Euro verliert

EZB-Chef Draghi unterstreicht Handlungsbereitschaft

21.11.14 10:14 Uhr

EZB-Chef Draghi unterstreicht Handlungsbereitschaft | finanzen.net

Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hat die Bereitschaft der Notenbank bekräftigt, den Kampf gegen Niedriginflation und Wachstumsschwäche auszuweiten.

"Wir werden tun, was wir müssen, um Inflation und Inflationserwartungen so schnell wie möglich zu erhöhen, wie es unser Mandat der Preisstabilität von uns verlangt", sagte Draghi am Freitag auf einem Bankenkongress in Frankfurt. Sollten bereits ergriffene Maßnahmen nicht ausreichen, werde die Notenbank handeln. "Größe, Tempo und Zusammensetzung" von Wertpapierkäufen könnten angepasst werden, so Draghi.

Die EZB lässt damit die Tür für breitangelegte Anleihekäufe (quantitative Lockerung) weit geöffnet. Aktuell versucht die EZB, Banken über den Kauf von Pfandbriefen und Kreditpaketen (Asset Backed Securities/ABS) zu entlasten. Das soll Freiräume für neue Darlehen schaffen und die lahmende Kreditvergabe in Schwung bringen.

Diese Käufe reichen nach Meinung zahlreiche Beobachter aber nicht aus, um die von Draghi in Aussicht gestellte Bilanzausweitung von einer Billion Euro zu gewährleisten. Damit könnte der Erwerb zusätzlicher Anlageklassen wie Unternehmensanleihen oder - was besonders umstritten ist - Staatsanleihen folgen.

EURO NACH DRAGHI-AUSSAGEN UNTER DRUCK

Die Teuerung im Euroraum liegt seit Monaten deutlich unter der EZB-Zielmarke von knapp unter 2,0 Prozent. Niedrige Inflationsraten können die Konjunktur bremsen: Unternehmen und Verbraucher könnten in Erwartung weiter sinkender Raten Investitionen und Konsum aufschieben.

Am Devisenmarkt reagierte der Euro mit Kursverlusten auf die Draghi-Rede. Die Gemeinschaftswährung fiel unter 1,25 US-Dollar auf ein Tagestief bei 1,2458 Dollar.

Bildquellen: ZVG