Walt Disney: Wehe, wenn die Macht erwacht
Der US-Konzern Walt Disney schickt "Star Wars" wieder in die Schlacht. Es wird auf diesem Planeten wohl das größte Filmgeschäft aller Zeiten.
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von Stephan Bauer, Euro am Sonntag
Wo ist Luke Skywalker? Das ist eine der Fragen, die Fans des Science-Fiction-Epos "Star Wars" brennend interessiert. Auf Plakaten und in Filmtrailern, die den siebten Teil der Weltraum-Saga ankündigen, fehlt der Held des ersten Teils aus dem Jahr 1977. Dafür bringt der neue Streifen des US-Konzerns Walt Disney zu Weihnachten sicher alte Bekannte auf die Leinwand: Hollywood-Mime Harrison Ford spielt den rebellischen Han Solo, auch sein knuffiger Co-Pilot Chewbacca ist mit von der Partie, wenn ab dem 18. Dezember weltweit die Laserschwerter gezückt werden.
Geschickt heizen die Werbestrategen von Disney den Hype um den ersten eigenen "Star Wars"-Streifen an. Nicht wo Luke Skywalker sei, sondern wer - das wäre die entscheidende Frage, deutete Regisseur J.J. Abrams in Interviews an. Auch diese Infoschnipsel sind Teil einer akribisch geplanten Medienstrategie. "Wir sind sehr, sehr vorsichtig, was wir wann veröffentlichen", sagt Disney-Chef Robert Iger.
Die Geheimniskrämerei und vor allem die mächtige Vermarktungsmaschinerie Disneys befeuern den Hype. 200 Millionen Dollar hat der Film gekostet. Geschätzt weitere 225 Millionen nimmt Disney für das Marketing in die Hand. Weltweit wird nicht nur in Lichtspielhäusern für "The Force awakens" ("Das Erwachen der Macht") geworben. Selbst auf der chinesischen Mauer standen kürzlich 500 Stormtrooper (die Soldaten des bösen Imperiums) und rührten die Werbetrommel.
Rund vier Milliarden Dollar hat Disney vor gut drei Jahren für die Übernahme des "Star Wars"-Reiches von Erfinder George Lucas gezahlt. Mit "The Force awakens" will der US-Konzern jetzt mit der Ernte beginnen. Der Stoff verspricht galaktische Geschäfte, denn er fesselt Generationen. Opa war damals in den Siebzigern selbst Fan von Luke und seiner Schwester, Prinzessin Leia. Heute lädt er den Enkel ins Kino ein.
Angesichts der Beliebtheit der Sternengeschichte und ihrer Figuren betonte Iger bei der jüngsten Quartalsvorlage, dass man es nicht übertreiben dürfe. "Wir müssen sehr vorsichtig sein, dass die Nachfrage auf dem Markt nicht zu früh zu groß ist", warnte der Chef. Ziel ist es, die Begeisterung der Massen möglichst effizient auszuschlachten und nicht das ganze Feuerwerk auf einmal abzuschießen.
Kassenrekord absehbar
Das wird wohl gar nicht so einfach. Am ersten Tag des Vorverkaufs vergangenen Montag überstiegen die Ticketbestellungen die bisherigen Spitzenwerte von "The Hunger Games" um das Achtfache, über 50 Millionen Dollar sind schon eingespielt. Laut Branchenblatt "The Hollywood Reporter" dürfte "Star Wars Teil 7" die noch unerreichte 500-Millionen-Dollar-Marke schon am ersten Wochenende knacken. Analysten trauen dem Film insgesamt locker über zwei Milliarden Dollar Umsatz zu - das wäre Platz 1 im All.Das eigentliche Geschäft läuft aber an der Merchandising-Front. Kaum ein Spielzeugladen auf diesem Planeten, der nicht mit "Star Wars"-Anzügen, Laserschwertern mit Batterieunterstützung und elektronisch aufgemotzten Minidroiden ausgerüstet wird. In den 28 Jahren seit Erfindung der Serie wurden laut Daten des Marktforschers Statistic Brain etwa 28 Milliarden Dollar umgesetzt, davon bloß vier Milliarden an der Kinokasse. Den größten Batzen mit zwölf Milliarden spielen Spielzeuge ein. Der Rest geht auf das Konto von TV-Rechten, Büchern, Computerspielen und Sonstigem.
Teil 7 ist dabei nur der erste Teil von Disneys Schlachtplan mit der Sternensaga. Die Vergnügungsparks des Konzerns werden soeben weltweit laserschwertmäßig auf Vordermann gebracht - einschließlich des neuen Parks in Shanghai, der 2016 eröffnen soll. Der Konzern nimmt allein für die Sternenausrüstung der Vergnügungsparks rund zwei Milliarden Dollar in die Hand. Damit die Begeisterung nicht abebbt, wird bis 2019 alle zwei Jahre eine neue "Star Wars"-Folge aus den Studios gelassen. Auch Luke Skywalker freut sich schon drauf.
Investor-Info
Walt Disney
Volle Breitseite
Filmproduktion und Merchandising stehen beim US-Konzern für etwa ein Viertel des Umsatzes. Das Thema "Star Wars" wird auch in den Parks kommerzialisiert, die ein Drittel liefern. Rund 40 Prozent kommen von den TV-Sendern und Kabelnetzwerken. Der Bereich Media Networks steht auch für die Hälfte des Gewinns. Die Sparte zog nach einer Schwäche zuletzt wieder stark an. Analysten trauen Disney 2016 im Schnitt rund zehn Prozent Gewinnplus zu. Attraktiv.Ausgewählte Hebelprodukte auf Walt Disney
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Bildquellen: Walt Disney Studios / Getty Images, Chris Harvey / Shutterstock.com
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14.12.2017 | Walt Disney Sell | Pivotal Research Group | |
20.01.2017 | Walt Disney Underperform | BMO Capital Markets | |
12.01.2017 | Walt Disney Sell | Pivotal Research Group |
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