Was deutsche Börsenriesen wie Daimler, Porsche und Siemens für die Flüchtlinge tun
Auch einige deutsche Börsenriesen reihen sich mittlerweile in die wachsende Riege der Flüchtlingshelfer ein. Die Hilfsangebote reichen dabei vom Bildungsprogramm bis hin zum Ausbildungsplatz.
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Zu den vielen ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern in den Kommunen gesellen sich in jüngster Zeit auch immer mehr börsennotierte Konzerne, die mit Hilfsangeboten die vielen Zufluchtsuchenden in den deutschen Flüchtlingsheimen und -lagern unterstützen wollen.
Daimler-Chef Dieter Zetsche sieht vor allem das Potential, das mit den Flüchtlingen nach Deutschland kommt.
Daimler-Chef will Flüchtlinge einstellen
Gegenüber der "Bild am Sonntag" erklärte Daimler-Chef Dieter Zetsche: "Ich könnte mir vorstellen, dass wir in den Aufnahmezentren die Flüchtlinge über Möglichkeiten und Voraussetzungen informieren, in Deutschland oder bei Daimler Arbeit zu finden". Schließlich seien die meisten Flüchtlinge jung, gut ausgebildet und hoch motiviert: "Genau solche Leute suchen wir doch", so der Top-Manager weiter.Flüchtlinge als Chance für Deutschland
"Sie [die Flüchtlinge] können uns - ähnlich wie vor Jahrzehnten die Gastarbeiter - helfen, unseren Wohlstand zu erhalten beziehungsweise zu vermehren", erklärte Dieter Zetsche. Ängsten einiger Deutscher, dass der Flüchtlingsstrom für zunehmende Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt sorgen wird, tritt der Manager mit den Worten entgegen: "Im August waren 2,8 Millionen Menschen in Deutschland ohne Job. Das war zugleich die niedrigste Arbeitslosigkeit in einem August seit 1991". Deutschland sei gar nicht in der Lage, die freien Arbeitsplätze allein mit Deutschen zu besetzen, so der CEO weiter.Auch Porsche-Chef sieht Potenzial
Auch der Chef des Sportwagenherstellers Porsche, Matthias Müller, schlägt ähnliche Töne an. Gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" erklärte er, die Industrie könne aktiv helfen, um die Flüchtlingskrise in den Griff zu bekommen. "Mit neuen Arbeitsplätzen!", so der Manager entschieden. Dabei mache er keinen Unterschied zwischen politisch verfolgten Flüchtlingen und solchen, die der Wunsch nach einem besseren Leben nach Deutschland verschlagen hat. "Ich wünsche jedem Menschen auf der Welt, dass er einmal am Tag warm essen und ruhig schlafen kann. Kein Mensch gibt doch freiwillig und leichten Herzens seine Heimat auf."
Siemens erwägt Ausbildungsplätze für die Flüchtlinge
Siemens will sich hingegen besonders um die jungen Flüchtlinge und Berufseinsteiger kümmern und erwägt, Flüchtlingen Ausbildungsplätze anzubieten. "Eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht gefallen", sagte ein Sprecher des Konzerns am Montag. Insbesondere die rechtlichen Bedingungen müssten stimmen. "Eine Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre und natürlich haben wir ein Interesse daran, dass die Mitarbeiter auch anschließend bei uns bleiben", so der Sprecher. Der Siemens-Konzern ist jedoch schon seit längerer Zeit für die Flüchtlinge engagiert. Bereits heute bietet Siemens Flüchtlingen Praktika an. Was am Standort Erlangen begann, soll jetzt auf neun Siemens-Produktionsstätten im ganzen Bundesgebiet ausgeweitet werden. Im Konzern sind auch Spendenaktionen, wie Benefizkonzerte zur Unterstützung der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, geplant. Bereits im Frühjahr hat der Konzern der Stadt München ein leerstehendes Bürogebäude übergeben, in dem jetzt Flüchtlinge untergebracht sind.Bayer bietet Bildungsangebote für Flüchtlingskinder
Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer will sich hingegen besondes für die schulische Bildung der Flüchtlingskinder engagieren. In den kommenden fünf Jahren will das Unternehmen rund 400.000 Euro in die Bildung und Zukunftschancen von Flüchtlingskindern investieren, erklärte ein Bayer-Sprecher. So sollen etwa Lehrer von Willkommensklassen geschult werden. Im nächsten Jahr würden dann besonders talentierten Flüchtlingskinder in individuelle Mentorenprogramme aufgenommen und ihnen Praktika im Unternehmen angeboten. Zudem werde Bayer im Rahmen seines Ehrenamtsprogramm Flüchtlingshilfeprojekte unterstützen.Redaktion finanzen.net mit Materialien von (Dow Jones Newswires)
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