EZB warnt vor potenzieller Gefahr für die Finanzstabilität durch niedrige Bankbewertungen
Die Europäische Zentralbank (EZB) macht sich Sorgen wegen der niedrigen Bewertung der Banken des Euroraums und der hohen Risikoprämien, die Investoren für den Kauf von Bankaktien fordern.
In einem Aufsatz ihres Finanzstabilitätsberichts macht die EZB dafür auch die in einigen Ländern geplante höhere Besteuerung von Bankgewinnen verantwortlich.
Die EZB weist darauf hin, dass schwache Bewertungen von Bankaktien und hohe Kapitalkosten die Kosten der Kreditvergabe an die Realwirtschaft erhöhten und den Banken die Kapitalbeschaffung erschwerten. "Ungewissheit über die Gewinnaussichten und die Asset-Qualität, gepaart mit Sorgen über die Nachhaltigkeit der Dividendenausschüttungen nach der Ankündigung höherer Banksteuern, tragen zu den stagnierenden Bewertungen und den anhaltend hohen Risikoprämien bei", befindet die EZB.
Langfristig kann sich das nach ihrer Einschätzung negativ auf die Finanzstabilität auswirken, da es für Banken, die von den Anlegern mit einem Abschlag bewertet werden, wahrscheinlich schwieriger sein werde, bei Bedarf neues Eigenkapital zu beschaffen. Dies führe außerdem dazu, dass die Banken ihre Kreditbedingungen verschärften.
Die EZB hatte sich zuletzt ablehnend zu Plänen Italiens und Spaniens geäußert, Bankgewinne stärker zu besteuern.
DJG/hab/mgo
FRANKFURT (Dow Jones)
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