Uniper-Aktie: Finnen beim Kauf von Uniper-Beteiligung kurz vor dem Ziel
Beim Energiekonzern E.ON geht der Verkauf der Milliarden-Beteiligung am Kraftwerksbetreiber Uniper auf die Zielgerade.
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E.ON will seinen Anteil von rund 47 Prozent für 3,8 Milliarden Euro an das finnische Unternehmen Fortum abgeben. Bis zum Donnerstag (11. Januar) muss E.ON die Aktien den Finnen andienen, sonst drohen empfindliche Strafzahlungen von mindestens 750 Millionen Euro. Deshalb gilt es als so gut wie sicher, dass der Aufsichtsrat den bereits vor Monaten vereinbarten Deal endgültig absegnet.
Uniper beschäftigt rund 13 000 Mitarbeiter und ist einer der führenden Stromproduzenten in Europa. In Deutschland betreibt der Versorger unter anderem große Kraftwerke in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Das Unternehmen war 2016 von E.ON abgespalten und an die Börse gebracht worden.
Uniper-Chef Klaus Schäfer hatte sich anfangs erbittert gegen die Übernahme gewehrt. Inzwischen gibt es Gespräche zwischen beiden Unternehmen. Sie kommen aber offenbar nicht so voran, wie sich Schäfer das wünscht. "Fortum lässt weiterhin Klarheit darüber vermissen, was sie anstreben", sagte er kurz vor dem Jahreswechsel der "Rheinischen Post". Schäfer dringt auf eine rechtlich belastbare Vereinbarung mit den Finnen, die es Uniper auf absehbare Zeit erlauben würde, unabhängig eine eigene Strategie zu verfolgen.
Arbeitnehmervertreter haben vor einer Zerschlagung des Konzerns gewarnt, weil die Finnen kein Interesse an den Kohlekraftwerken von Uniper haben könnten. Dann drohe der Verlust von Arbeitsplätzen. Fortum-Chef Pekka Lundmark versicherte dagegen: "Die Mitarbeiter von Uniper sollten sich keine Sorgen machen." Fortum werde ein langfristiger Investor und zuverlässiger Partner sein.
Fortum zahlt E.ON 22 Euro je Aktie und hat dieses Angebot auch allen anderen Aktionären gemacht. Für letztere läuft die Annahmefrist am 16. Januar ab. Inzwischen ist der Kurs des Uniper-Papiers auf mehr als 25 Euro gestiegen. Fortum hatte mehrfach betont, das Angebot nicht erhöhen zu wollen, und zudem mitgeteilt, sich auch mit dem E.ON-Anteil begnügen zu können.
Auch das E.ON-Paket allein würde ausreichen, um den Finnen zu einer Hauptversammlungs-Mehrheit und damit zu großem Einfluss bei Uniper zu verhelfen. Außerdem bietet das deutsche Börsenrecht Fortum die Möglichkeit, in Zukunft durch den Kauf weiterer Uniper-Aktien seine Beteiligung in aller Ruhe aufzustocken./hff/DP/he
ESSEN (dpa-AFX)
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Bildquellen: PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images
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