Fraport-Aktie fällt: Passagierverkehr in Frankfurt verharrt im Corona-Tief
Der Passagierverkehr am Frankfurter Flughafen ist im Oktober wie erwartet im Corona-Tief geblieben.
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Das Aufkommen an Fracht und Luftpost nahm hingegen im Jahresvergleich erstmals seit 15 Monaten zu, wie der Flughafenbetreiber Fraport am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Mit 178 702 Tonnen lag das Cargo-Volumen 1,8 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Dabei hätten die vermehrten reinen Frachtflüge die fehlenden Kapazitäten aus der Beiladefracht von Passagiermaschinen mehr als wettgemacht, hieß es.
Im abgelaufenen Monat zählte Fraport an Deutschlands größtem Luftfahrt-Drehkreuz 1,07 Millionen Passagiere und damit 83,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Im September hatte der Rückgang im Jahresvergleich 82,9 Prozent betragen. Im Oktober starteten und landeten in Frankfurt noch rund 81 000 Passagiere weniger als im Vormonat.
Auch an den Fraport-Flughäfen im Ausland waren infolge der Pandemie und der weltweiten Reisebeschränkungen weiterhin deutlich weniger Passagiere unterwegs als ein Jahr zuvor. Allerdings klaffte die Entwicklung an den einzelnen Standorten deutlich auseinander.
So zählte der Konzern an seinen 14 Regionalflughäfen in Griechenland rund 1,1 Millionen Fluggäste und damit rund 55 Prozent weniger als im Oktober 2019. Im September hatte der Rückgang noch 61 Prozent betragen. Der Airport im türkischen Antalya kam mit knapp 1,9 Millionen Passagieren im Oktober auf ein Minus von 55 Prozent nach einem Rückgang von 53 Prozent im September.
In St. Petersburg zählte Fraport im Oktober gut 1,1 Millionen Fluggäste, rund ein Drittel weniger als im Vorjahresmonat. Damit fiel der Rückgang wieder etwas stärker aus als im September. Am Flughafen im chinesischen Xi'an lag die Zahl der Passagiere mit 3,6 Millionen rund 13 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Im Vormonat hatte der Rückgang lediglich 9,5 Prozent betragen.
Bei der Vorlage der Quartalsbilanz hatte Fraport-Chef Stefan Schulte vergangene Woche ein düsteres Bild von den nächsten Jahren gezeichnet. Demnach dürfte sich der Flugverkehr noch langsamer von der Krise erholen als zuvor gedacht. Schulte zufolge wird der Flugverkehr in Frankfurt voraussichtlich auch im ersten Quartal 2021 auf dem derzeit niedrigen Niveau verharren und erst ab dem Sommer spürbar anziehen.
Für das laufende Jahr rechnet der Manager am Frankfurter Flughafen mit 18 bis 19 Millionen Fluggästen - ein Einbruch um mehr als 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für das nächste Jahr stellt er sich auf lediglich 35 bis 45 Prozent des Passagieraufkommens von 2019 ein. Im vergangenen Jahr hatte Fraport in Frankfurt fast 70,6 Millionen Fluggäste gezählt - so viele wie nie zuvor.
Die Fraport-Aktien fielen am Morgen via XETRA zeitweise um knapp 3 Prozent auf 43,42 Euro. Zeitweise notiere die Titel noch 2,86 Prozent auf 43,48 Euro. Damit setzten die Papiere weiter zurück, nachdem sie die vergangenen Tage stark von Corona-Impfstoffhoffnungen profitiert hatten. Im Zuge dessen hatten sie am Mittwoch über der Marke von 49 Euro ein Hoch seit Juni erklommen, bevor ihnen letztlich die Kraft ausgegangen war.
/stw/mis/jha/
FRANKFURT (dpa-AFX)
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