EVOTEC-Aktie springt hoch: Prognose 2024 trotz rückläufigem Ergebnis erfüllt - Neuausrichtung geplant

Das Biotechnologieunternehmen Evotec hat vergangenen Jahr dank eines starken vierten Quartals einen leichten Umsatzanstieg erzielt.
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Das operative Ergebnis brach massiv ein, übertraf aber die Markterwartungen. Die Jahresprognose wurde erfüllt. Für das Geschäftsjahr 2025 stellt das im MDAX und TecDAX notierte Unternehmen weiteres Wachstum und eine deutliche Ergebnisverbesserung in Aussicht. Außerdem stellte EVOTEC eine neue Strategie für ein nachhaltiges profitables Wachstum vor.
Der Konzernumsatz stieg 2024 um 2 Prozent auf 797,0 Millionen Euro und traf damit die Konsensschätzung der Analysten. Nachdem nach neun Monaten noch ein Umsatzminus von 1 Prozent zu Buche gestanden hatte, zogen die Einnahmen im Schlussquartal um 10 Prozent auf 221,2 Millionen Euro an.
Das bereinigte Konzern-EBITDA belief sich auf 22,6 Millionen Euro, nach 66,4 Millionen im Vorjahr, was auf ein Missverhältnis zwischen Umsatz und Kostenbasis im Segment Shared R&D EVOTEC sei. Das Segment setzte im vergangenen Jahr 9 Prozent weniger um.
Evotec hatte für 2024 einen Konzernumsatz in der Spanne von 790 bis 820 Millionen Euro und ein bereinigtes Konzern-EBITDA zwischen 15 und 35 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Analysten hatten im Konsens einen Umsatz von 797 Millionen Euro und bereinigtes EBITDA von 17 Millionen Euro erwartet.
Für 2025 erwartet EVOTEC Konzernumsatzerlöse in Höhe von 840 bis 880 Millionen Euro und ein bereinigtes Konzern-EBITDA in Höhe von 30 bis 50 Millionen Euro.
Neue Strategie setzt auf zwei Säulen - weitere Einsparungen
EVOTEC will sich künftig auf wachstumsstarke, hochwertige Dienstleistungen und Therapiegebiete konzentrieren. Im Rahmen der neuen Konzernstrategie, die der Hamburger Biotechkonzern am Donnerstag vorstellte, soll das Geschäftsmodell vereinfacht werden, etwa durch eine Verschlankung des Projektportfolios um rund 30 Prozent und den Ausstieg aus Beteiligungen.
"Die ambitionierte Neuausrichtung von EVOTEC ebnet den Weg für nachhaltiges, profitables und langfristiges Wachstum", sagte CEO Christian Wojczewski, der die Konzernstrategie nach seinem Amtsantritt im vergangenen Jahr auf den Prüfstand gestellt hatte.
Der Konzern will die Kosten weiter senken. Bis 2028 will EVOTEC brutto mehr als 50 Millionen Euro sparen - unter anderem durch "Optimierung" der Herstellungskosten und niedrigere Verwaltungskosten. Dies soll zusätzlich zu den 40 Millionen Euro geschehen, die das Transformationsprogramm "Priority Reset" ab der zweiten Jahreshälfte jährlich bringen soll. Das Programm sei auf Kurs und koste weniger als ursprünglich geplant.
EVOTECs Geschäft soll künftig auf zwei Säulen ruhen: der Wirkstoffforschung und präklinischen Entwicklung einerseits (Shared R&D) sowie der Tochtergesellschaft Just - EVOTEC Biologics andererseits.
Im Bereich Wirkstoffforschung & Präklinische Entwicklung sollen sowohl Automatisierung, Industrialisierung und Plattformen der nächsten Generation als auch Künstliche Intelligenz genutzt werden.
Das Wachstum von Just - EVOTEC Biologics werde durch bestehende Partnerschaften gestützt sowie durch skalierbare Technologie- und Dienstleistungsanbieter weiter gestärkt. Details dazu wurden zunächst nicht genannt.
Die in den USA ansässige Biologika-Tochter Just, die EVOTEC 2019 erworben hat, soll Treiber für das im laufenden Jahr erwartete Wachstum sein. Hingegen dürften die Umsatzerlöse im Segment Shared R&D auf dem Niveau von 2024 bleiben, wie EVOTEC mitteilte.
Die Umsatzprognose für 2025 von 840 bis 880 Millionen Euro antizipiert ein Umsatzplus von 5 bis 10 Prozent in diesem Jahr. Mittelfristig wird bis 2028 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 8 bis 12 Prozent beim Umsatz angestrebt.
So reagiert die EVOTEC-Aktie
Die Aktien von EVOTEC sind am Donnerstag nach Jahreszahlen und Prognosen des Wirkstoffforschers auf den höchsten Stand seit gut drei Wochen geklettert. Letztendlich gewannen sie als stärkster Wert im schwächeren MDAX via XETRA 9,90 Prozent auf 6,40 Euro. Zum Handelsauftakt hatten sie um annähernd 11 Prozent zugelegt, dann aber zwischenzeitlich bei einem Kurs von unter 6 Euro an Schwung eingebüßt.
Evotec habe im Schlussquartal 2024 die Erwartungen übertroffen und so die eigenen Ziele locker erreicht, schrieb Analyst Charles Weston von der kanadischen Bank RBC.
Beim Ausblick gab es Licht und Schatten. So sei die Prognose für 2025 schwächer als erwartet, für 2028 aber überraschend positiv, sagte ein Händler. Für weitsichtige Investoren seien daher Käufe womöglich interessant. Pessimisten dürften sich eher auf die trüben Aussichten für 2025 konzentrieren.
Evotec richtet sich zudem neu aus. Das Unternehmen will sich künftig auf hochwertige Dienstleistungen und Therapiegebiete konzentrieren und das Projekt-Portfolio um etwa 30 Prozent reduzieren. Dabei wollen die Hamburger vermehrt auf Automation und künstliche Intelligenz setzen. Aus Beteiligungen will Evotec aussteigen und sich künftig auf die zwei Säulen Wirkstoffforschung & Präklinische Entwicklung sowie den Biologika-Bereich Just - Evotec Biologics konzentrieren. RBC-Experte Weston begrüßt die Vereinfachung des Geschäftsmodells.
Der aktuelle Kurszuwachs kann allerdings über die längerfristig enttäuschende Entwicklung nicht hinwegtäuschen. So sieht es nach dem sehr schwachen Jahr 2024 mit einem Kursverlust von 61,5 Prozent auch im Jahr 2025 für die Anleger bislang düster aus - das Minus beläuft sich auf rund ein Viertel.
An der Marke knapp über 5 Euro auf dem Kursniveau von Ende 2016 sind die Evotec-Aktien unterstützt. Hier hatten sie sich im August und Oktober des vergangenen Jahres gefangen. Auch Anfang April wurden die im Zuge des US-Zollschocks erlittenen Kursverluste an dieser Marke aufgehalten.
DOW JONES / dpa-AFX
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Bildquellen: REMY GABALDA/AFP/Getty Images
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