EZB-Bilanzprüfung

EZB Banken-Stresstest: 13 Eurozone-Banken fallen aktuell durch

27.10.14 09:30 Uhr

EZB Banken-Stresstest: 13 Eurozone-Banken fallen aktuell durch | finanzen.net

25 Institute waren betroffen: 13 Banken des Euroraums haben die umfassende Bilanzprüfung durch die Europäische Zentralbank und European Banking Authority nicht bestanden. Zwölf weitere - darunter ein deutsches Haus - konnten ihre Kapitallücke bereits schließen und kamen davon.

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Die verbliebenen Institute müssen nun 10 Milliarden Euro Eigenkapital nachrüsten. Wie die EZB am Sonntag weiter mitteilte, fehlten Ende vergangenen Jahres 25 Banken 25 Milliarden Euro Eigenkapital. Zwölf dieser Banken ist es seitdem jedoch gelungen, sich 15 Milliarden Euro zusätzliches Eigenkapital zu besorgen. Folglich fehlen nun noch 13 Banken 10 Milliarden Euro. Die betroffenen Institute müssen der EZB innerhalb der nächsten zwei Wochen mitteilen, wie sie den Eigenkapitalbedarf decken wollen. Dazu haben sie bis zu neun Monate Zeit.

   Nach Angaben der EZB wiesen die Banken Italiens im Rahmen der Kreditprüfung (AQR - Asset Quality Review) mit 12 Milliarden Euro absolut den höchsten Bedarf an zusätzlichem Eigenkapital auf. Prozentual gesehen war in Griechenland der Bedarf mit 7,6 Prozent am höchsten. Die 25 durchgefallenen Banken kommen aus elf Ländern. Spitzenreiter ist Italien mit 9 Geldhäusern, die auf Grundlage der Zahlen von 2013 nicht die erforderlichen Kapitalanforderungen der EZB schafften. Mehrere Durchfaller gibt es auch in Zypern und Griechenland (jeweils 3) und Slowenien sowie Belgien (jeweils 2). Außerdem bestand jeweils ein Geldhaus in Deutschland, Österreich, Spanien, Frankreich, Irland sowie Portugal den Stresstest nicht.

Die 25 durchgefallenen Banken

Die 25 durchgefallenen Banken waren: Banca Monte dei Paschi di Siena, Dexia, National Bank of Greece, Piraeus Bank, Banca Carige, Banca Populare dei Sondrio, Cooperative Central Bank, Banco Comercial Portugues, Bank of Cyprus, die österreichische ÖVAG, permanent tsb, Eurobank, Banco Populare, Banca Populare di Milano, Banca Populare di Vicenza, Veneto Banca, Credito Valtellinese, Hellenic Bank, Münchner Hypothekenbank, AXA Bank Europe, Caisse de Refinancement de l'Habitat, Nova Ljubljanska banka, Liberbank, Nova Kreditna Banka Maribor und Banca Populare dell'Emilia Romagna.

In Österreich hatte es hierbei insbesondere die ÖVAG getroffen, die allerdings ohnehin abgewickelt wird. Weitere große Kapitallücken bestehen noch bei der italienischen Bank Monte dei Paschi, den griechischen Instituten National Bank of Greece und Eurobank sowie für das zweitgrößte portugiesische Bankhaus Banco Comercial Portugues.

Münchener Hypothekenbank fällt als einzige deutsche Bank durch

Die Münchener Hypothekenbank ist als einzige deutsche Bank bei den Bankentests der Europäischen Zentralbank (EZB) auf Grundlage der Zahlen von 2013 durchgefallen. Sie sei die einzige mit einer nominellen Kapitallücke. Das Institut habe sein Kapital aber im laufenden Jahr bereist deutlich gestärkt, so dass diese Lücke geschlossen sei, teilten die Bundesbank und die Finanzaufsicht Bafin mit. Insgesamt wurden in Deutschland 24 Institute überprüft.

Die Deutsche Bank hat den harten Fitnesscheck der Europäischen Zentralbank (EZB) locker bestanden. Die Aufseher nahmen kaum Veränderungen an der Bilanz des vergangenen Jahres vor, wie aus den am Sonntag vorgelegten Ergebnissen hervorgeht. Der deutsche Branchenprimus bestand auch das Stress-Szenario der Überprüfung mit einer harten Kapitalquote von 8,78 Prozent und lag damit über der Mindestvorgabe von 5,5 Prozent.

Unter Bankbeobachtern hatte es zwischenzeitlich die Befürchtung gegeben, dass die Aufseher mit einigen Anlagen der Bank, für die keine Marktwerte existieren, besonders kritisch umgehen könnten. Die Deutsche Bank hatte im zweiten Quartal bereits Vorsorge für mögliche Probleme getroffen und sich über eine Kapitalerhöhung 8,5 Milliarden Euro beschafft. Dieses frische Geld ist in der Kapitalquote der EZB nicht enthalten, da diese auf Zahlen des vergangenen Jahres basiert. Die Deutsche Bank steht also inzwischen noch stabiler da.

Sorgen bereiteten Beobachtern auch die zahlreichen Rechtsrisiken des Instituts. In den ersten neuen Monaten des Jahres legte es für neue Strafen gut drei Milliarden Euro zur Seite, davon 893 Millionen im dritten Quartal, wie das Institut bereits am Freitag mitgeteilt hatte.

Wegen ihres hohen Anteils an Schiffskrediten sowie den komplizierten Kapitalgarantien der Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein galt unter den deutschen Kandidaten bis zuletzt vor allem die HSH Nordbank als Wackelkandidat. Auch Commerzbank und NordLB wurden wegen ihrer umfangreichen Engagements im schwierigen Markt für Schiffsfinanzierungen kritisch beäugt.

Italiens Banken am stärksten betroffen

Insgesamt neun italienische Banken und damit so viele wie in keinem anderen Land sind bei den Tests der Europäischen Zentralbank (EZB) durchgefallen. Fünf Institute hätten jedoch bereits durch eine Erhöhung der Kapitalpuffer vorgesorgt, teilte die Banca d'Italia am Sonntag mit. Der größte Nachbesserungsbedarf besteht bei der seit langem kriselnden Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) und der Banca Cariga. Die MPS braucht nach EZB-Berechnungen 2,1 Milliarden Euro frisches Kapital, bei der Banca Cariga sind es 814 Millionen. Dennoch betonte Italiens Zentralbank, der Test habe die Widerstandsfähigkeit des italienischen Bankensystems gezeigt - trotz der tiefen Krise, die das Land in den vergangenen Jahren durchgemacht habe.

Die Bank-Aktiva

Insgesamt reduzierte sich der Wert der Bank-Aktiva im Rahmen des AQR um 48 Milliarden Euro. Allerdings entfielen 37 Milliarden hiervon auf Banken, die über ausreichend Kapital verfügten. Folglich reduzierte sich der Wert des Eigenkapitals nach AQR um nur 11 Milliarden EUR. Weitere 14 Milliarden Reduzierung kamen aus dem Rezessionsszenario des Stresstests. Beides summierte sich per 31. Dezember 2013 auf jene 25 Milliarden Euro Eigenkapital, die den Banken fehlten.

   Nach Angaben der EZB befanden sich in den Bankbüchern notleidende Kredite von insgesamt 879 Milliarden Euro. Das waren 136 Milliarden mehr als bisher bekannt. Als notleidend gelten Forderungen, deren Bedienung seit 90 Tagen fällig ist.

130 Banken überprüft

Die EZB hatte in den vergangenen Monaten 130 Banken unter die Lupe genommen, darunter 24 Institute aus Deutschland. Die EBA als europäische Bankenaufsicht überprüfte zudem Banken in Nicht-Euro-Staaten, etwa im wichtigen Bankenmarkt Großbritannien.

Die Aufseher schauten sich zunächst die Bilanzen 2013 an und prüften, ob Millionen von Krediten angemessen bewertet sind. Dabei wurden zusätzliche ausfallgefährdete Kredite im Wert von 136 Milliarden Euro gefunden. Damit summiert sich das Volumen fauler Kredite in den Bankbilanzen laut EZB auf 879 Milliarden Euro.

EZB übernimmt Aufsicht

Anschließend mussten die Institute in einem Stresstest beweisen, ob sie in der Lage sind, einen Wirtschaftseinbruch samt Verfall der Immobilienpreise durchzustehen. Hintergrund der Tests: Am 4. November übernimmt die EZB die zentrale Aufsicht über die 120 führenden Banken im Euroraum.

   finanzen.net/Dow Jones Newswires/dpa-AFX  

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