dass im abgeschlossenen sowie im laufenden Geschäftsjahr beim operativen Ergebnis eher mit Stagnation als mit Wachstum zu rechnen ist. Grund: Das Verlagshaus investiert in seine Multimedia-Angebote, und dieses Jahr werden keine Bestseller von Dan Brown oder Ken Follet erwartet.